wow, ihr seid ja fleißige kommentatoren. dankeschön. :) damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.
zum sinn des textes:
ich wollte etwas untypisches schreiben, mit ein bisschen erotik, aber nix vordergründiges, eher versteckt. ich wollte etwas kurzes schreiben, was einen surrealen, märchenhaften fantasy-touch hat. dass der text mit dem begriff fetisch spielt, hat sich während der entstehung so ergeben. bine hat definitiv mehrere fetische. ;) und der ich-erzähler evtl. auch einen kleinen.
über das bruder-und-schwester-n-ding habe ich lange nachgedacht. ich hatte auch erst "im geiste" stehen. doch das klang mit dann doch zu abgedroschen, außerdem hätte es die däutungsvielfalt eingeengt. und das wollte ich nicht. ich wollte, dass die geschichte für den leser offen bleibt.
offen darüber, wie die beziehung zwischen dem ich-erzähler und der bine denn nun genau aussieht.
sind sie ein festes paar?
kennen sie sich schon jahrelang und haben aber nur gelegentlich etwas miteinander? (es ist ja ihr regal überm bett und nicht sozusagen unseres.) ist es also soetwas wie eine affärenfreundschaft?
wohnen sie zusammen? oder haben sie ganz bewusst zwei getrennte wohnungen? oder sagt der ich-erzähler nur einfach ganz bewusst *ihr regal*, weil sie nun einmal in der beziehung die oberhand besitzt?
haben die beiden überhaupt etwas miteinander, oder sind sie einfach "nur" gute freunde, freunde in einer seelenverwandschaft, seelenmenschen?
ich wollte den text da ganz bewusst nicht festlegen.
deswegen auch das bruder-schwester-n-ding.
schwester-n hat wieder etwas fetischhaftes, etwas "strenges".
es bringt aber auch etwas in den text, was wir als leser überhauptgarnicht im kopf haben wollen, weil es sich nicht gehört. nämlich das tatsächliche geschwisterding (auch wenn es in diesem falle vielleicht nur eine seelenverwandschaft bedeutet). inzest im geistigen sinne? inzest in "" oder ohne gänsefüßchen. im körperlichen sinne?
dass bine einen bienentick hat, kommt, glaube ich, sehr deutlich rüber. ich glaube, darin liegt auch einer ihrer fetische. sie fühlt sich als biene und nicht nur als solche, sondern auch als _die_ königin. sie lebt die bienenschaft, die königin - von anfang an ihrer begegnung mit dem ich-erzähler.
ob der ich-erzähler für sie sozusagen eine drohne ist und ob er männlich oder weiblichen geschlechts ist (gender-gender ;))), bleibt auch offen. ganz bewusst.
ich mag es einfach, wenn der leser sich seinen eigenen kopf machen kann, selbst losspinnen kann, auch auf die gefahr hin, dass der leser nix oder nur in teilen oder nur in ansätzen versteht. das ist sozusagen eigentlich immer mein risiko.
zum mittelteil der geschichte möchte ich eigentlich nicht viel sagen. er erzählt halt wie zauberhaft-märchenhaft sich die beiden kennengelernt haben. und wenn man ein bisschen das eigene "kindhafte" beim lesen zulässt, erscheint einem das ganze vielleicht nicht ganz so rätsel-schleier-haft, wie wenn man nur mit erwachsenenaugen liest.
ich hoffe es jedenfalls.
ich freue mich, dass Jona sozusagen *ja* zu dieser geschichte gesagt und sie veröffentlich hat. denn sie schreibt halt nicht vom "typischen" bdsm-fetisch-dasein, sondern ist einfach anders.