Lieber Tek Wolf,
Du entwirfst eine schreckliche Dystopie und als ob das noch nicht reichen würde, kommt da auch noch Cyrill van der Cloppen daherspaziert, eine Karikatur des angepassten reichen Besserwissers und Dom, der an Selbstüberzeugung nicht zu übertreffen ist. Eine sehr gelungenen Personendarstellung.
Deine Protagonistin mit ihrer Suche nach echtem liebevollem SM hat mir gefallen, auch wenn vor allem der letzte Satz berüht: "Dann fing sie an zu weinen."
Du hast sichtlich Spaß, an dem Ausdenken einer völlig verqueren durchtechnisierten Welt, in der alles genormt, vorgegeben, öffentlich und käuflich ist. Und wenn man denkt, es geht nicht noch schlimmer, kommt im nächsten Satz noch eine absurde Steigerung dazu. Das liest sich locker leicht und vergnügt.
Nur bleiben in dieser Welt Menschlichkeit und Liebe auf der Strecke und Mirebell nach dem innigen Erlebnis verlassen und unglücklich zurück.
Was mir an dem Text gefällt, ist der Punkt an dem es von der vergnügten Spielerei in die schreckliche Dystopie kippt, wo aus Spiel bitterer Ernst wird.
Mit dem Fehlen von zwischenmenschlichen Beziehungen, thematisierst Du diese. In dem Du den Dom der Zukunft und eine unglückliche Sub zeigst, fragst Du nach denen heute. Das ist ein Text, der zum Weiterdenken anregt.
Danke für diese schöne sprachlich gelungene Geschichte.
Lanika