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Rein beruflich

Hilflos schaut sie zu mir herauf. Drückt die Knie zusammen. Aufstehen kann sie nun nicht mehr. Ich beuge mich bedrohlich über sie. Ob es schlimm wird, fragt sie. Ja, sage ich. Und auch, dass wir hoffentlich nicht gleich einen Notarzt brauchen. Ihr Lächeln gefriert zu saurem Eis. Sprachlosigkeit. Vielleicht auch ein wenig Angst. Dann habe ich ja erreicht, was ich wollte.

Eine BDSM-Geschichte von Jona Mondlicht.

  • Info: Veröffentlicht am 15.03.2013 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Ich sehe sie schon von Weitem. Sie zögert erst, traut sich vielleicht nicht, nimmt dann ihren Mut zusammen und kommt direkt auf mich zu. Steigt die zwei Holzstufen hinauf auf das Podest, auf dem ich sie erwarte. Und wie sie das tut. Hüftschwenkend, die Haare nach hinten werfend. Betont selbstbewusst. Dabei ist sie das gar nicht. So etwas spüre ich.

»Komm her«, rufe ich laut und bestimmt, blicke zu ihr. »Hier ist dein Platz, Mädchen.« Ich weise mit dem Zeigefinger nach unten links neben mich. »Jetzt aber schnell.« Um uns herum heizt Bob Dylans »Knockin on heavens door« Erwartungen an. Ich weiß nicht, zum wievielten Mal.

Die Frau lächelt ein wenig unsicher. Nickt. Dann lässt sie sich nieder. Auf dieses wunderbar praktische Teil. Eine Halbschale, die ihren Körper aufrecht halten und sie am Ausweichen hindern wird. Fixation.

Ich verharre einen Moment neben ihr, auf sie herab schauend, während sie ihren Hintern zurecht rückt. Diesen fantastischen Hintern. Mach es dir nicht zu angenehm, denke ich. Ihr wird die Bequemlichkeit schon bald vergehen. Ganz sicher. Ich werde dafür sorgen.

Als sie fertig ist, blickt sie zu mir herauf. Wunderbare Augen. Groß, rund und ein wenig glänzend. So gefällt es mir.

»Haben wir da nicht was vergessen?«, frage ich laut und ziehe die Augenbrauen nach oben. Es bereitet mir Freude, sie darauf hinzuweisen. Obwohl ich nichts anderes erwartet habe. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

08.02.2024 um 04:05 Uhr

Herzlich gelacht.

 

Aber ist der Protagonist vielleicht nur ein Möchtegerndom?

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Gelöscht.

07.05.2019 um 08:17 Uhr

Huh, mein Kopfkino hat sich schon die wildesten Sachen ausgemalt und dann Sowas! Da hast Du mich voll erwischt!

 

Vielen Dank für die schöne Geschichte.

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Alea H

Gelöscht.

01.05.2019 um 06:30 Uhr

Meine Phantasie ließ sich auch in die Irre leiten. Herrlich, wie du etwas erzählst und meine Phantasie etwas ganz anderes daraus macht. Was sagt das jetzt über mich aus?

 

Tolle Täuschung!

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Gelöscht.

31.10.2018 um 09:41 Uhr

Überraschende Wendung gefällt mir gut

 

Danke dafür

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10.06.2018 um 23:12 Uhr

Brilliant reingelegt!

Aber ab dem Metallbügel schwante es mir.

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

16.04.2017 um 09:38 Uhr

Zunächst dachte ich ja an die geteilte Jungfrau, aber die Erwartungen wurden doch weit übertroffen.

Es gibt erstaunlich viele Berufe, in denen Sadisten sich ausleben können. Ich sollte dieser Tage bei berufskunde.com mal testen, ob "sadistisch" in der Suchmaske für Adjektive aufgeführt ist.

 

Danke für das Abenteuer

hanne

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Gelöscht.

29.09.2016 um 21:07 Uhr

Eine schöne Geschichte, toll beschrieben und doch war ich lange auf der falschen Färte. Ziel erreicht. Danke schön.

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Gelöscht.

31.08.2016 um 14:03 Uhr

Sehr schön geschrieben. 

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Gelöscht.

28.08.2016 um 14:12 Uhr

Guten Tag Jona,

sehr dankbar bin ich Dir für diese Sttandortbestimmungsgeschichte:

- wo stand ich beim ersten Mal lesen dieser Geschichte?

- wo stehe ich jetzt beim zweiten Mal lesen dieser Geschichte?

- was hab ich beim ersten Mal lesen liegen gelassen?

- was hab ich jetzt fesgepakt?

- wie fühle ich mich ich jetzt im Vergleich zum ersten Mal lesen?

 

Beim ersten Mal stopte ich halbwegs mit lesen. Beim zweiten Mal lesen aktivierte ich meinen Regisseur. "Total nicht nötig um mich verunsichern zu lassen, weil ich etwas nicht weiss." Ich setzte mich selbst fest...jetzt nicht weil Botschaft: "Ich bin auch oké, wenn ich nicht weiss was Halbschale ist." Oder anders formuliert in der Schinkenfrage hier: "was ist der Trigger, welch mich beim ersten Mal mich betäubte für Ideen bzw eigener Regisseur wachrufen?"

Weil gestern Abend konnte ich weiterlesen, weil ich mir dachte: "oh super dass J. diese sm-Bücher hat. Wenn ich im Oktober auf ihre Villa aufpasse/logiere dann steht das ganz sicher in einer dieser Bücher was dieses Ding, Halbschale bedeutet."

Und dann der Schluss: Briljant, wo's bei mir rinkelt...kann ich schauen was ich will in diesen Büchern oder den vielen dvd's...man könnte es eine Kermis-Attraktion nennen...eehm aber dafür bin ich viel zu Jung...

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Meister Y

Autor. Förderer.

07.05.2016 um 12:12 Uhr

geändert am 07.05.2016 um 13:44 Uhr

Wirklich grossartig...

Wieder einmal ist es Dir gelungen, eine tolle Atmossphäre aufzubauen, mit klug gewählten Worten Spannung zu steigern. Spannung, die wirklich fesselt, den Gedanken an dieses Ende eigentlich nicht aufkommen lässt. Wunderbar beschrieben fand ich die wiederkehrende Mischung aus Ängstlichkeit und Überwindung, die nahezu mechanischen Abläufe. Dann dieser Schluss, der überrascht und uns zeigt, wie leicht der Kopf zu verführen ist.

 

Lange habe ich überlegt, was wohl jemand empfinden würde, der nicht tickt wie wir, wenn er diese Zeilen liest. Wahrscheinlich würde er lächeln, so wie auch ich lächeln konnte. Das ist für mich das ganz besondere an diesen Zeilen.

 

Lieber Jona, ein ganz besonderes Dankeschön von mir. Dies ist mein eintausendster Beitrag auf den Schattenzeilen. Danke für einen klasse Text, danke für ein wunderbares Beispiel, dass Kopfkino nur entsteht, wenn man geneigt ist Kopfkino zu wollen, wenn man alltägliches richtig interpretiert.

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