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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Er« von Biene

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Er«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Er«

von Biene

 

Auf einer Flirtline lernt sie ihn kennen, und seine bestimmenden Worte graben sich in ihr Gedächtnis, rauben ihr den Verstand und führen sie hin zu der Tür, an deren Klinke eine Augenbinde hängt.

 

 

Die BDSM-Geschichte lesen: »Er« von Biene

Gelöscht.

12.09.2007 um 10:02 Uhr

geändert am 12.09.2007 um 10:07 Uhr

 

 

ich komme nicht umhin, ich betrachte nicht nur Text, ich sehe das Leben.

 

Leider eine alltägliche Geschichte. In Bezug auf BDSM täglich tausendfach möglich.

 

Zwei Fremde, Unbekannte, nie Gesehene…..

 

Siebenundzwanzig Tage, sechshundertachtundvierzig Stunden von insgesamt vier Wochen, also von insgesamt siebenhundertzwanzig Stunden Lebenszeit, sechshundertachtundvierzig im Warten auf eine Stimme verbracht, mit Rasur und Klammerntragen glorifiziert. Dominiert von Zeit und eigenem Hoffen, Kopfkino und eingebildeter, weil erhoffter atemloser Ohnmacht, irgendetwas daran zu ändern…

 

ich komme nicht umhin nachzurechnen und frage mich: Wenn am fünften Tag der Befehl bezüglich der Klammern ausgesprochen wird, kommt sie als Anfängerin zuletzt auf drei Stunden geklammerte Nippel mit extra festen Klammern. Sie entledigt sich aller Kleidung, berührt sich nur noch zum Waschen….

 

Sie fährt in eine fremde Wohnung, gehört eine begrenzte Zeit einem Unbekannten, der auch nach dieser Frist nicht bekannter geworden ist und mit Worten umgeht, wie sie mit sich….achtlos, ersetzbar, einsetzbar ist für ihn jede x-Beliebige, die auf der Line anruft… jederzeit, immer, unbegrenzt auswechselbar.

 

Zwei Sichtweisen bleiben mir.

 

Zuerst:

 

Was macht Sehnsucht und Begierde aus uns Menschen? Wozu sind wir fähig? Wie weit gehen wir dem Abgrund entgegen, der uns anzieht und später wegwerfen wird, im Teil- oder Totalverlust unsere Werte, Tugenden und Würde? Was machen wir mit unserem Spiegelbild, wenn es uns ins Gesicht kotzt und wir die Spuren der geweinten Tränen nicht mehr überschminken können? Wohin weinen wir, wenn alle Eimer gefüllt sind, die wir uns hinstellten, im vollen Bewusstsein unseres Handelns, im hoffnungslosen Hoffen und der darin selbst konstruierten Hoffnung auf dieselbe?

 

Wie wird sie warten -in Zukunft, nun, nachdem er die Worte zum Abschied gesagt hat, die sie möglicherweise ernst nimmt? ich bezweifle nicht, dass er sie auch ernst meint, er spielt nur das Spiel, was sie gern annimmt. Sein Risiko liegt bei Null, er hat eine Flirtlinebox und ist dort präsent, während sie sein Verbot als Lebensaufgabe betrachtet.

 

Welcher Mann will eine Frau in seinem Leben, die diesen Weg geht? Welche Frau will einen Mann, der eine solche Frau will?

 

Dann:

 

Wie gut, dass sich immer zwei finden, die sich gegenseitig benutzen, ohne zu fragen, wem mehr genommen wird, wer mehr zerbricht und wie die Zigarette danach schmeckt. Ehrlicher wäre es allemal, auf dem Markt der austauschbaren Gefühle fliessender Körpersäfte den Weg der bezahlten Dienstleistung zu wählen.

 

Insgesamt:

 

Das Leben schreibt seine Rechnungen und der Mensch macht sich nicht bewusst, es ist seine Lebenszeit, die ihm da aufgerechnet wird. Das Leben besteht auf der Begleichung seiner Rechnungen und der Mensch zahlt seltsamerweise unbedacht sogar mit dem, wonach er sucht und was er Glück nennt.

Wenn er nichts mehr hat, sind die kleinsten Beträge die Teuersten und so kommt es, dass er schliesslich bereit ist, das zu geben, was ihm längst nicht mehr gehört - sich selbst.

 

ich stelle mir vor:

Zwei treffen sich, beide einen solchen Lebensweg gegangen und übrig geblieben, aus eben dem Grund. Nie angekommen, nie aufgefangen, nie weitergegangen und doch immer zu weit. Was, wenn einer den anderen fragt, ob eine Beziehung nicht endlich nützlich wäre, nützlicher als das, was nicht mehr überboten werden kann an Experiment und Wegwerfgesellschaft? Was, wenn dann in einem wachen, wörtlich ernst genommenen Augenblick die Antwort käme: „Ja, aber wer nimmt uns jetzt noch?“

 

Komisch:

 

Geiz ist geil, bestimmt seit dem ersten Aufkommen dieses Slogans unser Leben. Vom Spielzeug für unsere Kinder bis zur Zahlungsmoral hat sich alles verändert. Der Mensch findet Geiz geil.

 

Nur mit den eigenen Emotionen geht er um, als seien die eine wild wuchernde Pflanze um Urwald, die man nur pflücken muss.

 

Vergessen wir wirklich, wie viel Urwald täglich abgeholzt wird?

 

@pursoumise

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Gelöscht.

25.02.2009 um 20:35 Uhr

Gefällt mir diese Geschichte

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Gelöscht.

26.02.2009 um 22:44 Uhr

hallo

 

deinen text finde ich interessant

und er berührt mich und macht mich gleichzeitig auch nachdenklich

 

gruß

 

xenja

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poet

Autor. Förderer.

02.07.2009 um 20:42 Uhr

Ich finde die Story leider nicht überzeugend, ich kann das Handeln beider Personen, besonders aber der Frau, nicht nachvollziehen - sollte je eine Frau sich auf so etwas einlassen, ist sie in höchstem Maße dumm und unvorsichtig, und als bloße Fantasie fehlt die Originalität.Was mir gefällt, ist die Sprache, aber die allein macht leine Story. Sorry, aber ich bin ganz sicher, du kannst es besser!

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Gelöscht.

10.01.2011 um 00:04 Uhr

nicht meins

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hexlein

Autorin.

10.11.2011 um 19:45 Uhr

wunderbar beschrieben und doch...

 

ich mag Geschichten nicht, in denen Sicherheit nicht praktiziert wird...

ich finde diese Geschichten, die dann ja auch fast immer "gut" ausgehen sehr gefährlich für Neulinge

 

sie vermitteln so eine trügerische Sicherheit

 

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dienerin

Autorin. Förderer.

10.11.2011 um 22:02 Uhr

also das wäre mir für den Anfang zu heftig

kein kennenlernen, keine Absprachen

Nein, so geht das nicht

Was nichts damit zu tun hat das du das was du geschrieben hast so geschrieben hast, das ein Kopfkino mitläuft

Danke für diese mich sehr nachdenklich machende Geschichte, deren Inhalt ich eher ablehne

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

10.11.2011 um 22:02 Uhr

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Gelöscht.

25.09.2012 um 19:19 Uhr

Gefährliche Sache so ohne sich zu kennen, denoch gut geschrieben.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

01.06.2014 um 21:17 Uhr

Zwei kleine Teufelchen streiten sich gerade auf meinen Schultern, das kleine wagemutige würde es sofort genauso machen und das kleine vernünftige schreit in einer ohrenbetäubender Lautstärke, seid ihr alle Wahnsinnig, so ohne covern, ohne vorheriges kennenlernen, ohne Absprachen,...

So ich habe die Teufelchen erst mal vertrieben. Nun zu Deiner Geschichte, ich fand sie klasse und spanend geschrieben, sie hatte diesen ganz besonderen Nervenkitzel und man konnte mit ihr fühlen. Zum nachmachen wäre mir das Ganze aber zu risikoreich und fast schon zu gefährlich, wir haben alle nur ein Leben und das sollten wir auch so beschützen.

Danke für diese mutige und gefährliche Erzählung!

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Meister Y

Autor. Förderer.

18.02.2016 um 07:27 Uhr

Ich bin total hin- und hergerissen.

Auf der einen Seite fand ich die Geschichte gut geschrieben. Ihr Entdecken, das Spüren, vielleicht endlich den Richtigen gefunden zu haben. Auch die Zwiespältigkeit der Gefühle, das hin und her, das innere Verlangen. Dann das Treffen, das ihr für ein "erstes Mal" ziemlich viel abverlangt. Schönes Kopfkino, schön zu lesen.

Auf der anderen Seite eine von null auf hundert Geschichte, ohne Absprachen, scheinbar ohne Grenzen. Verantwortungslos von beiden Seiten. Von ihm, weil er aus meiner Sicht mangelnde Fürsorge zeigt, nicht erwartet oder verlangt, dass sie sich absichert. Von ihr, weil sie sich ohne jeglichen Schutz in ein "Abenteuer" stürzt, dessen Ende sie nicht absehen kann. Genau so sollte es eben nicht laufen, auch wenn es so ist, das Liebe manchmal blind macht.

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