Posting aus dem alten Forum
Mein Naturell ist es, devot zu sein.
Schon bevor ich meinen Herren kennen lernte, diente ich brav 24Std. am Tag den Menschen in meinem Umfeld und bediente sie in allen alltäglichen Dingen. Vom Essen kochen bis zum Wäsche waschen, ob im Garten, auf dem Hof oder beim Umbau. Die "niedersten Arbeiten" waren grundsätzlich meine. Dabei waren die Menschen in meinem Umfeld nicht annähernd so umsichtig und verantwortungsbewußt, wie es mein Herr ist, mit dem ich nun zusammenlebe. Das ich funktionierte war selbstverständlich, es wurde keine Rücksicht auf meine Gesundheit genommen, niemand machte sich Gedanken um mein Wohlergehen.
Viele meinen hier in ihren Beiträgen ziemlich klar, nicht "naturdevot" zu sein. Manche zweifeln gar, ob sie denn überhaupt devot sind.
Devotsein fängt nicht erst im sexuellen Miteinander an, sondern beginnt im Kopf. In der Einstellung die man sich selbst gegenüber hat und die man anderen entgegenbringt. Devotsein beginnt da, wo man eine Hierarchie akzeptiert, in der man nicht den ersten Platz einnimmt. Es heißt nicht, das Allerletzte in dieser Hierarchie zu sein! In unserem Alltag ist die Rangordnung festgelegt und in unserer klaren Rollenverteilung verankert. Platz 1 in der Hierarchie hat mein Herr, auf dem Rang unter ihm folge ich. Die Kinder wiederum stehen im Rang unter mir (wohlgemerkt, wir reden von der Hierarchie, nicht von der Priorität!). Ihnen muss ich mit der notwendigen Konsequenz die Grenzen setzen, die jedes Kind braucht. Den mir zugewiesenen Platz so gut ich es kann zu vertreten - das erwartet mein Herr von mir. Es ist sein Recht.
Ich bin wohl das, was man als "starke Sub" bezeichnen würde - aber ich büße nichts von meiner Devotheit ein, wenn ich am Telefon z.B. einen Handwerker rüge oder mit Nachdruck bei den Ämtern meine Rechte einfordere. Ich mag in diesen Fällen durchaus dominant erscheinen - diene aber letztendlich genau in diesem Moment besonders, denn ich handele hier gegen mein eigentlich devotes Naturell. Mir persönlich fällt es alles andere als leicht, Ellbogen einzusetzen oder um des Geldes Willen mit Behörden herumzustreiten, aber wer mal versucht hat dort etwas zu erreichen weiß, dass man mit einem devot-schüchternen Auftreten und sanfter, leiser Stimme nichts bekommt. Nichtmal das, was einem zustehen mag.
Ich büße auch nichts von meiner Devotheit ein, wenn ich nicht vor jedem Mann und jedem Dom auf die Knie falle. Im Gegenteil!
Es ist eher Zeichen meiner guten Erziehung, nur auf die Befehle meines Herren zu hören und nach SEINEN Befehlen zu handeln.
Von einem wirklich gut erzogenen Hund würde man niemals erwarten, jedermanns Liebling zu sein und sich vor jedem Fremden auf den Rücken zu werfen, mit schutzlos dargebotener Kehle und in Unterwerfungspose. Also grob gesagt: Soll ich meinem Herren weniger gut dienen, als ein Köter? Ich höre einzig auf die Stimme und die Anweisungen meines Herren. ER kann mir überall und jederzeit befehlen. Sonst keiner.
Mein Herr wiederum büßt überhaupt nichts von seiner Dominanz ein, wenn er mir Aufgaben überträgt und mir in einem Umfang, den er für angemessen hält, die Entscheidungsbefugnis einräumt. Warum sollte sich mein Herr mit jeder läppischen Alltagsentscheidung belasten? Ihm das Leben angenehm zu machen und ihm zu dienen - dafür hat er schließlich mich, seine Sklavin. Mein Herr nutzt mich - sein Eigentum. Warum sollte er nicht nach seinem Gutdünken über meine Fähigkeiten verfügen? Es ist sein gutes Recht mein Wissen, meine Erfahrungen, meine Kenntnisse einzusetzen, wie es ihm gefällt. Er macht lediglich von seinem Recht als Herr Gebrauch, wenn er seine Sklavin so einsetzt, daß diese ihm von größtem Nutzen ist. Natürlich kann er mir diese Entscheidungsbefugnisse auch jederzeit und überall kommentarlos entziehen. Es liegt einzig und allein in seinem Ermessen, was ich darf und was nicht. Und natürlich kann mein Herr seine Sklavin auch nach ihrer Meinung fragen. Aber die letzte Entscheidung fällt alleine er.
Mein Herr verliert auch nichts von seiner Dominanz, wenn er mich nicht "verleiht" oder "fremdbenutzen" läßt. Er würde auch nicht jeden Fussel mit seinem Ferrari fahren lassen. Ich bin seine Sklavin, sein Besitz und sein Eigentum. Ich bin nicht Allgemeingut.
Devotsein beginnt im alltäglichen Miteinander. Ich verhalte mich meinem Herren gegenüber jederzeit respektvoll und höflich. Mein Ton und meine Wortwahl sind entsprechend. Natürlich frage ich mehr um Erlaubnis, als es in einer gleichberechtigten Partnerschaft der Fall ist, ich bin vermutlich auch aufmerksamer, was die Bedürfnisse meines Herren angeht und bedanke mich mehr. Aber bislang ist das keinem Außenstehenden seltsam vorgekommen. Mein Herr ist sich seiner Verantwortung jederzeit bewußt und seine Entscheidungen sind den Umständen angepasst. Wenn es nicht geht, dann wird er mich nicht zum servieren auf die Knie befehlen - auch wenn er das natürlich könnte. Es ist ein stummes Ritual der feinen, kleinen Gesten. Ein Blick von mir zeigt ihm, daß ich mir in diesem Moment verinnerliche, sein Eigentum zu sein und ihm zu dienen. Auch wenn ich nicht körperlich vor ihm knie, so weiß er das ich mental genau in diesem Augenblick zu seinen Füßen bin. Genauso genügt auch ein Blick von ihm um mich zu rügen oder zu tadeln. Wenn man sich gut kennt, dann braucht es dafür keiner Worte mehr.
24/7 D/s heißt nicht, daß man rund um die Uhr aller Welt beweisen und zelebrieren muß, in was für einer Beziehung man lebt. Es gehört mehr zum Devotsein, als ein Halsband zu tragen oder ohne Slip herumzulaufen. Devotsein und der Wille zu Dienen muß aus dem Herzen und aus Überzeugung heraus kommen. Alles andere wäre nur eine Show.
... und um nun doch noch kurz auf das sexuelle Miteinander einzugehen:
Wenn Sub durch Arbeit, Haushalt und Beruf oder warum auch immer zu müde oder zu geschafft ist, um ihrem Herren zu dienen, so braucht sie ihn doch nur um Schonung zu BITTEN? Sie ist wegen einer Bitte nicht weniger devot und ein verantwortungsbewußter Herr wird sein Eigentum zu pflegen wissen und es nicht leichtfertig kaputtspielen.
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berit{Phil}