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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Spätere Romantik« von Gregor

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Spätere Romantik«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Spätere Romantik«

von Gregor

 

Sascha und Karina trennten sich, nachdem ihre Kinder eigene Wohnungen bezogen hatten. Einige Jahre später sitzen sie auf der Terrasse hinter dem Haus in der Altmark und fragen sich, ob sie alles richtig gemacht haben in ihrem Leben.

 

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Spätere Romantik« von Gregor

01.08.2024 um 19:21 Uhr

Ich las diesen schönen Text mit dem Gefühl des Dahinplätscherns. So langsam strömend, wie das Leben der beiden Protagonisten. Die Phasen eines Lebens, nein zweier Leben, die erst getrennt voneinander dahin fließen, sich für eine Zeit vereinen, dann wieder auseinander driften, um letztendlich doch gemeinsam zu einem Strom zu werden, der sich dem Meer des Ewigen nähert.

 

Schade fand ich, obwohl vermutlich für sehr viele Paare leider nicht fiktiv, das Auseinanderdriften aus Mangel an Zeit sowie Bereitschaft, sich diese zu nehmen. Da ist man schon vom Glück geküsst und komplementär in der Neigung und dann lässt man einander doch gehen. Dass sie wieder zueinander fanden, ich vermutlich leider auch nur das Wunschdenken einer romantischen Seele.

 

Wie gesagt, der Text spricht mich an. Was mir nicht so gut gefällt, ist das Ende. Es kommt (mir) zu plötzlich und auch zu sehr an den Haaren herbei gezogen. Ich habe mit Strg F geschaut, jeder von beiden sagte "aber" und nun soll sie plötzlich "frech"gewesen sein und wird bestraft? Schöner hätte ich es gefunden, wenn ein anderer Weg gefunden worden wäre, um aufzuzeigen, dass beide doch noch in ihrer Submission und seiner Dominanz einen befriedigenden Weg mit- und füreinander gefunden haben.

 

Aber diese Kleinigkeit am Ende tut dem Ganzen keinen Abbruch, es bleibt dennoch schön.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

01.08.2024 um 21:18 Uhr

geändert am 01.08.2024 um 21:49 Uhr

Bester Gregor,

dieser Text ist ganz anders als die, die Du bisher hier veröffentlichst, und wegen derer Du in meiner Liste von Lieblingsautoren stehst. Mit diesem Text hast Du experimentiert?

An den anderen Texten gefallen mir Deine lebendigen Personbeschreibungen und deren Individualität.

 

In Deinem Wettbewerbsbeitrag machst Du das Experiment, Personen von ganz weit entfernt zu beschreiben. Als wärst Du bei der Betrachtung eines Bildes in 20 m Abstand gegangen.

Das ist ein interessantes Unterfangen. Auf mich wirkt es jedoch nicht. Und ich frage mich warum, weil handwerklich nichts auszusetzen ist.

 

Meine Vermutung ist: Biografien schrumpfen zum Prototypischen. Und das tut sauweh, auch mir als Leser, denn wenn man diese Frage stellt: Was bleibt denn dann noch? Muss die Antwort bei den meisten dürftig ausfallen. Dazu muss ich mich auch zählen. Die Anstrengungen der Menschen, ihr Mühen, ihr Leiden, ihre kleinen Freuden (sie sind nicht klein!), schrumpfen auf die Größe einer Ameise. Alle bewegen sich, aber wozu überhaupt?

Es könnte eine existentialistische Herangehensweise sein, und sie missrät Dir zu einer nihilistischen. Die beiden Seelen im Text werden austauschbar. Dagegen wehre ich mich (mein Problem, nicht Deins *g).

Die Geschichte bleibt so weit weg von ihrem Personal. Ich habe mir einen nächsten Schritt erhofft, ein „Zoom“ auf die zwei Personen.

 

Wenn man sich so weit vom Bild an der Wand entfernt, dass alle Bilder nur noch gleich aussehen, nämlich ´irgendwie´ bunt und nichtssagend; dann ist auch Mitfühlen weg.

 

Für mich ist der Text wie ein Exposé zu einem Text, der noch geschrieben werden will. Und wert wäre, geschrieben zu werden. Vielleicht ringt sich der Autor dazu durch, diesem Skelett Leben einzuhauchen (Muskeln, Haut, Klamotten). Noch sprichst Du stellvertretend für das Personal im Entwurf.

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Meister Y

Autor. Förderer.

02.08.2024 um 15:35 Uhr

Geschätzter Gregor, ist das wirklich von Dir oder hat da jemand Deine Identität gestohlen ?

Nachtasou hat recht, man könnte meinen, Du hast experimeniert, eine völlig andere Sicht auf Deine Protagonisten gewählt. Tiefsinnig gelesen hast Du aber "nur" dargestellt, was leider bei so vielen Paaren passiert. Man lebt sich auseinander, lebt mehr und mehr aneinander vorbei, wird "nur" noch von den Zwängen der Familie und der Kinder zusammengehalten. Man trennt sich, beginnt neu zu leben.

Hier kommt es dann zu später Romantik, finden beide wieder zusammen, lieben und leben sich aus. Ohne die Zwänge der Familie, ohne die der Kinder. Schaffen es, so zu leben, wie sie wollen. Jetzt wollen, das betone ich, weil sie es in den Lebensabschnitten davor eben nicht geschafft haben, aus eingefahrenen Gleisen, gesellschaftlichen und familiären Zwängen auszubrechen.

Danke für eine feine Lebensbetrachtung, die viele Wahrheiten enthält und wirklich lesenswert ist.

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Tek Wolf

Autor.

03.08.2024 um 12:34 Uhr

Bester Gregor, was für eine atemberaubende Geschichte! Ich habe so viel von diesen Protagonisten in mir selbst wiederkannt und nicht minder die Gedanken. Das ist fast mehr eine philosophisches Gedankenspiel als eine Geschichte. Ich ziehe meinen Hut vor dir. Eine ganz tiefe und erstaunliche Erfahrung, deine Geschichte. Vielen Dank, dass du sie uns lesen hast lassen.

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poet

Autor. Förderer.

03.08.2024 um 12:44 Uhr

Gleich am Anfang ein schöner Satz: "Sie mochte Romane, die man wie einen Fluss befahren konnte, an dessen Ufern wunderbare Landschaften vorüberzogen."

So ähnlich ging es mir beim Lesen dieses Textes: Ein ständiges ruhiges Gleiten wie in einem Boot einen Fluss hinunter. Wechselnde, aber stets doch bekannte Landschaften - diesen Fluss kenne ich doch, den befahren viele? Gerade der trockene Abstand des Erzählers passt sehr gut zu diesen Abläufen. Der Schluss - das wurde schon geschrieben vor mir - gefällt mir nicht so, scheint der Vorgabe "SM-Text" geschuldet, widerspricht dem Titel. Zum Glück folgt noch das Sternschnuppenende, das das Wort "Strafe" übertüncht, welches hier nicht wirklich hergehört - meine Meinung! Ansonsten ein Text mit Tiefgang und Niveau, dem es gelingt, durchaus Bekanntes so darzustellen, dass es sich liest wie im eingangs zitierten Satz zusammengefasst!

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

03.08.2024 um 12:44 Uhr

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Gregor

Autor.

03.08.2024 um 19:55 Uhr

hortensia Ich weiß nicht warum, aber als der Schreibwettbewerb ausgelobt wurde, hatte ich das Gefühl, da schreibt kaum jemand und das war auch so. Ich bedaure, dass die semiprofessionellen BDSM-Romanzendamen, so vermute ich, in ihren Vermarktungsgeschichten stecken und keine Geschichte für die Schattenzeilen übrig hatten und wahrscheinlich ist Romanze für alle anderen schwerer zu schreiben als man denkt, denn ich sehe die Gefahr des Abgleitens in albernen Kitsch. Vielleicht haben sich deshalb so wenig Schreiberinnen und Schreiber getraut.

 

Ich danke für dein Lob einiger Passagen, noch mehr für deine weiterführenden Hinweise. So muss das für mich sein.

Die von dir angemerkten Nachlässigkeiten am Ende der Geschichte empfinde ich bei eigener Nachlese nach Wochen ebenso. Auch als Nichtromanzer hätte ich das besser machen können.

Ich danke für dein Lesen, Nachdenken und Finden passender Worte.

Das darfst du von mir auch erwarten, denn ich habe das Gefühl,  du bist derart literaturaffin, dass du nicht anders kannst, als selbst zu schreiben.

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Gregor

Autor.

03.08.2024 um 22:20 Uhr

Lieber Nachtasou, ich habe nicht experimentiert, wollte Romanze versuchen. Ich bin zu distanziert. Als ich vor ein paar Jahren meine BDSM-Femdom-Kleinkunstvorstellung begonnen hatte, war mir schnell klar, dass ich im Erotikbereich nur BDSM-Femdom kann. Noch ein Gedanke zum Experimentieren.  Selbst bei großen Künstlern finde ich das bei allem Verständnis für Entwicklung befremdlich und in der Wirkung auf mich eigenartig, bei Textverteidigungen im Hobbybereich komme ich ins Fremdschämen.

Über deinen Gedanken, dass mein Text eher ein Exposee ist, habe ich nachgedacht. Für ein langes Stück trägt der Inhalt nicht, aber dem Text Leben einzuhauchen ist ein Anspruch, den ich für weitere Texte mitnehme.

Ich danke für deine Analyse, deine guten und für mich richtigen Gedanken.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

04.08.2024 um 00:46 Uhr

Gregor

Noch ein Gedanke zum Experimentieren...

 

Bester Gregor,

vielleicht magst Du die darauf folgenden Sätze (zu ...) etwas erläutern, weil ich Schwierigkeiten habe, sie zu verstehen, oder zu akzeptieren. Was ich meine verstanden zu haben, lässt mich verwundert zurück.

Denn Experimentieren ist doch was Feines. Oder nicht? Wieso da schämen? Sonst tritt man doch auf der Stelle.

Vielleicht hast Du es anders gemeint... k.A.

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Gregor

Autor.

04.08.2024 um 13:21 Uhr

Ich habe ausschließlich den Bereich der Kurzgeschichte gemeint, lieber Nachtasou. Experimentieren allgemein bringt weiter, sorgt für Entwicklung, für Neues und verhindert Stagnation. Experimentieren ist Ausprobieren und einzig weiterführend. Das ist mir klar.

 

Auf anderen Literaturseiten habe ich Schreiberinnen und Schreiber erlebt, die Kritik an ihren Texten nicht als Anschub und Hilfe verstanden, sondern sie als Unverständnis gegenüber ihrem Text, gegen ihr geniales, neues, nie da gewesenes Literaturexperiment abwehrten, bei dem sie neue Wege gehen wollen (und nicht mal einen alten können).

 

Deshalb bin ich zurückhaltend mit eigenen Experimenten, wobei ich nicht ausschließen kann, im Alter Spukgeschichten zu schreiben. Jetzt frag aber nicht, was Spuk mit SM zu tun hat.

 

Viele Grüße, Gregor.

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04.08.2024 um 14:25 Uhr

Auch auf die Gefahr hin, jetzt albern und unsachlich zu werden:

 

Spuk und SM: Beides fängt mit einem S an und SM spukt vielen im Kopf herum, insbesondere auf Seiten, wie diesen. Hinzu kommt, dass für Manche SM geradezu unheimlich anmutet, beinah wie ein Spuk.

 

Sorry, es war in mir drin und musste raus. Manchmal kann ich einer Vesuchung einfach nicht widerstehen ;), 

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