Ihr Lieben!
Danke für Eure zahlreichen Antworten! Wir haben sie selbstverständlich anonym weitergeleitet an die netten schwedischen Studenten. Die tragen übrigens alle den gleichen Namen. Dürfen wir vorstellen? Von links nach rechts: April, April, April...
Natürlich gab es keine Projektwoche in Schweden, und wenn zufällig doch, dann ganz bestimmt nicht mit dem Thema "BDSM im Alltag". So waren auch die Fragen und insbesondere die Antworten ebenso unwissenschaftlich wie vollkommen sinnfrei gewählt.
Um so interessanter, dass Ihr Euch trotzdem so viel Mühe gegeben habt. Eure Antworten wollten wir daher - wie es eigentlich vorgesehen war - nicht einfach ergebnislos löschen. So haben wir uns an die Arbeit gemacht und eine Auswertung erstellt. Über deren Aussagekraft müsst Ihr allerdings selbst entscheiden.
An was denkt Ihr so, wenn Ihr eine unsinnige Umfrage ausfüllt?
Beginnen wir mit den Antworten derjenigen, die tatsächlich bei der Sache waren:
"An den nächsten stammtisch und die Diskussion."
"Machtgefällle ist auch im Alltag wichtig, wenn man eine Beziehung führt in der BDSM Bestandteil ist."
"An diverse Sessions und wie es danach weiter ging, und daran, wie man sich kennen gelernt hat. Mir ist der Weg im Kopf."
Und hier all jene mit teilweise heftigem Kopfkino:
"An die gestrige private Striptease-Vorführung meiner Frau."
"An Kerkervisionen."
"An Videos."
"An die nächste erotische Fantasie die ich aufschreiben möchte..."
"An den Text, den ich eben gelesen habe, der mich sehr berührt hat."
"An Harry Potter."
Es gab erstaunlich viele auf den Sommer wartende Teilnehmer:
"An den Sommer."
"In der Sonne zu liegen."
"Ein Eis am Ammersee in Bayern zu genießen, während ich dort in der Sonne spaziere."
Und es gab solche, die den Kopf einfach nicht frei bekommen:
"Dass ich für meine Tochter einen Antrag auf eine VVS-Carte-Orange ausfüllen sollte, damit sie damit ab April zum Cheerleading-Training fahren kann."
"An die Entscheidung zwischen Schlafengehen und Arbeiten."
Am Ende gab es auch noch die genervte Variante:
"Schon wieder eine Untersuchung einer vermeintlichen Randgruppe."
"Nie wieder BDSM..."
"Was denn das für ein Scheiß?"
Eure Wohnsituation
Meine Güte! Eure Wohnungen sind die reinsten SM-Studios!
Der durchschnittliche BDSMler hat in seiner Wohnung auf jeden Fall einen Kerzenständer aus Metall, Knobelbecher aus Leder und Deckenhaken für hängende Blumentöpfe (jaja...). Am zweithäufigsten genannt wurden Teppichklopfer und Schuhanzieher. Was es damit auf sich hat, dass in BDSM-Haushalten auffällig viele Pendeluhren stehen, haben wir nicht ergründen können. Wenn es für BDSM-Wohnungen jedoch eine Out-Liste gibt, dann stehen dort die Ledercouch und abschließbare Fenster.
Das Badezimmer
Das typische BDSM-Badezimmer wird dominiert von Gummiente und Melkfett. Noppenbürste geht gerade noch, aber ein Pömpel muss es nicht wirklich sein.
Jetzt wird es heiß: Euer Kleiderschrank
Wer die Vorliebe des Besitzers eines Kleiderschranks erraten möchte, sollte auf jeden Fall einen Blick auf schwarze Unterwäsche werfen. Schwarze Slips und schwarze Shirts fanden sich beinahe bei jedem Teilnehmer der Umfrage. Sehr häufig werden auch mehr Gürtel als notwendig aufbewahrt - zu welchem Zweck auch immer. Ja, es gab vereinzelt auch Federboas, der Anteil war aber nicht der Rede wert. Und Liebesbriefe hatte kaum jemand im Schrank - das ist eigentlich schade. Immerhin kam ihr Anteil noch knapp über den Anteil derer, die Mottenkugeln horten.
Im Nahverkehr ist alles klar
Mit Nahverkehr war der öffentliche gemeint, das nur zur Kenntnis. Und die Ergebnisse konnten klarer kaum sein: Attraktive weibliche oder männliche Fahrkartenkontrolleure werden fast ausschließlich in leeren Abteilen gewünscht. Zwar gab es einen kleinen Anteil Sadisten, die tatsächlich vor Zuschauern beim Schwarzfahren ertappt werden möchten, aber selbst unter diesen gab es kaum jemanden, der dann auf die Knie gefallen wäre.
Lieblingsfigur
Bei der Wahl Eurer Lieblingsfiguren machten (wer hätte das gedacht:) Winnetou und Aschenbrödel das Rennen. Sie ließen alle anderen Figuren weit hinter sich. Jene verschwindend geringe Randgruppe, die tatsächlich Yps angekreuzt hat, werden wir weiter beobachten...
Lieblingsfrucht
Wenn es jemals einen typischen BDSM-Fruchtsaft geben sollte, dann freut Euch schon jetzt auf einen Spargel-Banane-Drink. Das waren nämlich mit Abstand die beliebtesten Früchte. Weit abgeschlagen gibt es noch eine Zucchini-Fangruppe, alles Andere scheint eher Fruchtfleisch für Vanillas zu sein.
Zusammenfasssung
Wie sieht er also aus, der typische BDSMler? Ganz einfach: Er heißt mit Spitznamen Winnetou oder Aschenbrödel, hängt in schwarzer Unterwäsche an einem Deckenhaken, schlürft dabei aus einem ledernen Knobelbecher einen Spargel-Banane-Drink und denkt anschließend in der Badewanne mit Gummiente und Melkfett spielend darüber nach, ob er bei der Fahrkartenkontrolle doch besser hätte niederknien sollen.
Danke für diese Weisheit. Danke für Eure Antworten.
Liebe Grüße
Jona