Lesen ist wie ein Ausflug in die (eigene) Vergangenheit oder ein Ausblick in die Zukunft, wenn, ja wenn ich den Mut habe, mich tatsächlich so anzuschauen, wie ich eben bin. Gerade bei Deiner Geschichte kommt mir das in den Sinn und ich sitze hier und lache.
ich würde ganz gerne etwas über Zeit und Klischee und Kennenlernen und Zukunftsaussichten sagen, mein Mund bleibt aber mitten im Lachen und sagt nix dazu.
Denn:
Dazu gibt es nichts zu sagen und niemand hat das Recht das Wort dazu zu nehmen.
ich bin sicher, jeder Mensch hat sich auf ähnlichem Boden bewegt oder ihn noch vor sich.
Es liegt lange zurück, aber ich erinnere mich durch Deine Geschichte daran, wie ich am Telefon sagte: "Das werde ich nicht tun", gleichzeitig meinen Koffer aus dem Schlafzimmer holte und (Frau ist ja multitaskingfähig) überlegte, was ich alles einpacken muss und nicht vergessen darf. Auch ich kniete vor einem Mann, den ich nur vom Telefon kannte, auch ich sagte die Worte, die scheinbar BDSM genormt sind und auch ich glaubte, der Himmel falle mir auf den Kopf, alle Engel sängen dazu das Begleitlied und die Seligkeit sei mir nun auf alle Zeiten hold.
Die Frage, ob das jemand versteht, gab es nie, wäre sie gestellt, jede Antwort an mir vorbei gegangen, die Welt schien sich nicht mehr zu drehen, sie gehörte mir faktisch und war nur da, damit ich auf ihr genau das erlebe, was da gerade geschieht.
Es ist wunderbar, diese Geschichte zu lesen, die sich nicht schamhaft versucht zu erklären, sondern den Menschen folgt, die sich auf diesen Weg begeben. ich finde es bemerkenswert, dass sie nichts versucht zu erklären, sondern unkaschiert darstellt, was in der Zeit an der Zeit ist.
Über das Vollständig und das Uneingeschränkt gäbe es sicher eine interessante Diskussionsmöglichkeit, losgelöst von dieser Geschichte, das macht sie noch freier, denn sie bindet nicht an sich, sondern lässt alle anderen Entscheidungen anderer Menschen zu.
Ich habs gern gelesen, mich gern erinnert und gern gelacht.
Danke sehr, ich freue mich auf mehr.
@pursoumise