Sehr geehrter Jona!
Da man ja bekanntlich über Geschmack streiten kann, finde ich den Begriff "geschmacklos"
schon recht passend für den von mir gewählten Vergleich mit Deiner Geschichte.
Es sollte eigentlich ein Bild für die Unmöglichkeit einer Bewertung im Sinne von :
"Gefällt mir!" sein. Das muß man natürlich nicht so sehen, wenn man nicht will!
Da ich mit Nachdruck nach meiner Meinung zu den angebotenen Geschichten gefragt werde,
konnte ich bei dieser nicht widerstehen. Sie forderte mit Vehemenz ein Statement von mir.
Nun übergehe ich das Abgeben eines Kommentars für Geschichten, welche ich für mich als
belanglos oder uninteressant klassifiziert habe. Auf diese Geschichte trifft das aber nicht zu.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Der Standpunkt des Autoren bleibt, ich nehme an, bewusst
im Dunkeln. Aber der Leser darf ja eine Meinung dazu haben. Unbequeme Kritik einfach
wegzulassen finde ich, ist keine Lösung. "Echokammern" gibt es schon genug.
Ich habe zwar keine Deutungshoheit, aber eine Meinung. Die muss nicht jedem gefallen,
aber das halte ich schon aus! Bei den Kommentaren anderer Leser fehlt mir etwas die
Interpretationsvielfalt. Vielleicht verfüge ich aber auch nicht über die nötigen Sensoren.
Ob die Geschichte gefällt ist nicht die Frage. Sie bewegt, berührt und verstört ohne zu gefallen.
Das ist viel mehr als andere Stories es können. Schön ist sie deshalb aber noch nicht. Da hilft das
sichere Beherrschen der Sprache nur bedingt. Ich lese weiter, selbst auf die Gefahr hin, auf
Bizarres und Verstörendes zu stoßen. In alle menschlichen Abgründe habe ich noch lange
nicht geschaut! Danke für die milde Nachsicht!