Beste eileen, Bester Kaoru,
Ich habe gezögert, heute Rückmeldung zu geben, weil ich diesmal vielleicht meine eigene Ungerechtigkeit spüre. Es gibt zwei Umstände in der schön langen Geschichte, die wie aus einem Guss geschrieben ist, die mein Gefallen blockieren.
Zunächst einmal: ein gemeinsames Schreiben stelle ich mir als tolle Erfahrung vor, wenn's stilistisch funktioniert. Hat es.
Als Vater von Töchtern hakt es bei mir sofort, wenn Anklänge von Ageplay in Geschichten sind. Das ist aber auf meiner Seite, und kein Makel Eurer Geschichte.
Was auch wiegt, ist die Art, wie der 'Kontrakt' der beiden Protagonisten zustande kommt. Sie hat ein ernsthaftes Problem, eine Form sozialer Angst. Er findet sie in einer 'bedürftigen' Lebenslage vor, nimmt sich ihrer an, und lässt dies in eine sexuelle Asymmetrie übergehen. Nun, sie scheint die entsprechende Neigung zu haben, so dass ein Happy End möglich ist. Ich find die Art seines Vorgehens unseriös. So erschien mir persönlich die Sexszene am Ende unnötig. Ein lebendiger Vortrag der Protagonistin in einem Audimax dagegen hätte das Bemühen ihres Mentors geadelt.
(Bedürftigkeit wird in der Geschichte von Mai parallel auch thematisiert, aber gänzlich
anders)
Was ich aus Eurer Geschichte mitnehme ist: eine Koautorenschaft, die handwerklich harmonierte.