Die Geschichte liest sich wie eine Liebeserklärung, und die darf pathetisch sein wie sie will. Das sich Präsentieren, Hände ohne Körper (oder besser: Personen?), das ganze Arrangement befriedet das Erzähl-Ich. Den Angelpunkt bildet ein Gedicht, das wie ein Gebet klingt. Und die Sprache ist erhaben und passt zur Darstellung.
Probleme bereitet mir das Verständnis. Da fühle ich mich gerade so wie ein Stino, der nicht folgen kann. Am Ende der Gedichtzeilen steht: „energien fließen aus uns, verbinden sich gegen leid und schmerz“. Da ist es wieder: das heilende Ziel. Und wofür wird sie bestraft? Dazu findet man die Zeilen: „ihr habt ihr Stöhnen gehört. Sie muss nun bestraft werden.“ Also für Lust. Und was ist das Ziel dieser Bestrafung? Dazu steht: „Und der Schmerz wandelte sich in Lust“. Der Anlass der Bestrafung wird zur Folge der Bestrafung.
Die Abfolge ist: Mit Schmerz gegen Schmerz, hin zur Lust, und Lust wird mit Schmerz bestraft, was sich in Lust verwandelt.
Na ja, das ist nicht Logik, auch nicht Psychologik, sondern Neigung.
Ich „begreife“ noch ansatzweise Demut, Hingabe, verbindenden Schmerz, Körperspiel sowieso, aber in dieser Geschichte beißt sich die Katze in den Schwanz. Aber ich habe schon etliche Geschichten gelesen ähnlichen Inhalts, denen ich folgen konnte, ohne selbst Devotheit zu kennen.
Aber gefühlvoll beschrieben ist sie ohne Frage.