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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Wirtshaus der Sünde« von Treibholz

Bezieht sich auf die Fantasy-Geschichte »Wirtshaus der Sünde«.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

»Wirtshaus der Sünde«

von Treibholz

 

Es begab sich einst, da ich die Heimreise vom Markt angetreten hatte und im Wald von einem verheerenden Sturm heimgesucht wurde. Als ich ein Haus erreichte und an die Pforte klopfte, öffnete sich diese so rasch, als hätte mich die Maid schon erwartet. Aber ich hatte keine Vorstellung von dem, was mich tatsächlich erwartete.

 

Die Fantasy-Geschichte lesen: »Wirtshaus der Sünde« von Treibholz

Lanika

Förderer.

22.06.2019 um 11:20 Uhr

geändert am 22.06.2019 um 12:30 Uhr

Hallo Treibholz,

 

Deine SM-Geschichte - angesiedelt im Nirgendwo im Spätmittelalter - gefällt mir. Der Knecht, als Ich-Erzähler, dem verschiedene SM-Szenen vorgespielt werden, bevor er sich entscheiden muss,  ist gut vorstellbar. Das Mädchen ist ein bisschen erkennbar, die anderen Figuren bleiben eindimensionale Typen, (Der Bischof, der Fürst, die Königin)  was zu dem gewählten Erzählstil passt. Der Text ist so, dass er mich als Leser bis zum Schluss bei der Fantasie gehalten hat, obwohl ich einige Unstimmigkeiten sehe.

 

Zu Form und Sprache:

Die gewählte altertümelnde und märchenhafte Sprache ist recht gut durchgehalten. Einige Grammatik- und Satzbaufehler  sollten bereinigt werden. Außerdem würde es dichter an der gewählten Stilebene bleiben, wenn ein paar - nicht alle - Adjektive und Füllwörter gestrichen würden.  Ich zeige an den ersten vier Sätzen, was ich meine:

 

Es begab sich einst,  als  ich die Heimreise vom Markt angetreten hatte und im Wald von einem (verheerenden) Sturm heimgesucht wurde,  es fehlt ein logischer Satzteil. 

 

Der Herr musste mächtig erzürnt sein, dass er mit solcher Gewalt über die Welt herfiel, als wolle er eine Sintflut heraufbeschwören und all die Sünder vom Antlitz der Erde tilgen.

 

Ich sah mich (bereits) verloren und hatte mein letztes Gebet gesprochen, als ich in der Ferne einen Lichtschein ausmachen konnte, der wie ein (letzter) Schimmer von Hoffnung in der Finsternis wirkte. Als ich ein Haus erreichte und an die Pforte klopfte, öffnete sich diese so (rasch), als hätte man mich (schon) erwartet.

 

Damit eine Geschichte gut funktioniert, braucht sie einen Höhepunkt, auf den sie zuläuft. Hier ist das eindeutig, die Entscheidung des Knechtes für seine neue Arbeitsstelle. Der Anlauf bis zum Höhepunkt wird ein bisschen lang, ob es sinnvoll ist, den zu verkürzen, weiß ich nicht.

 

Mir hat Dein Text gefallen. Danke für die Geschichte.

Lanika    

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

22.06.2019 um 12:30 Uhr

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22.06.2019 um 12:54 Uhr

Gefällt mir sehr gut. Besonders die altertümliche Sprachweise.

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Tek Wolf

Autor. Förderer.

22.06.2019 um 17:06 Uhr

Ein toller Text. Man merkt, dass viel Arbeit drinsteckt. Die Idee von einer mittelalterlichen Domina/Sklavia finde ich echt orignell und sie ist gut erzählt. Es hat mir viel Spaß gemacht, das zu lesen. Vielen Dank.

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Treibholz

Autor.

22.06.2019 um 21:44 Uhr

Vielen Dank für die netten Kommentare und die hilfreichen Tipps!

Bei Erzählungen über das Mittelalter werden ja wie bei Wikingern (die in Wirklichkeit keine Hörnerhelme trugen) überwiegend Klischees bedient. Da war die Idee so etwas wie das "Das Wirtshaus im Spessart", nur statt mit Räubern eben mit einer alternativen Handlung

Der Sprachstil ist eher experimentell mit altertümlichen Wörtern und aus der Mode gekommenen Schachtelsätzen

und natürlich war damals der Allmächtige dran schuld, wenn das Wetter ungemütlich wurde.

 

Bin leider etwas hinterher mit dem Stapel ungelesener Geschichten und den Bewertungen dazu - hatte mir vorgenommen, das bald nachzuholen..

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Gregor

Autor.

23.06.2019 um 06:20 Uhr

SM-Geschichten in Form eines Märchens schaffen Raum für Fantasie. Als Schreiber kann man viel spielen. In Märchen sind die Charaktäre klar angelegt. Gut ist gut, böse ist böse, die Figuren sind einfach srukturiert. Das bedeutet nicht, dass ein Märchen leicht geschrieben ist. Du hältst die literarische Form irgendwo zwischen Grimm und Hauff gut durch. Da es keinen wirklich Bösen gibt, ruht dein Märchen im Entwicklungsprozess deines Knechtes.

Dein Märchen ist nicht nur Märchen, sondern auch versuchter Rückblick in frühere Zeiten auf eine mögliche Variante gelebten BDSM. Danke für ein SM-Märchen, von dem es, genau wie bei fundierten Kommentaren zu Form und Sprache, wie hier von Lanika noch viel zu wenig gibt.

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Drachenlady

Autorin. Förderer.

24.06.2019 um 03:46 Uhr

Eine fantasievolle Erzählung in üppiger Sprache, meiner Meinung nach genau richtig. Auf mich wirkt beispielsweise "ein letzter Schimmer Hoffnung" stärker, verzweifelter als nur "ein Schimmer Hoffnung". Daher gefällt mir persönlich solch ein Erzählstil. Liegt aber vielleicht auch an meiner fränkischen Heimat, in der es zum Beispiel nur eine Vergangenheitsform gibt, und wenn wir mal reden, dann meistens eher drumherum und nicht auf den Punkt kommend.

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poet

Autor. Förderer.

25.06.2019 um 12:31 Uhr

Dieser Simplizissimus ist mir zu unglaubwürdig in seiner Einfalt. Weder die Handlung noch die zu leeren Charaktere können mich überzeugen. Die Kombi von Märchen, Mittelalter und modernem Sadomaso-Dominastudio geht für mich nicht zusammen. So kann ich leider den positiven Kommentaren meiner Vorgänger nicht folgen. Aber Geschmäcker sind halt verschieden! Nix für ungut!

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Wodin

Autor. Förderer.

26.06.2019 um 00:16 Uhr

Schon nach den ersten Absätzen fühlte ich mich mitten im Geschehen und ließ mich in die Erzählung eintauchen.

Ich finde sie gut.

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

08.07.2019 um 23:24 Uhr

Lieber Treibholz,

 

es ist dir wieder gelungen, der Schattenzeilen-Geschichtensammlung eine neue Facette hinzuzufügen.

 

Der Text enthält alle wesentlichen Elemente des Märchens - eine wundersame Begebenheit, die eher eindimensionalen Figuren oder auch die dreifache Wiederholung in steigender Form - ich konnte mich gut auf das Geschehen einlassen.

Der einfach strukturierte junge Mann passt gut ins Mittelater-Klischee. Wenn es denn eins ist, dass die Jungs über den "Aufbau" von Kühen besser Bescheid wussten als über den von Frauen.

 

Wer is jetzt eigentlich der Vater vom nächsten König? Muss man sich um die adligen Stammbäume Gedanken machen. Ich muss mir den Fürstenzug in DD noch mal genauer anschauen. So ein Bruch in der Erblinie sollte doch zu erkennen sein

 

Danke für ein redliches Auskommen

hanne

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Treibholz

Autor.

10.07.2019 um 02:11 Uhr

Danke für Lob und Kritik - Klischees und Übertreibungen sind wie es aussieht Geschmackssache, ich finde es ein spannendes Stilmittel, obwohl es mich auf der anderen Seite bei Dystopien mit Realitätsnähe oft irritiert, wenn maßlos übertrieben wird..

 

Ein Thronerbe war ja seinerzeit unverzichtbar, um eine Familiendynastie fortsetzen zu können.. da mussten solche Befindlichkeiten, ob der Sohn auch dem Vater ähnlich war, sicher zurückstehen

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