Deine Frage ‚wie ich meine sich verirrte Motivation in die richtige Richtung lenken kann‘ lässt für mich leider offen, was für dich die richtige Motivation ist.
Schreiben oder Wintergarten?
Ich nehme mal an, genau das ist dein Problem?
Ich verstehe dich so, dass dein Kopf sagt, die Orchideen sind dran. Dein Bauch sagt, ich will schreiben.
Die Phasen, in denen mir tausend Ideen durch den Kopf schießen, die ich dann sofort schriftlich festhalte, kenne ich auch. Sie sind in aller Regel ein Zeichen, dass mein Kopfkino durchstartet und mein Inneres schreiben möchte. Für mich heißt das nach mehreren Jahren der Selbstbeobachtung: Alles andere möglichst herunterpriorisieren und schreiben (soweit das sinnvoll möglich ist).
Nun weiß ich nicht, wie DU mit solchen Situationen umgehst. Deswegen schildere ich mal, was MIR hilft: Wenn ich eine Reihe von Plots habe, gehe ich sie morgens (nach einer gemütlichen Tasse Tee) durch und warte auf die Story, die mich flasht. Das heißt, mich spricht eine meiner Ideen an; die Fantasie sprudelt. Und dann lasse ich mich einfach treiben: Entweder wird der Plot inhaltlich weitergetrieben oder ich habe Assoziationen zu den Protagonisten. In dem Moment ist die Hauptsache, ich komme rein in die Story. Alles weitere ergibt sich dann von selbst.
Letztendlich ist deine Frage doch: Soll ich meinen ursprünglichen Plan (Orchideen) vollenden oder soll ich meiner Lust (Schreiben) nachgehen. Die Antwort hängt auch von deiner persönlichen Situation ab. Dass Du dir irgendwann mal etwas vorgenommen hast, ist unter dem Strich allerding meiner Meinung nach egal. Prioritäten können sich ändern. Die Frage ist, was dir aktuell wichtiger ist. Und die Antwort findet sich m. E. in deinem Text: Das Schreiben.
Also: Wenn du es dir leisten kannst, lass Wintergarten Wintergarten sein und gebe deiner Lust nach. Schreibe …
Noch etwas aus der Mottenkiste der Hobbypsychologen: Du beginnst deinen Text mit ‚Eigentlich …‘ Ein relativ klares Zeichen, dass du nicht mehr hinter diesem Beschluss stehst.