Was ich erschreckend finde, ist nicht nur die Wandlung, die Sophie von der lebenslustigen, selbstbewussten Frau zur apathischen Sklavenmaschine durchmacht, sondern auch das, was in der Geschichte nur versteckt anklingt - und was mich deutlich mehr zum Nachdenken bringt.
Zum Beispiel über die Gefahr, Freunde aus den Augen zu verlieren, und nicht korrektiv und unterstützend für sie da zu sein, wenn "sie ihren Weg gehen" - zweitrangig, ob dieser Weg in mit BDSM zu tun hat oder nicht.
Die Frage, wann man sich einmischen sollte und wo man den Kink des anderen zu tolerieren hat, auch wenn es nicht dem eigenen entspricht, ist schwierig (und ich möchte gar nicht erst versuchen, sie zu beantworten).
Stutzig macht mich auch das Verhalten des Herrn der Protagonistin, der zwar in Kurzfassung als humor- und verständnisvolles leuchtendes Gegenbild dargestellt wird, sich aber um die Situation, in der sich eine Freundin/Bekannte seiner Partnerin befindet, keinen Deut schert und sich nicht um Verbesserung bemüht, sondern dieser sogar verbietet, den Kontakt wiederaufzugreifen. Ein Verhalten, das anscheinend gutgeheißen wird.
Für mich war es daher eine deutlich vielschichtigere Geschichte, als auf den ersten Blick angenommen.