Ich heiße Dich willkommen, Steeldoc,
Weiße Erotik und Nadelspiele, wobei es nicht ums Häkeln geht.
Eine meiner früheren Bekannten meinte mal scherzhaft: „Da wo keine Körperöffnung ist, mache ich mir eine *g“
Das ist sicher nicht jedermanns/fraus Neigung. Aber D/s ja auch nicht.
Wer's nicht mag, sollte erst nicht lesen oder sich hinterher beschweren.
Andererseits kann der Wechsel von Filmrollen im sogenannten Kopfkino auch anregend sein.
Mir bleibt nur das Lesen, weil ich bei jedem realen Tröpfchen Blut weiß im Gesicht werde.
Steeldoc, wenn Du magst, noch zwei Anmerkungen zu Deinem Text:
1.) Die Rahmengeschichte (Onkel, Neffe, aufgefundenes Manuskript), empfinde ich als unnötige Schachtelung. Es ist eine geile Geschichte und fertig.
Für mich war der erste Absatz eine Türschwelle nicht in eine andere Welt, sondern eine, über die ich stolperte. Dafür ist die Rahmengeschichte auch viel zu kurz und ohne Bezug zur Geschichte selbst. Das letzte Mal, dass ich so etwas gelesen habe, war in Der Name Der Rose *g.
2.) Du schreibst: „und einmal mehr wird uns bewusst, dass es gerade die 'weiße' Umgebung der Klinik ist, die es uns ermöglicht, unsere Leidenschaft so hemmungslos auszuleben - denn hier haben die Tabus bürgerlicher Enge ihre Gültigkeit verloren“
Da wo Körperverletzung (im wörtlichen Sinne), verlorene Würde, Schmerz und Tod
alltäglich werden, sind Tabus tatsächlich außer Kraft.
Das zu erotisieren erfordert einiges an „Umkehrung“. Auch hier greifst Du zu einer, wie ich finde, nicht nötigen Rechtfertigung. Denn was jemand geil findet, ist seine Sache, und diese wird weder besser noch schlechter im Verhältnis zu einer statistischen Norm.
Perversionen sind kein Gegenmodell zur bürgerlichen Enge, sondern gedeihen auf dieser.
(Zu überlegen ist auch, was alles mit zerbricht, wenn Tabus gebrochen werden.)
Du hast in Deinen Text einige Schmankerl eingebaut, die mich ins Schwadronieren bringen. Geile, nachdenkliche und auch sinnlich verbindende. Mich berührt der Text: Die Verdrehung ist nämlich perfekt, wenn aus einem Opfer ein Lustteufelchen wird, das die eigenen Schäden immer wieder gierig aussäuft.