Ein spannendes und anspruchsvolles Thema hast Du da gewählt Chezjulia. Der Konflikt, den der Mann mit sich austrägt, ist heftig und das Erlebte krass.
Rein sprachlich bleibe auch ich an den Er-Ich-Wechseln hängen und finde am Ende unglücklich, dass sowohl die zunächst von ihm gedachte als auch die dann tatsächlich geschriebene Nachricht in „“ gesetzt sind.
So etwas schmälert mein Lesevergnügen auch bei nicht-vergnüglichen Texten.
Ebenso verhält es sich mit der Lichtung, die im Wald liegt und keinen Blick auf Felder öffnet.
Ein Verständnisproblem habe ich an folgender Stelle: „Toxische Beziehungen. Neulich verfolgte er eine Reportage dazu … Dabei stand das Tabuthema zur Diskussion, Sub verhielte sich gegenüber Dom manipulativ.“
Eine Reportage zum Thema toxische Beziehung kann ich mir gut vorstellen, weniger dass sie im BDSM-Kontext steht. Was aber nicht heißt, dass es eine solche Reportage geben kann. Aber egal, ob wirklich gesendet oder für die Geschichte erfunden: Wieso ist eine manipulative Sub ein Tabuthema? Durchaus mögliche dass ich hier vollkommen auf dem Schlauch stehe … dann freue ich mich über ein paar erklärende Zeilen.
Abschließend würde mich interessieren, ob Du dich bewusst dafür entschieden hast, nur die „schlechten“ Seiten der Frau zu schildern. Sie muss ihm doch auch etwas geben, das den Mann gegen alle inneren Widerstände an ihr festhalten lässt.
Bevor es untergeht: Ein ausgespochenes Lob für das Wagnis, die Themen BDSM/toxische Beziehung/Grenzen des Doms zu einer Geschichte zu verbinden. Dass Du das Ende offen lässt, gefällt mir gut, weil das Bangen, dass einen beim Lesen mitnimmt, so bestehen bleibt.
Dass in meinen Augen die Ausführung demgegenüber abfällt, ist reine Geschmacksache.
Wie so oft sehen andere das anders
Wölfin