Nein, das kenne ich so nicht.
Ich lese meine Texte mehrfach, meistens auch einmal laut. Letzteres ist ein Tipp, den ich von Jona Mondlicht vor etlichen Jahren bekommen habe und der sich gut bewährt hat. Man überliest in einem eigenen und daher sehr vertrauten Text eher als man es überhört. So manche Wortwiederholung ist mir so z. B. ins Netz gegangen.
Abschließend vertraue ich auf das Urteil eines guten Freundes, schreib- und lektoratserfahren. Von ihm weiß ich, dass er deutlich individueller und flexibler auf mein Geschreibsel und meinen eigenen Stil reagiert als ein Programm es je könnte.
Für mich eine deutliche Schwäche solcher Programme; analog zu den Vorgaben der zahlreichen Schreibratgeber.
Nachtasou , meine ich mich zu erinnern, hat das mal mit „Malen nach Zahlen“ verglichen und damit auf den Punkt gebracht.
Textorganisatorisch — gerade bei längeren Geschichten — halte ich solche Programme für eine tolle Sache, um das ein oder andere zu prüfen, mögen sie hilfreich sein.
Man sollte sich von ihnen jedoch nicht knechten lassen. Auch nicht als Sub.
Beste Grüße
Wölfin
PS: In dem Satz(teil) „… immer noch Sätze, Adjektive und Formulierungen finde, die besser gehen könnten“ sehe ich die Gefahr, dass man irgendwann verschlimmbessert und sich von dem entfernt, was man eigentlich hat ausdrücken wollen, vor allem wie man es hat ausdrücken wollen. Da geht unter Umständen eine ganze Menge individuelle Klasse verloren.
12.03.2024 um 00:14 Uhr
Liebe Mitautoren und Leser, die es interessiert, hier eine neue Frage an euch und ich bin auf die Antworten wie immer sehr gespannt.
Wenn man lange genug ins Schreibprogramm schaut, starrt es dann irgendwann zurück?
Eine komische Frage, aber vielleicht kommt sie dem ein oder anderen bekannt vor. Ich kam darauf, weil ich meine Geschichte (ja, noch immer die vom letzten Mal) schon im gefühlt hundertsten Durchlauf lese und immer noch Sätze, Adjektive und Formulierungen finde, die besser gehen könnten.
Die Adjektive übrigens, sind die hartnäckigsten Feinde: sie vermehren sich wie die Kaninchen und sorgen doch an den merkwürdigsten Stellen für eine schöne Satzmelodie.
Was mich jedoch interessiert, gibt es hier andere Autoren, die das kennen? Ein ewiger Kreislauf aus Verbesserungen, der einen quält und den man doch nicht lassen kann? Ist das bei euch Teil der normalen Arbeit oder schon Manie, die man (oder schreibt man hier besser "Ich") besser lassen solle? Was wisst ihr über bohrendem Perfektionismus und das Gefühl nie fertig zu sein (oder zu werden?) Ich warte (un-)geduldig auf eure Meinungen.
Euer Tek Wolf
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