Schwester Bine
Damals waren wir uns an einem regnerischen Frühlingsnachmittag auf einem Jahrmarkt begegnet. Sie hatte einen knallgelben Regenmantel mit schwarzem Gürtel und schwarzen Knopfverzierungen an, dazu eine schwarze Reiterhose und gelbe Gummistiefel. Sie fiel mir sofort ins Auge.
Eine Fetisch-Geschichte von Rose Kane.
Info: Veröffentlicht am 19.02.2013 in der Rubrik Fetisch.
Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.
https://www.schattenzeilen.de/1560-bdsm-geschichten-Rose-Kane-Schwester-Bine.html
Es ist Lichtmess. Draußen schneit es Hühner und bedeckt die pinkfarbenen Kunststoffweihnachtsbäume und Plastikkrippen der Nachbarschaft mit Weiß, und es stürmt um die bunt bemalten Rundhäuser.
Bine steht über den offenen Geschirrspüler gebeugt und hantiert in ihm herum. Sie hat ihren schwarz-gelb gestreiften Ganzkörperanzug an. Den, der nur den Kopf mit ihrem kurzen Wuschelhaar und ihre Hände frei lässt und ihren großen Po so schön birnenförmig betont.
Sie steht also vornüber gebeugt da, arbeitet irgendetwas und reckt mir dabei lasziv ihr Gesäß entgegen.
»Ihm fehlt das Salz in der Suppe«, murmelt sie in den runden Raum hinein.
Doch ich weiß nicht, wen oder vielleicht sogar was sie mit ihm meinen könnte. Meine Augen hängen an ihrem schwarz-gelb gestreiften Gesäß, und ich erinnere mich...
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Im Bezug auf BDSM hinterlässt mich die Geschichte etwas ratlos.
Aber wenn ich das weglasse, ist es eine tolle Geschichte über das Finden des Deckels auf den Topf.
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Wirklich schön...
Ich mag Zeilen sehr, die mir die Chance geben, mir Gedanken um das Gelesene zu machen. Nachzudenken, zu deuten, zu überlegen. Wenn sie dann noch so ruhig und gleichzeitig kraftvoll geschrieben sind wie diese... wirklich schön.
Zugegebenermaßen ein wenig surreal, gleichzeitig so wunderbar anders, als die meisten Texte hier auf den Schattenzeilen. Das sich hier zwei gefunden haben, seelenverwandt sind, wird überdeutlich, auch wenn ich noch immer überlege, ob sie tatsächlich "nur" wie Geschwister empfinden. Noch eines hat mich wirklich überrascht, auch wenn ich kein wirklicher Freund solcher Fetische bin. Der von Bine nämlich, der wenn man die Augen schliesst sofort vor Augen ist...
Für mich ein wirklich lohnenswerter Text, den ich sehr gern gelesen habe. Danke für diese Zeilen.
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Alle drei Texte von Rose Kane sind viel zu schade, um im Archiv zu verschwinden. Leider ist sie selbst schon seit geraumer Zeit nicht mehr hier gewesen. Von ihr habe ich vor etlichen Jahren schon einmal etwas gelesen, woanders, und mich jetzt erinnert.
Mich spricht ihr Stil sehr an: langsam, symbolisch, animalisch, verborgen, hypnotisch.
Statt an Dramatik oder Epik, scheint sie sich eher an Lyrik anzulehnen . Mich erinnert das an Zsusza Bank, die aber 'weitschweifig' ist.
In eigener Sache:
Wenn mir jemand einen Autoren nennen kann, der/die stilistisch ähnlich schreibt, wäre ich dankbar. Oder Tipps, wo R.K. noch veröffentlicht.
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schattenwölfin, und ich dachte, ich habe jetzt viel zu viel erläutert. so unterschiedlich kann diese empfindung sein.
joja, ich fühle den text für mich als fertig. aber ich bin ja auch die autorin. ich stecke halt mittendrin.
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Nun habe ich den Text und alle Kommentare gelesen und stehe so unschlüssig, wie vorher da. Ich verstehe den Text immer noch nicht. Mehrere Deutungsmöglichkeiten offen lassen ist ein legitimes Stilmittel, nur hier läuft das Ganze zu sehr in Richtung Beliebigkeit. Der Text wirkt unfertig.
Der Leser erfährt nicht viel über die beiden. Der Bienenfetisch ist ungewöhnlich, ein interessantes Motiv, aber er ist ein bisschen lose im Gesamtzusammenhang. Das Geschwistermotiv, was nur als Seelenverwandtschaft gedeutet werden kann, da alle Hinweise auf echte Verwandtschaft fehlen, bleibt auch offen.
Der Text hat durchaus Potenzial. Und die Vermeidung aller Klischees und der Ausbruch aus bekannten Bahnen gefällt mir.
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Ich muss jetzt einfach noch einen schmunzelnden Nachschlag verteilen:
Rose Kane veröffentlicht eine Geschichte, die die Lesermeinungen teilt, und zwar im Wesentlichen danach, ob jemand glaubte, den Sinn der Geschichte zu verstehen oder nicht. Ich zähle mich nach wie vor zu den Letzteren. Daraufhin schreibt Rose Kane eine Erläuterung zu ihrer Geschichte, die bald noch einmal halb so lang sein dürfte wie der Text selbst. Dabei werden mehr Fragen gestellt als beantwortet, und in der Summe kommt heraus, dass auch die Erläuterung nicht wirklich erläutern will, sondern möglichst viele Deutungsmöglichkeiten lassen.
Abstrakte Kunst setzt immer ein Einlassenwollen und Einlassenkönnen des Betrachters (hier: Lesers) voraus, und mir fehlt es offensichtlich an beidem.
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