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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Sara« von Obscurius Optissimus

Bezieht sich auf die Fetisch-Geschichte »Sara«.

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15.11.2024 um 15:20 Uhr

Ich bin zwiegespalten. Ich lese hier eine Geschichte mit einer Frauenfigur, die sich ganz bewusst nicht sexualisieren lassen möchte. Doch genau das geschieht dann doch mit ihr und sie lässt sich auch noch darauf ein, findet plötzlich Gefallen daran. Ist das jetzt nachvollziehbar oder nur eine Männerfantasie?

Davon aber abgesehen hat mir der Stil der Geschichte gefallen.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

15.11.2024 um 15:20 Uhr

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Söldner

Autor. Korrektor.

16.11.2024 um 09:51 Uhr

geändert am 16.11.2024 um 10:00 Uhr

Abby

Ich bin zwiegespalten. Ich lese hier eine Geschichte mit einer Frauenfigur, die sich ganz bewusst nicht sexualisieren lassen möchte. Doch genau das geschieht dann doch mit ihr und sie lässt sich auch noch darauf ein, findet plötzlich Gefallen daran. Ist das jetzt nachvollziehbar oder nur eine Männerfantasie?

Davon aber abgesehen hat mir der Stil der Geschichte gefallen.

Ist eine Geschichte nachvollziehbar oder Männerfantasie?

Literarisch muss jede Geschichte nachvollziehbar sein, ob es sich dabei um ein Weltraumabenteuer oder eine SM-Geschichte handelt, spielt keine Rolle. Ist sie es nicht, merkt ein Leser, dass etwas nicht stimmt. Dabei ist völlig unerheblich, ob sich die Geschichte zugetragen hat oder nicht. Schreiben ist Kopfkino, Kompensation von Fantasien, Ausleben von Neigungen im Kopf.

Ich bedaure häufig, dass sich Geschichten in Neigungen verlieren. Ich habe hundert Mal in Femdom-Geschichten denselben Plot vom unterwerfungssüchtigen Sub und der naturveranlagten Domme gelesen, in der beide Protagonisten komplexe Befriedigung durch das Ausleben sadomasochistischer Sexualpraktiken finden.

Maledomgeschichten folgen derselben Intuition. Hier habe ich schon hundertmal Geschichten über die Erfüllung einer Sub unter ihrem einfühlsamen Traumdom gelesen.

Das ist okay, dafür bieten die Schattenzeilen eine Plattform.

 

Als Lektor wünsche ich mir oft, dass es in unseren Geschichten ein Stück weiter geht in Bezug auf Tiefe des Textes, Realitätsnähe, Konflikt, ausgearbeitetem Spannungsbogen und Pointe. Die Grundfrage bei jedem Text besteht darin, zu fragen, wo ist die Story? Die Beschreibung einer Session ist zu wenig, aber darum ging es in diesem Text nicht. Ich sehe ihn als Darstellung eines Entwicklungsprozesses und Umsetzung einer männlich-masochistischen Fantasie. Diese Darstellung  in Geschichtenform genügt meinen Ansprüchen an einen gut lesbaren Text.

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