Fühle mich in deine Geschichte hineingezogen. Wie ein Sog, der mich mit sich reißt. So ein intensives Erleben, an dem du mich teilhaben lässt. Spannend und tragisch zugleich. Ohne, dass es je ein Happy End geben könnte. Ein Leben gelebt hinter einer Fassade.
Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte
»Tabu« von Onmymind
Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Tabu«.
Autorin.
Autorin. Teammitglied.
21.04.2021 um 15:01 Uhr
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Autorin. Förderer.
Ich finde die Geschichte spannend, ergreifend, sie macht mich nachdenklich, sie wirkt vertraut, erinnert an geführte Gespräche. Sie nimmt einen mit, man kann die innere Zerrissenheit fast mit Händen greifen.
Allerdings kann ich an ein paar Stellen dem Dialog irgendwie nicht mehr folgen, passen für mich die Antworten nicht zu den gestellten Fragen und hören sich für mich seltsam durcheinander an.
Außerdem sind manche Aussagen für mein Dafürhalten unlogisch
"Kai sieht mit kalter Miene auf mich hinunter, ..."
das heißt für mich, er steht direkt vor oder zumindest sehr nah bei ihr und sie sieht, dass er auf sie hinunterblickt => trotz Augenbinde?
Zwei Sätze später folgt
"Kai atmet hörbar. Er kommt zu mir, nimmt mir die Augenbinde ab".
Bedeutet für mich, er stand (etwas) weiter entfernt. Gut, in Träumen ist nicht immer alles logisch.
Aber das sind natürlich Spitzfindigkeiten meinerseits, die dem Gesagten nichts von seiner Bedeutungsschwere nehmen.
Autor.
Als Auftakt für eine längere Geschichte, ein toller Einblick in das Seelenleben der Protagonistin. Als eigenständige Geschichte beißt das Traumende natürlich als "deus ex machina".
Gelöscht.
Eine tolle Geschichte. Gut lesbar und nachvollziehbar. Die Beschreibung der Weiblichkeit in Verbindung mit der Erde fand ich sehr faszinierend. Das Sehen der eigenen Schönheit wird den Frauen heutzutage leider sehr schnell abgewöhnt durch die die Regeln und Normen der Gesellschaft haben sie selten die Chanze auch sie selber sein zu dürfen. Umso schöner finde ich, diese Themen einmal auf so eine Art darzustellen. Eine wirklich wunderschöne Geschichte.
Gelöscht.
Brutal. Diese Geschichte kann seelisch sehr verletzen aber auch aufwecken. Ich will glauben, dass es doch einen Ausweg aus ihrer Situation geben kann... wenn nicht mehrere.
Sehr schön geschrieben. Man kann sich gut in die Szene einfühlen und mit den Akteuren die bildlich beschriebene Spannung fühlen.
Autorin.
Die schönste und sinnlichste Beschreibung der weiblichen Genitalien, die ich je gelesen habe! Ich bin völlig betört. Absolut hinreißend! Und der innere Konflikt deiner Protagonistin entfaltet sich mit einer beklemmenden Präzision, ich konnte ihre Ambivalenz förmlich mit Händen greifen.
Einzig der Schluss, so sehr auch dieser den Konflikt wieder aufgreift und ihn neuen Dimensionen zuführt (Zählt die Sehnsucht?), ließ mich etwas unbefriedigt zurück. Wie - das alles war nur ein Traum? Solche Dialoge, solche Formulierungen, solche Reflexionen - ein Traum? Das hinterlässt bei mir tatsächlich einen leisen Missmut.
Das tut aber der Qualität deiner Geschichte letztendlich keinen Abbruch. Ich bin dir liebend gern Zeile um Zeile gefolgt, habe mich zwischen deinen wunderbaren Worten verloren und habe mit der Frau gelitten, die ihre Liebe beschützen und dennoch ihre Sehnsucht leben möchte. Danke für diesen so besonderen Text!
Autor. Korrektor.
Beste Onmymind
Mir imponiert an dem Text, dass er unbemüht wirkt: Es gibt nämlich sprachlich/handwerklich gute Texte, in denen ich beim Lesen die Mühe spüre, die ein Autor oder Autorin investierte, um einen Text gelingen zu lassen. Schlimmstenfalls reicht das bis zur Künstlichkeit. Im Gegensatz dazu gewinne ich beim Lesen Deiner Texte den Eindruck, dass Du schneller wahrnimmst, als Du schreiben kannst. Als benütztest Du einen Füller, aus dessen Feder die Tinte herausquillt. Die Sprachbilder sind einfach klasse, und reichlich.
Mit Wahrnehmung hat das zu tun. Da funktionieren Hirne verschieden. Manchen fehlen »Filter«. Sie nehmen nebenbei noch die Ameise wahr, und schon suchen die Gedanken die Kolonie. Da läuft es manches Mal innen heiß und muss irgendwie wieder raus. Überschuss-Schreiben? Bulimisches Schreiben?
Was so hervorquellend scheint, passt am Ende dann doch zusammen, so wie aus vielen Holzschnitzeln eine ordentliche Spanplatte entsteht.
Diese Unbemühtheit fasziniert mich an Deinem Schreibstil. Derart wahrnehmen ist eins, dies dann auch noch zu versprachlichen etwas anderes. Das eine mag im Alltag eine Last sein, das andere ist ein Talent. Beides zusammen kommend sollte Dich verpflichten zu schreiben, Onmymind. Alles andere wäre Verschwendung.
Inhaltlich gibt es neben dem Haupttext noch eine Vorgeschichte eines »Betrugs«. Ich schreibe das in Anführungsstrichen, weil das von der an Moral ausgerichteten Hauptperson halt so empfunden wird. Und dann finde ich noch eine Ebene, die ich »Sucht« nenne. Nicht Sehnsucht. Sehnsucht ist süß. Sucht ist sauer. Im Essen, im Suchen nach Selbstbestrafung und nach der Zentripedalkraft, die alles zusammenhält. Z.B. im Schmerz. Er versichert zu existieren, gebietet dem anstrengenden Wahrnehmen in alle Richtungen einen Brennpunkt, er schafft Ordnung und, wenn menschengemacht in Aufmerksamkeit oder gar Zuneigung, auch ein Körperbild, das endlich Schönheit enthalten kann.
Das Textende (»alles nur ein Traum gewesen«) empfinde ich bei der sonstigen Qualität des Textes nicht als abgenudelten Missgriff. Ich muss ihn ja nicht wörtlich verstehen, sondern als Bild: Denn wie häufig mag die Ich-Erzählerin in diesem Zustand sein, wenn sie mit ihrem Mann spricht, ihn sieht, ihn auch würdigt, während sie im Innern ganz anders unterwegs ist/war. Im Halbschlaf ist es nämlich, dass ich nicht weiß, was realer ist: Das Entbehrte oder das Akzeptierte. So, wie man auf einem Foto auch nicht weiß, ob der Vogel auf der Hand gerade gelandet ist oder gerade davonfliegt.
Gelöscht.
Du bringst mit Deiner Geschichte etwas in mir zum Schwingen, vielen Dank dafür! Sind doch die Überlegungen Deiner Figur in vieler Hinsicht den meinen ähnlich. Ausbrechen oder Bleiben?
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