Hallo ihr Vier!
Ich freue mich sehr, dass ihr Euch mit meinem Geschichtchen auseinandergesetzt habt.
Ich finde es immer total spannend, wie ein Text auf Leser wirkt. Das Phänomen, wie er bei Nachtasou und Wölfin ankommt, ist mir nicht neu.
Deshalb, und um meine Protagonisten zu verteidigen, mach ich mal eben mein Nähkästchen auf.
Ich bin Sadomasochistin. Ohne D/S. Und wenn S/Mer über Sex schreiben, stößt das D/Ser sauer auf. Sie sehen Emotionslosigkeit, Brutalität und Härte. Und schließen automatisch auf die Restpersönlichkeit, auf die Restbeziehung.
Nun, ich muss Euch sicher nicht erklären, dass dies Quatsch ist.
Wir sehen hier eine reine Sexszene. Mehr wissen wir über die Beiden nicht. Wir wissen nur, dass sie es nicht das erste Mal machen, sondern in irgendeiner Beziehung stehen.
Aber der Sex lässt eben keine Rückschlüsse auf den Rest zu. Bestimmt würde man sonst auch keinen Mensch, keine Beziehung daran messen, ob das Pärchen auf Fellatio oder Analsex steht.
Wenn ein Sadist mit einem Masochist spielt, dann wirkt das hart. Es ist aber Sex.
Wenn ein Dom mit einem (er) Devoten spielt, dann wirkt das eher romantisch/hingebungsvoll (und auf mich komplett kitschig), ist aber auch nur Sex.
Alles eine Frage der Neigung. Reine S/M gibt es viel weniger. Hier vermutlich gar nicht, ich habe jedenfalls glaub erst eine Geschichte gelesen, die mich sexuell anspricht.
Da wir hier über Sex schreiben, werden wir immer an den Punkt kommen, dass meine Geschichten hart und kühl/distanziert wirken.
Da ich dazuhin einer Kitschallergie leide, wird das auch nicht in jeder Geschichte erklärt und abgefedert.
Wer so etwas nicht lesen will, was ich total verstehen kann, der liest meine Geschichten besser nicht. Denn sie handeln von derartigem Sex. Weil ich darauf stehe. Und man kann nur das gut schreiben, was man auch fühlt. Schreibe ich über D/S, wird es immer eine Posse. Weil ich es nicht verstehe/fühle.
Ich freue mich aber, dass es Euch sprachlich überzeugt hat. Das ist mir im Prinzip eh immer am wichtigsten. Über S/M zu schreiben macht mir große Freude. Und fällt mir leicht. Und es macht mir Spaß, sie dann dort zu veröffentlichen, wo sich Gleichgesinnte aufhalten. Aber die wirklich wichtigen Geschichten handeln eh nicht von Sex.
Wie im Leben auch.