Bunte Papierschnipsel kleben auf dem Asphalt. Durchgeweicht, vom andauernden Nieselregen. Er musste irgendwann im Laufe des Morgens eingesetzt haben, als ich noch schlief. Nun versuche ich, sie mit einem Besen zusammen zu fegen. Hartnäckig weigern sie sich. Verbinden sich mehr und mehr zu einer breiigen, bunten Masse. Dazwischen Scherben von zerbrochenem Porzellan.
Mir ist heiß. Mein T-Shirt klebt nass an meinem Körper. In zwei Stunden müssen wir den Schlüssel übergeben. Besenrein muss alles sein. Alle Spuren der Feier müssen beseitigt sein.
Ich halte kurz inne und verfluche diese Papierschnipsel. Nichts ist ihnen von ihrer Anmut geblieben, mit denen sie gestern durch die Luft flogen. Wie buntes Herbstlaub, aus einer Märchenwelt.
Zunächst nahm ich dich gar nicht wahr. Zu fasziniert war ich von den bunten Schnipseln. Es wurden immer mehr, wie von einem Laubsauger aufgewirbelt. Dann endlich traf mich dein Blick. Insgeheim hatte ich gehofft, dass du auch kommen würdest. Ich wollte dich noch einmal sehen. Mir sicher sein, dass du mir nichts mehr bedeutest. Mir sicher sein, dass ich das richtige tat…