Jona Mondlicht führte dieses Interview am 15.01.2005 mit katharina.
Wie kamst Du zu Deinem Nicknamen, katharina?
Ich bin wahnsinnig phantasielos, was Nicknamen angeht. Ich bewundere alle Chatter, die klangvolle Nicks mit Bezug auf ihre Persönlichkeit, ihre Leidenschaft und Vorlieben finden oder erfinden.
Was macht ein Literatur-Liebhaber, der einen Namen braucht? Er klaut gezielt bei großen Vorbildern. Mich bei der »Geschichte der O« zu bedienen war mir zu einfach, außerdem finde ich mich nicht unbedingt in der »O« wieder. Also suchte ich in dem Bereich, den ich am besten kenne: Die englische Literatur. Aber nicht in der zeitgenössischen, nein, es sollte dann schon etwas ursprünglicher sein. Ich stand vor meinem Bücherregal, überflog die Titel. Immer wieder bin ich an einem Buch hängen geblieben. »The Taming of the Shrew« von Shakespeare. Die Bilder einer Ballettinszenierung, die ich vor Jahren gesehen hatte, spielten sich vor meinem inneren Auge ab. Eine Frau, wild, tobend, alles und jeden abwehrend, wird durch Liebe und Strenge weich, anschmiegsam, gehorsam. Ungebrochen in ihrem Willen, hat sie ihre ablehnende Körperhaltung mehr und mehr verloren, ist ihrem Herrn in Demut zugetan. Außerdem gibt›s in dem Stück auch die eine oder andere Szene, in der Petruchio seiner Katharina mit der Gerte in der Hand hinterher ist.
Der Nick hatte alles, das mir wichtig war: Eine Geschichte, die zu mir passte, ich konnte ihn entweder über das Shakespeare-Stück erklären oder über das Musical »Kiss me Kate«, und der Name hat einen schönen Klang.
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