Schwere Kost an einem sonnigen Sonntag, aber es hat sich unbedingt gelohnt, den Film zu schauen. Wie groß ist die Liebe dieses Mannes zu seiner Frau, dass er ihr gibt, was sie sich wünscht, obwohl er selbst keine dominant-sadistischen Neigungen hat. Er rettet damit sie vor der Depression und die Ehe vor dem Scheitern. Überhaupt hat dieses große Liebe mich in SM Richter am meisten beeindruckt – und ich empfand sie als tröstlich gegenüber der Intoleranz und Ignoranz, die den äußeren Rahmen dieser Liebe sprengt. Dass Letzteres vor so wenigen Jahren überhaupt noch möglich war (es vielleicht sogar noch ist), hätte ich nicht für möglich gehalten.
Als Mutter treibt mich einmal mehr die Frage um, ob es nicht in erster Linie darum geht, mein Kind vor den Vorurteilen anderer über BDSM zu schützen, nicht mich selbst.
Jedenfalls habe ich einen vielschichtigen Film gesehen, bei dem BDSM nicht auf die rein körperliche Ebene reduziert bleibt, sondern man einen Einblick in die Seelentiefen zumindest der devot-masochistischen Frau bekommt. Spannend wäre zu erfahren, wie nicht BDSM-ler den Film sehen, aber die sind hier ja eher nicht anzutreffen. Lassen sie sich von den extremen SM-Handlungen, die zwar mehr angedeutet als gezeigt werden, verschrecken oder sind sie bereit, sich mit dem Thema auf einer sachlichen Ebene auseinanderzusetzen?
Dass SM-Richter eher Andeutungen macht, gefällt mir übrigens sehr gut, weil so die Geschichte von Magda und Koen in den Vordergrund rückt. Deswegen tue ich mich mit dem Titelbild der DVD etwas schwer, das sicher der Verkaufsförderung geschuldet ist.
@ ungewiss
Devanas Rezension beginnt mit den Worten: „Die Geschichte einer Liebe, die allen Widrigkeiten zum Trotz weiter besteht.“ Also, wenn das auf seine Art kein Happy End ist …
Wölfin