Hilflos schaut sie zu mir herauf. Drückt die Knie zusammen. Aufstehen kann sie nun nicht mehr. Ich beuge mich bedrohlich über sie. Ob es schlimm wird, fragt sie. Ja, sage ich. Und auch, dass wir hoffentlich nicht gleich einen Notarzt brauchen. Ihr Lächeln gefriert zu saurem Eis. Sprachlosigkeit. Vielleicht auch ein wenig Angst. Dann habe ich ja erreicht, was ich wollte.
Ich sehe sie schon von Weitem. Sie zögert erst, traut sich vielleicht nicht, nimmt dann ihren Mut zusammen und kommt direkt auf mich zu. Steigt die zwei Holzstufen hinauf auf das Podest, auf dem ich sie erwarte. Und wie sie das tut. Hüftschwenkend, die Haare nach hinten werfend. Betont selbstbewusst. Dabei ist sie das gar nicht. So etwas spüre ich.
»Komm her«, rufe ich laut und bestimmt, blicke zu ihr. »Hier ist dein Platz, Mädchen.« Ich weise mit dem Zeigefinger nach unten links neben mich. »Jetzt aber schnell.« Um uns herum heizt Bob Dylans »Knockin on heavens door« Erwartungen an. Ich weiß nicht, zum wievielten Mal.
Die Frau lächelt ein wenig unsicher. Nickt. Dann lässt sie sich nieder. Auf dieses wunderbar praktische Teil. Eine Halbschale, die ihren Körper aufrecht halten und sie am Ausweichen hindern wird. Fixation.
Ich verharre einen Moment neben ihr, auf sie herab schauend, während sie ihren Hintern zurecht rückt. Diesen fantastischen Hintern. Mach es dir nicht zu angenehm, denke ich. Ihr wird die Bequemlichkeit schon bald vergehen. Ganz sicher. Ich werde dafür sorgen.
Als sie fertig ist, blickt sie zu mir herauf. Wunderbare Augen. Groß, rund und ein wenig glänzend. So gefällt es mir.
»Haben wir da nicht was vergessen?«, frage ich laut und ziehe die Augenbrauen nach oben. Es bereitet mir Freude, sie darauf hinzuweisen. Obwohl ich nichts anderes erwartet habe.
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