Moin.
Sieht so aus, als wäre es Zeit für ein paar Antworten. Zuerst einmal danke an alle, die einen Teil ihrer Lebenszeit in meinen Text investiert haben. Immerhin hättet Ihr da auch etwas Vernünftiges anstellen können *schmunzel*. Natürlich freue ich mich, dass es einigen gefallen hat und bedauere es, wenn es für einige nicht das Erhoffte war. Die Geschmäcker sind halt verschieden.
Ambiente
Vor einigen Jahren wurde ich in einem Forum einmal gefragt, ob man Bücher gelesen haben muss, um selbst welche schreiben zu können. Die Frage war tatsächlich ernst gemeint, doch ich konnte sie nicht beantworten. Es war so weit außerhalb meines Vorstellungsvermögens, keine Bücher zu lesen ... naja ... Ihr seid hier alle Leser, Ihr könnt das vielleicht verstehen. Soll heißen: Natürlich ist das Katz- und Mausspiel bei Roter Oktober entliehen. Wie einiges andere auch bei anderen Büchern. Es gibt wunderbare Bilder (genau das, wofür Autoren ihre Seele verkaufen würden), die fressen sich fest. Und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen dabei *lach*
Unbefleckter
„Spannend.“, danke dafür, das war das Ziel. Tja, das mit der viel Konversation – korrekt. Genau betrachtet, passiert eigentlich so gut wie nichts. Null Handlung, die Geschichte kommt nur im Kopf der Protagonisten voran. Aber ist es nicht das, worum es geht? Der Kopf, und was in ihm passiert? Das größte Lustzentrum hat seinen Sitz zwischen den Ohren, das trifft auf Mike zu und offenbar auch für Dich. Es zu erwischen, war der Plan. Sieht aus, als hätte er funktioniert.
Hans Bergmann
Nun, tatsächlich gehört der Text in eine Welt, die ich erschaffen habe und aus der ich irgendwann dann hoffentlich meinen einzigen Roman machen kann. Hast du gut erkannt. Ich bin 63, arbeite als IT-Administrator in einem kleinen Unternehmen und nach 50 Wochenstunden (in guten Wochen) ist die Rübe abends leer vom vielen Denken. So nutze ich die Zeit bis dahin und lass mir Geschichten einfallen, nerve damit todesmutige Forenleser und hoffe, aus ihren Kritiken zu lernen (zu dir komme ich gleich, Tony ...). Als ich anfing, so vor ungefähr fünfzehn Jahren, schrieb ich, was du treffend als „Wichsvorlagen“ bezeichnet hast. Übrigens – nichts dagegen, jedem das seine. Eine davon (ich hielt es damals für Erotik) gab ich einem Freund. Er sagte, nachdem er sich die Lachtränen aus den Augen gewischt hatte: „Wie schön, du schreibst.“
Es hat Jahre gedauert, viele Forenbeiträge und Leute, die meine Geschichten zerrissen haben, bis ich verstand, dass das Komma in diesem Satz den Unterschied machte zwischen, hm, naja, eben Wichsvorlagen und dieser Geschichte hier. Wenigstens hoffe ich das. Zu sagen, ohne zu sagen; ein Malbuch für Erwachsene, in dem der Leser selber die Farben ausmalt ... So schreiben zu können, ist mein Traum. Doch aus mir wird wohl nie ein Raymond Chandler *Schmunzel*. Aber ich arbeite daran ...
auch dank solcher Leser wie
Jetzt bekommst du dein Fett. Das ist zuerst einmal ein dickes Danke! Danke für den Mut (der hier offenbar keine Selbstverständlichkeit ist), mir weiterzuhelfen und das ist ernst gemeint. Lob freut und macht ein warmes Bauchgefühl, sachliche, nicht persönlich werdende Kritik wie deine hilft mir, besser zu werden. Klar, sie hat mir nicht geschmeckt, schließlich wäre ich gerne perfekt. Doch sie ist es, die mich hoffentlich besser werden lässt. Also kein Grund, dich zu entschuldigen. Ich betrachte meine Texte nicht als Heiligtum und Kritik daran ist kein Sakrileg.
„Du kündigst hohes Niveau an ...“ Habe ich nicht verstanden. Wo, wie?
Der Korrekturleser hat sein Bestes gegeben, wie auch ich, und trotzdem passieren immer noch Flüchtigkeitsfehler. Ich denke, dass das normal und nicht zu verhindern ist. Letzten Endes ist es mein Text, ich habe ihn freigegeben und ohne die Hilfe des Teams hättest du wahrscheinlich Seiten mit meinen Fehlern füllen können *lach*.
Wenn du magst, lass uns das doch per Mail besprechen, ich bin wirklich daran interessiert, wo es noch hapert. Ich bin ein Amateur mit Hang zum Perfektionismus, der sich jedes Mal schwarz ärgert, wenn er ihn nicht erreicht.
So, genug für heute. Noch einmal herzlichen Dank an alle für die freundlichen Worte und einen schönen Abend.
TT