Einerseits gefällt mir der Text sehr, andererseits bleibt vieles offen.
Die Sprache ist --- wie in den anderen Texten von Ophion auch -- durchgefeilt bis zu den einzelnen Silben. Damit sind auch Elemente der Umgangssprache bis hin zu Phrasen (voll in die Fresse hauen) eingebunden. Die kurzen
Hauptsätze mit den Wortwiederholungen steigern die Eindringlichkeit des Textes in gekonnter Weise. Hier kann einer mit Sprache umgehen und pflegt seinen eigenen Stil.
Die Gliederung, angelehnt an das klassische Drama, hilft einen Spannungsbogen aufzubauen. Der vierte Teil (Opfertanz) treibt mit dem Umkippen des Spiels in Ernst das Ganze einem Höhepunkt entgegen. Der ausgewogene
fünfte Teil (Götterfunke) bringt alles zu einem guten Ende. Der erneute Rollentausch und die Aussicht darauf, was kommen wird, haben etwas Beruhigendes, Spannungabbauendes. Mir gefällt die Mischung aus SM-Session und Reflexion darüber (besonders in Teil 2 Kreisel).
Das Thema Switchen in der Form, mal sehen, wer der stärkere ist und der übernimmt zeitweise die Leitung, ist mir eher fremd, regt aber zum Nachdenken an. Insgesamt ist dies ein Text, den ich öfter lesen werde.
»Crossover«
von Ophion
Das ist der schlimmste aller Momente. Du merkst, dass du absackst. Du kannst nichts dagegen tun, keine Chance, Kumpel. Die Luft ist raus, ab jetzt fährt der Fahrstuhl nur noch nach unten. Die Frage ist: Was machst du? Was? Der Gebieter gebietet nicht mehr über sein Gebiet, weil er es mit dem Gebieten nicht mehr kapiert und sich lieber selbst anbieten möchte. Wer bietet mit? Ein musikalisches Switchdrama in fünf Akten.
Die BDSM-Geschichte lesen: »Crossover« von Ophion