Wow, was für eine Geschichte. Ich liebe deine Gedanken zwischen dem echten und dem imaginären Herrn, den es wohl nie geben wird.
Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte
»Triptychon« von Campanula
Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Triptychon«.
Autorin.
Liebe @Mississippi, in Clus Blog las ich mal den Gedanken, dass die Devotion einer jeden Sub sich letztendlich auf Traumdom richtet und kein Mann aus Fleisch und Blut diesen Anspruch je dauerhaft erfüllen kann. Seinerzeit habe ich mich an dieser Aussage gestört, aber sie hat mich doch nie wieder losgelassen. Und heute würde ich diesem Satz tatsächlich mehr Wahrheit zuschreiben als damals, wenngleich ich ihn immer noch absolut setzen würde.
Danke fürs Lesen und für deinen lieben Kommentar!
Autorin.
Campanula
@Maren Magst du erzählen, was genau für dich das "seltene Glück" an dieser Geschichte ist? Das würde mich interessieren! Danke für deinen Kommentar!
„Seltenes Glück“ liegt in der Fiktion deines Textes, nicht im Leben. Es ist so, dass die Traumvorstellungen des perfekten Mannes, Doms, Subs oder was auch immer als Partner gesucht wird, nie real erreicht wird. Wie auch? Sie bleiben Fiktion, eine Grenze, durchlässig nur für Text.
Gelöscht.
Eine wunderbar fesselnde Geschichte! Ich danke dir, dass ich sie lesen durfte, Campanula
Autorin.
Es freut mich, dass ich dich zu fesseln vermochte!
Autor.
Da blitzt das unterschwellige Thema von der Sub auf, die sich ganz hineinbegeben will - hier in die Welt des Schmerzes. Da ist sie bei diesem Herrn an der richtigen Adresse. Er beginnt ohne Schonung. Es ist ihr mehr als recht, sie hat erhofft, dass sie nicht geschont wird. Sie hat es zuvor sogar verbal herausgefordert und bekommt nun ihre Forderung erfüllt. Sie akzeptiert nicht nur die volle Härte ihres Dom, sondern registriert auch mit gewisser Genugtuung, dass sie - zeitweilig - die Schwelle zur Schmerzwelt überschreitet. Da sie nur noch vom Schmerz beherrscht wird und alles andere ausgeblendet ist, kann sie sicher sein, dass sie die Schwelle zum Schmerzreich tatsächlich überschritten hat. Das ist ein legitimes Ziel einer Sub: Durch die körperliche Gewalt des Herrn im Kopf befreit werden von allem anderen, nur noch dem beißenden, heißen Schmerz nachspüren, ganz bei sich selbst sein. Schon der Gedanke "Jetzt gehöre ich ganz ihm" wäre in dieser Situation schon ein Gedanke zu viel. Insofern hat ihr Herr ihr wohl einen Wunsch erfüllt und ihr tatsächlich "gedient". Diese gefühlten Wechsel im Empfinden einer Sub zwischen Erduldung und Beschenktwerden finde ich immer wieder faszinierend. Deshalb gefällt mir dein Text.
Aber wir erfahren auch: Die reine, von allen anderen Empfindungen und Gedanken abgeschottete Schmerzwelt ist flüchtig. Selbst die unterwerfungswillige Sub neigt dazu zu "tricksen", also ihre Gedanken doch wieder fliegen zu lassen. Da hilft sogar der nicht versiegende Tränenschwall und das Schreien, beides zugleich Zufluchtsorte in der Schmerzwelt als auch Auswege aus dieser heraus. Mir fällt auf, was diese Sub nicht ist: stolz und willens, die ihr auferlegte Prüfung zu bestehen. Sie stürzt sich quasi im freien Fall in die Schmerzwelt hinein. Wir erfahren nicht, ob der danach vollzogene Koitus sie belohnt und versöhnt hat oder er nur die banale Rückkehr aus dem Schmerzreich markiert hat. Diese Sub fühlt intensiv, aber sie bleibt in ihren Gefühlen ambivalent. Ihr Herr erscheint zudem austauschbar und erfüllt lediglich seinen Zweck in dieser Begegnung, die offenbar nicht das Potenzial einer Beziehung hat. Trotzdem: eine gute, sehr kompakte Skizze eines Gefühls, die bestimmt so oder ähnlich fast jede schmerzaffine Sub schon mal erlebt hat.
Autorin.
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie unterschiedlich Texte gelesen werden können - oft genug völlig anders, als der Autor oder die Autorin es beim Schreiben im Sinn hatte. Danke, dass du deine Lesart so ausführlich und detailliert mit uns geteilt hast! Es hat mir viel Freude gemacht, meinen Text mit deinen Augen zu betrachten.
Sehr schön geschrieben, dunkel, leidenschaftlich. Wie ein Tanz
Vielen Dank
Gelöscht.
Eine Geschichte, die mir durch dein sicheres Sprachgefühl überzeugt. Dank dafür.
Autorin. Teammitglied.
25.03.2022 um 16:25 Uhr
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Liebe Campanula,
vielen Dank für deine Geschichte, ein Einblick in einen vielleicht zwar kurzen Moment, der doch mit so viel Leben und Inhalt gefüllt ist. Die kribbelnde Spannung zu Beginn, die spätere "Trauer" um den einen Richtigen, der vielleicht nie kommt, aber trotzdem ein abschließend friedliches Gefühl des Vertrauens und der Dankbarkeit finde ich sehr schön!
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