Der Autor bringt mich komplett durcheinander.
Zuerst ist es ganz einfach:
ich lese ein richtig gut gelungenes Lehrstück, eine mahnende, lebensnahe Erinnerung daran, dass Freiwilligkeit die Verantwortung nicht auflutscht wie ein Bonbon und die Übergabe der Verantwortung an einen Anderen nicht grenzenlos möglich ist. Der irreal- romantisch - verklärten Annahme, es sei doch möglich, weil die Welt des BDSM so voller Wunder ist und viel mehr Werte birgt, als jede andere Lebensart, wird unverblümt der Stempel der Dummheit aufgedrückt.
Hier wird auf drastische Weise endlich einmal Klischee zerschmettert!
Klasse! Wichtig! Endlich mal was nicht nur "BDSM- Geeignetes" und somit zusätzlich noch das Geschenk der Befreiung vom künstlich Elitären.
Dann das Überraschende:
ich schaute bisher nur einmal vorher in andere Kommentare. Diesmal scrollte ich ungeschickt und fand durch Zufall: meine Vermutung ist falsch, es ist die authentische Beschreibung real erlebter Zeit.
ich las nochmals.
Nun wurde aus einer Geschichte plötzlich Nachempfinden der Realität und:
Nicht zu erklären warum, aber sofort fehlt mir die raumgreifendere, nicht dauernd unterliegende Beschreibung der Frau. Auch wenn sie denkt, spricht, gezeichnet wird, bleibt sie im Ansatz stecken. Der Mann hingegen wirkt ungewollt, wie ein hergestelltes Monument und bleibt doch im „Monolog“ stehen. Er ist mir zu erhaben, zu allwissend, zu grosszügig mit sich.
Es ist nicht unglaubwürdig! Im Gegenteil, ich glaube das alles wirklich! Es ist vielleicht nur zu einseitig erfassbar. Die Erzählung wird augenblicklich zur, natürlich strigent verkürzten, Zusammenfassung und kann nicht mehr erlauben, als der Autor „liefert“.
Das Lesen wird zum Erfahren realer Erlebnisse, die Zerschmetterung des Klischees --- zur allgegenwärtigen These.
Aber:
Das liegt ganz sicher an mir, denn das Thema Cover ist für mich endgültig geklärt, auf meine Weise! und ich liesse mir von keinem da-hinein-reden.
ich sehe mich, in diese Realität versetzt, aufstehen und freundlich grüssend ein letztes Mal gehen.
Damit wird es aber sofort wieder zum Lehrstück, lesenwert, empfehlenswert, in vielen Foren des Internets fehlend, aber dafür wahrscheinlich zu „schade“.
Danke sehr für die geschenkte Intimität und die Geradlinigkeit der Gedanken. ich bin sicher, viele, unzählige Menschen brauchen unbedingt solche Begleiter, viele hätten sie mehr gebraucht, als den letzten Blumenstrauss auf dem Grab.
meine Hochachtung vor dem Aufgreifen des Stoffes.
pursoumise
Nachsatz: ich bitte die Änderungen zu verzeihen. Hier ist es immer erst möglich, den ganzen Text zu verfolgen. Beim Schreiben in das (für mich) winzige Eingabefeld, verliere ich ( viel zu schnell schreibend) immer den Überblick.
danke