Für zwei Dinge kann die Geschichte nichts:
Als erstes habe ich die Luft angehalten, weil auf meinem PC seit bald zwei Jahren ein Text liegt und auf seine Vollendung wartet, in der auch ein Wolf auftaucht, der dann doch keiner ist. Oder doch?
Zum Zweiten bin ich ja nicht einfach nur so die Schattenwölfin, sondern begeistert von diesen Tieren und ich denke, ich weiß eine ganze Menge über sie. Spätestens nach den ersten drei Worten war ich nicht mehr nur die ohnehin sehr kritische Leserin, sondern auch die Wolfexpertin in mir las mit. Da gibt es denn auch ein oder zwei Fehler, z.B. würde ein Wolf, der sich vorsichtig nähert, sicherlich nicht knurren.
Aber zur Geschichte selbst: Die Idee finde ich sehr gut, die Umsetzung nicht so ganz gelungen.
So hätte ich mir zum Bespiel gewünscht, dass im Haus von einer Frau die Rede wäre, denn das Bild eines derart fixierten Wolfes in Lederstiefeln bin auch ich beim Lesen nicht mehr losgeworden.
Noch mehr irritiert hat mich das Mikrofon, es fügt sich nach meinem Geschmack nicht gut in die Geschichte ein. Wieso braucht es ein Mikrofon, um sie zu erreichen und kurz darauf heißt es: „erreicht seine Stimme ihren Gehörgang über ihren Gehörschutz“?
Teilweise lese ich wunderschöne Formulierungen: „Ikone gequälter Balance“. Bei „vollständiger Besamung“ allerdings denke ich an die Phantome, die in der Pferdezucht zum Einsatz kommen.
Vielleicht sind diese Widersprüche gewollt, aber mir erschließt sich der Sinn einfach nicht.