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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Geliebtes Toxikum« von Chezjulia

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Geliebtes Toxikum«.

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Schattenwölfin

Autorin. Förderer.

26.02.2023 um 18:08 Uhr

Ein spannendes und anspruchsvolles Thema hast Du da gewählt Chezjulia.  Der Konflikt, den der Mann mit sich austrägt, ist heftig und das Erlebte krass.

 

Rein sprachlich bleibe auch ich an den Er-Ich-Wechseln hängen und finde am Ende unglücklich, dass sowohl die zunächst von ihm gedachte als auch die dann tatsächlich geschriebene Nachricht in „“ gesetzt sind.

So etwas schmälert mein Lesevergnügen auch bei nicht-vergnüglichen Texten.

 

Ebenso verhält es sich mit der Lichtung, die im Wald liegt und keinen Blick auf Felder öffnet.

 

Ein Verständnisproblem habe ich an folgender Stelle: „Toxische Beziehungen. Neulich verfolgte er eine Reportage dazu … Dabei stand das Tabuthema zur Diskussion, Sub verhielte sich gegenüber Dom manipulativ.“

Eine Reportage zum Thema toxische Beziehung kann ich mir gut vorstellen, weniger dass sie im BDSM-Kontext steht. Was aber nicht heißt, dass es eine solche Reportage geben kann. Aber egal, ob wirklich gesendet oder für die Geschichte erfunden: Wieso ist eine manipulative Sub ein Tabuthema? Durchaus mögliche dass ich hier vollkommen auf dem Schlauch stehe … dann freue ich mich über ein paar erklärende Zeilen.

 

Abschließend würde mich interessieren, ob Du dich bewusst dafür entschieden hast, nur die „schlechten“ Seiten der Frau zu schildern. Sie muss ihm doch auch etwas geben, das den Mann gegen alle inneren Widerstände an ihr festhalten lässt.

 

Bevor es untergeht: Ein ausgespochenes Lob für das Wagnis, die Themen BDSM/toxische Beziehung/Grenzen des Doms zu einer Geschichte zu verbinden. Dass Du das Ende offen lässt, gefällt mir gut, weil das Bangen, dass einen beim Lesen mitnimmt, so bestehen bleibt.

 

Dass in meinen Augen die Ausführung demgegenüber abfällt, ist reine Geschmacksache.

Wie so oft sehen andere das anders

Wölfin

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Chezjulia

Autorin.

28.02.2023 um 07:27 Uhr

Vielen lieben Dank an alle Leser, die mir ihre Zeit schenkten, um meinen Zeilen zu begegnen und einzutauchen in eine Momentaufnahme zweier Getriebener.

Als ich die Geschichte verfasste, hatte ich nach Beendigung eine Gänsehaut, so sehr versank ich beim Erschaffen. 

 

Die Charakteren, die ich zum Leben erweckte, sind fiktiv. Ich habe sie bewusst offen gehalten, kaum reflektiert, angerissen, nur einige Sequenzen deren Seins beleuchtet, um Projektionsfläche zu generieren - Projektionsfläche für jeden Interessierten, für jeden Menschen. Projektionsfläche für Einstellungen und Ansichten, für Erlebtes oder Ersehntes, für Ängste und Verdrängtes. 

 

Hebt meine Geschichte einen moralischen Zeigefinger? Rüttelt sie an Werten? Was ist das Gute und was das Böse? Wer der Protagonisten ist im Recht und wer nicht? Ist alles wirklich schwarz-weiß gestaltet oder gibt es auch Grau? 

 

Ich möchte durch meine Kunst keine Antworten vorgeben. Doch vielleicht kann ich anregen und stimulieren, dass jeder für sich Antworten findet, ins Nachdenken verfällt, sich Gedanken macht.

 

Das Ende ist offen, wie in vielen meiner Erzählungen. Weil das Leben stets mehrere Wege bereithält. Was ist der richtige Weg? Was der falsche? Gibt es diese überhaupt?

Jeder von euch würde vermutlich diese Geschichte anders zu Ende schreiben. 

 

Es sind die Ungesehenen, die Versteckten und dennoch Menschen wie Du und Ich, auf die ich mein Licht lenke. Es ist ein Blick hinter die Fassade, in zwischenmenschliche Abgründe und schauerliche Tiefen, die jeder von uns in sich trägt - nur in welcher Form?

 

Ab und an schreibe ich meine Geschichten aus der rein männlichen Perspektive. Das ist für mich herausfordernd, da ich dabei versuche, die männliche Gefühlswelt zu erfassen. Ich mag es, den Männern in meinen Werken eine mögliche Plattform zu erschaffen. Und ein stilles "Danke", das meist nicht öffentlich, doch im Kleinen fällt, das sind die Augenblicke, warum ich schreibe.

Um die Menschen in ihren Emotionalitäten abzuholen und etwas anzustoßen - was auch immer es sein mag.

 

Vielen herzlichen Dank an alle Lektoren und Leser, die mir bereichernde Tipps bezüglich des Handwerks gaben. In der Ursprungsform schrieb ich meine Geschichte in einer Erzählperspektive, ruhig. Dann setzte ich eine Idee, eine spannende Anregung um und gestaltete die gesamte Erzählung noch einmal um. Versetzte ihr einen unruhigen Erzählperspektivenwechsel. 

Mir gefiel dies Experiment, da es für mich eine Premiere darstellte. Dieser Gedankengang war sehr inspirierend für mich und pushte meine Kreativität. Ich mag Unkonventionelles. 

 

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die Bereicherung und das Erleben der Wirkung, die dieses stilistische Mittel hervorruft. 

Es ist aufregend, eure Empfindungen dazu zu lesen. 

 

Danke von Herzen, dass ich euch aufrütteln durfte und für all eure Überlegungen - für das Ungefilterte und das Gefilterte. Danke für eure Feedbacks, eure Bewertungen, eure Gesprächsimpulse, eure Ideen und Tipps.

 

Es freut mich, hier sein zu dürfen.

 

Bitte habt weiterhin viel Freude und Nicht-Freude mit meinen Kurzgeschichten. Es ist mir eine Ehre!

 

Herzliche Grüße

Julia

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Timothy Truckle

Profil unsichtbar.

04.04.2023 um 09:18 Uhr

Puh ...

Lass mich dir meinen Eindrucke schildern. Dazu musst du im Vorfeld wissen, dass ich, obwohl ich hier schreibe, extreme Probleme mit BDSM habe. Der Grund liegt darin, dass alles, was mit Erotik und Sex zu tun hat, für mich kein Spiel ist, sondern Leidenschaft. Jede Form von Gestelztheit, festgelegten Rollen, Absprachen ist mir zuwider. Gäbe es so etwas wie spontanen BDSM - ich würde mich nackt mit dem Megaphone auf den Marktplatz stellen und ihn propagieren. Da ist der erste Punkt, an dem die Geschichte  mich rausgeworfen hat:

BDSM bedeutete doch, Vertrauen zu haben!

Ist das so? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn Vertrauen kann man nur Menschen und das muss man sich erarbeiten. Wenn es wie hier in Grenzbereiche geht, hart erarbeiten. Du gießt hier Wasser auf meine Abneigung, denn in der Konsequenz scheint der Protagonist zu glauben: "Ich mach BDSM, also musst du mir vertrauen." Halte ich für lebensgefährlich naiv. Auf beiden Seiten, sie und er.

 

Trotzdem - und das ist eigentlich der Hammer für mich, weil es, was das schreibtechnische Handwerkszeug betrifft (zum Bsp. wilde Perspektivenwechsel von auktorial über personal bis hin zur Innensicht) hat mich die Geschichte mitgenommen und lässt mich immer noch nicht los. Sie wirft jede Menge Fragen in mir auf über die beiden Menschen, lässt mich über sie nachdenken und das haben hier noch nicht so viele Geschichten erreicht. Das bedeutet dann wohl, dass sie irgendwie doch gut ist. Sie hat Gefühle in mir angesprochen, ist nicht 08/15.

 

Danke dafür

 

Nur eines noch, auch wenn ich dafür wahrscheinlich geteert und gefedert werde: Ich denke, dass ein Mann sie anders geschrieben hätte. Vielleicht nicht besser, bitte nicht falsch verstehen, aber anders, härter. Du bist zu nett mit deinem Protagonisten. Wir reden hier über Fast-Totschlag!

 

Mit einem Lächeln

TT

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Timothy Truckle

Profil unsichtbar.

04.04.2023 um 09:29 Uhr

Liebe Chezjulia,

 

eines muss ich noch hinterschieben, damit das hier nicht falsch rüberkommt. Du gehörst zu den ganz wenigen hier, die ich als Lieblingsautor habe. Zu meinen Lieblingen bin ich immer am miesesten. Aber  ehrlich. Wahrscheinlich, weil sie mir zu nahe kommen. Ich mags nicht unter der Haut.

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17.04.2023 um 20:56 Uhr

Ein so wichtiges Thema! Die Grenzen des dominanten Parts!

Ich fand das sehr gut beschrieben.

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Nora

Profil unsichtbar.

17.04.2023 um 21:28 Uhr

Na bumm, da hast du mich aber getroffen, Chezjulia, nein gepackt, von hinten, am Genick, mich niedergedrückt, niedergerungen, gezwungen. 

 

"Sieh genauer hin, Nora: Hier sind deine Grenzen! Nichts und niemand darf dich dazu bringen, sie zu überschreiten, auch nicht dein Mädchen! Du trägst die Verantwortung, das heißt: Du musst die Antwort geben, auf die Frage: Was zum Teufel tust du da? Gerade weil sie manchmal eine verdammt durchgeknallte Brat ist. Also: Benutz dein Hirn, auch wenn das ganze Blut gerade wo anders ist!"

 

Nicht dass es mir schon passiert wäre, aber ...

 

Ich danke dir dafür!

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Chezjulia

Autorin.

30.04.2023 um 18:52 Uhr

Von Herzen lieben Dank für all Eure Rückmeldungen, Ratschläge, Worte Eures Innenlebens... Danke für Eure Zeit des Lesens, Bewertens und Kommentierens.

 

Danke!

 

Liebe Grüße

Julia

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Queeny

Förderer.

24.05.2023 um 23:56 Uhr

Liebe Chezjulia!

Eine interessante Geschichte im Bereich Grenzspiele. Ich konnte mich in die Gefühlswelt deines Protagonisten einfinden, verstehe seine Ängste, hatte die Bilder die du in meinem Kopf gezeichnet hast, vor mir. Du hast es so Bildhaft beschrieben, daß man mitten im Geschehen war.

Dankeschön für das aufgreifen dieses wichtigen Themas. 

Eine gelungene Geschichte.

LG Queeny

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

24.05.2023 um 23:56 Uhr

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Noras Marie

Profil unsichtbar.

06.06.2023 um 00:09 Uhr

Wahnsinn! Ich sehe mich in dieser Geschichte wie in einem Spiegel. Danke dafür, obwohl es weh tut!

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Wildkätzchen

Gelöscht.

29.06.2023 um 15:53 Uhr

So richtig bin ich mit der Geschichte nicht warm geworden. Vielleicht fehlt mir der Name, er ist immer nur "der Mann" und das wirkt auf mich fremd oder anonym. Manches war mir auch so künstlich klug geredet.

 

Trotzdem danke für die Geschichte und die Mühe, die das Schreiben bestimmt gekostet hat. Denn gut geschrieben ist sie auf jeden Fall, ich könnte sowas nicht.

 

Viele Grüße

Wildkätzchen

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