Ihr Lieben und Bösen, ihr Perversen und Normalen, Braven und Unartigen, ihr Schreibenden und Lesenden, Helfenden, Unterstützenden und all ihr Anderen, die sich auf den Schattenzeilen eingefunden haben,
wir wünschen euch ein friedvolles, guttuendes Weihnachtsfest, bestenfalls im Kreis eurer Familie, vor allem aber gesund. Genießt ruhige Feiertage, wenn es euch möglich ist, und findet anschließend frohen Mutes in das Jahr 2022. Dort und hier möchten wir euch wiedersehen.
Herzlichen Dank für das Stück gemeinsamen, leidenschaftlichen Weges, den wir in diesem Jahr mit euch gehen durften,
Jona und Devana
Das war zu kurz? Hier kommt die lange Version. In diesem Jahr eine sehr persönliche. Für alle, die Zeit dafür finden. Und für alle, die trotz eines vielleicht miesen Jahres ihren Optimismus nicht verloren haben und es ertragen können, dass wir dem Jahrbuch 2021 keinen depressiven Klappentext auf den Buchdeckel schreiben möchten. Hier unsere Gründe.
Im März feierten wir mit und auf den Schattenzeilen unseren zwanzigsten Geburtstag. In den ersten Jahren war nicht abzusehen, dass aus dem kleinen Projektstart einst eine BDSM-Community hervorgehen wird. Ziel war, die Themen BDSM und Literatur auf eine niveauvolle Weise im Web zu verknüpfen. Denn im Jahr 2001 fehlte dem noch sehr überschaubaren Netz genau das. Und heute noch besteht offensichtlich Bedarf an einem solchen Angebot. Aber auch an einer BDSM-Community, in der man sich mit Niveau, Respekt und Tiefgang austauschen kann, und die gepflegt und sauber ist. Dieses fortbestehende Interesse hat uns gefallen im Jahr 2021.
Als bräuchte es dafür einen Beweis, erreichten die Schattenzeilen just am Tag ihres zwanzigsten Geburtstags einen weiteren Meilenstein: nie in den zwanzig Jahren zuvor waren so viele Nutzer angemeldet. Wir empfanden das als ein Geschenk. Genauso wie die Glückwünsche all der lieben Menschen, die wir hier kennenlernen durften und die sich schon lange oder auch erst ganz kurz auf den Schattenzeilen wohlfühlen. Das hat uns Freude bereitet im Jahr 2021.
Unsere private Feier zum Geburtstag der Schattenzeilen fiel klein und bescheiden aus. Das lag auch daran, dass uns diese allgegenwärtige Pandemie Wochen zuvor persönlich einen starken Wirkungstreffer verpasst hatte, deren Folgen noch Monate andauern sollten. Da feiert man nicht so wild, und es sind andere Dinge im Leben, deren Wichtigkeit einem plötzlich vor Augen geführt wird. Was bleibt einem, wenn alles plötzlich vorbei ist? Wenn es etwas Positives an der Situation gab, war es diese Erkenntnis.
Auch aus diesem Grund nutzen wir dieses Jahr die Gelegenheit für einen Mini-Urlaub. So ganz weg von den Schattenzeilen waren wir zwar nicht, aber doch ein paar Tage lang in einem gehörigen Abstand. Ihr seid hier derweil richtig brav geblieben. All das hat uns gefreut.
Die Organisation eines Schattenzeilen-Treffens war uns im Jahr 2021 leider nicht möglich. Obwohl wir es uns vorgenommen hatten. Umso mehr werden wir uns aber freuen, wenn es vielleicht im kommenden Jahr gelingt, das Schattenzeilen-Treffen zu wiederholen.
Die Umsetzung einer länger geplanten und vorbereiteten Sache forderte uns, als wir dieses Jahr die Nachrichtenfunktion auf Konversationen umstellten. Das war technisch gar nicht so einfach, vor allem auch im Hinblick auf bereits versendete Nachrichten. Es ist trotzdem gelungen. Darüber haben wir uns gefreut im Jahr 2021.
Schön fanden wir ebenso, dass die neue Möglichkeit für das Verwenden großer Profilbilder von euch genutzt wurde. Wir arbeiten oft tagelang, manchmal auch wochenlang an solchen technischen Dingen, und wir freuen uns sehr, wenn das Ergebnis nicht nur uns gefällt.
Die Resonanz auf den diesjährigen Schreibwettbewerb „Missverständnis“ fanden wir großartig. Aus den vielen verschiedenen und kreativen Ideen entstanden tolle neue Geschichten. Das hat uns sehr gefreut im Jahr 2021.
Überhaupt, die Geschichten. In den zurückliegenden Monaten gab es Woche für Woche neue Veröffentlichungen. Und ihr wisst, auf den Schattenzeilen sind das nicht irgendwelche Texte. Es sind immer niveauvolle, gut gefügte Geschichten. Dass den Autorinnen und Autoren solche faszinierenden Erzählungen noch immer einfallen, hat uns im Jahr 2021 immer wieder glücklich gemacht.
Die Lektorinnen und Lektoren haben wieder ein ganzes Jahr lang Aufmerksamkeit, Zeit und Arbeit in neue Texte investiert. Das ist nicht immer leicht und manchmal leider auch mit Auseinandersetzungen verbunden. Wir haben uns sehr gefreut, dass sie selbst nach Misserfolgen immer wieder zugegriffen haben. Auch das hat uns im Jahr 2021 gefallen.
Überrascht und beeindruckt waren wir dieses Jahr von allen Unterstützern und Gönnern, die sich finanziell am Erhalt der Plattform beteiligt haben. Wir hatten anfangs vorsichtig gehofft, einen wenigstens kleinen Teil unserer Aufwendungen stützen zu können. Stattdessen habt ihr uns vollständig davor bewahrt, mit der Finanzierung der Schattenzeilen ins Minus zu fahren. Das ist großzügig und edel. Und wir haben uns sehr darüber gefreut. Auch im Jahr 2021.
Während unserer Blicke auf die Schattenzeilen – ihr ahnt: mehrfach am Tag – stießen wir sehr oft auf neue Beiträge im Forum, die mehr sind als nur kurze Mitteilungen. Wir finden, dass in diesem Jahr die Zahl der gut durchdachten, niveauvollen Beiträge stark zugenommen hat. Das betrifft auch die Kommentare zu den Geschichten. Wir waren darüber sehr begeistert im Jahr 2021.
Gefreut haben wir uns auch über so viele gute Freundinnen und Freunde, die uns (manchmal nicht nur) auf den Schattenzeilen begleiten. Über ihre Präsenz, ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung. Manchmal bilden sie alle zusammen ein Gegengewicht, das sich gegen die nicht so schönen Dinge stemmt, von denen wir hier gelegentlich getroffen werden. Das hat uns oft Mut gemacht im Jahr 2021.
Ach ja, und dann war da noch dieser Adventskalender, in welchem ihr hier gerade lest. Dass es gelungen ist, ihn an die virtuelle Wand zu hängen, ist das Ergebnis einiger fleißiger und interessierter Menschen auf den Schattenzeilen. Egal, ob sie für den märchenhaften Kalender geschrieben, gesprochen oder gedacht haben: Wir waren sehr froh darüber, dass es den Adventskalender im Jahr 2021 geben durfte.
Ihr seht, das Jahr 2021 hatte für die Schattenzeilen - und damit für uns alle hier – viel Gutes im Gepäck. Es wäre unfair, ihm übel nachzureden. Bestimmt gibt es Dinge, die hätten besser oder glücklicher geschehen können, hier und auch anderswo, bei uns und bei jedem Anderen. Lasst uns über Weihnachten und die Feiertage Luft holen, friedlich zurückblicken und Kraft sammeln für alle Vorhaben und alles, was uns Freude machen soll im kommenden Jahr.
Bleibt gesund (und tut auch etwas dafür!), bleibt gespannt und bleibt den Schattenzeilen gewogen.
Schenkt euch ein besinnliches, ruhiges Weihnachtsfest, kommt gut in das neue Jahr. Bleibt gesund, leidenschaftlich und uns gewogen.
Wir selbst werden bis ins neue Jahr eine Pause einlegen, sind aber in Notfällen erreichbar.
Ho Ho Ho und liebe Grüße
Jona und Devana