Das ist keine Geschichte. Aber ein Text, und zwar eine kurze Abhandlung.
Und doch eine »Geschichte«, weil das Wort von Geschehen abstammt. Das gehört zur menschlichen Grundexistenz und geschieht dauernd.
Die für die Geschichte selbst unnötigen Einschübe in Latein sollen was andeuten? Dass diese Frau nach dem Sex mit diesem bekannt unerfindlich glasigen Blick (als läse sie jetzt lieber alte Griechen als eine Zigarette zu rauchen) antwortet: »Doch doch, alles gut. War schon in Ordnung.«
Ist auch besser so, dass sie schweigt. Das angeschnittene Thema sollte keinesfalls mit einem Partner, und schon gar nie, nie, nie nicht nach dem Sex, besprochen werden. Einen effektiveren Lustkiller gibt es nämlich nicht. Und damit sind nicht die Hilfsphantasien gemeint!
Die Rolle von Schmerz (neben der nicht zu überwindenden Einsamkeit, auch durch Sex nicht) wird als mögliche Lösung versucht. Aber hier gerät die Denkende in einen Strudel. Denn subjektiver als dieser kann überhaupt nichts sein; nicht teilbar, und damit noch trennender.
Aber er ist von jemand anderem herstellbar, über Ursache und Wirkung und zeitliche Nähe eben doch verbindend.
Das Ende hört sich dann auch eher pragmatisch an.
Gut zum Nachdenken ist dieser Text. Aber er hätte auch etwas »geschichtlicher« verpackt sein können. Er verbleibt so zwischen Abhandlung und Geschichte auf halber Strecke. Die Idee, das Thema ist es aber allemal wert.
Den Text vor dem Schlafengehen gelesen zu haben, bereue ich. Aber das laste ich nicht der Autorin an. Den Boten soll man nicht schlagen.
Einer Frau, die nach dem Sex über dieses Thema grübelt, post coitum, anstatt selig anzukuscheln, tät ich nächstes Mal den Arsch derart nadeln, dass sie sich freiwillig nie wieder in mein Bett legt. Depressiv kann ich allein besser *g
Danke für den Text.