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Vögelfrei

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T Lagemann

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04.01.2011 um 15:32 Uhr

Hallo zusammen,

 

nee, ich habe ISBN/ASIN: 3453675703 nicht gelesen, aber das Interview mit der Autorin auf SPon Link

 

Wohl recht zutreffend ist die Anmerkung der Autorin, das man bei erotischen Büchern "die Fickprobe machen" müsse. Fünf beliebige Stellen aufschlagen ... Wenn da kein Sex vorkommt, dann taugt das Buch nix. Unter anderem deswegen wird ein auf meinem Rechner schlummerndes Rohmanuskript genau dort bleiben. Zu wenig Sex für einen "erotischen Roman", zu viel Sex für einen "nicht erotischen Roman". Schön aus berufenem Munde zu lesen, dass meine Selbsteinschätzung (bzw. das Resultat meiner Marktbeobachtung) ganz gut ist

 

Ich find' das Interview wirklich echt prima und interessant!

 

Viele Grüße

Tobias

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Gelöscht.

04.01.2011 um 18:20 Uhr

Nun,... man sollte immer noch unterscheiden, was ein erotischer Roman und ein "Fick-Ensemble" ist.

Vor allem sollte man diese beiden Genres ganz strickt trennen. Zumindest für sich als Autor. (Gegen das, was die Verlage mit dem Manuskript tun, kann man sich im Endeffekt nämlich nicht mehr wehren.)

 

Also: Ein erotischer Roman hat nicht unbedingt was mit Fickszenen zu tun ( das sagt schon der Begriff Erotik) und wenn man unbedingt einen Porno schreiben will, dann dürfen auch weniger als 5 Szenen drin sein. Da ist dann nicht mal Handlung erforderlich

 

lg

AnaRiba

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T Lagemann

Profil unsichtbar.

05.01.2011 um 18:09 Uhr

Hallo AnaRiba

 

Nun,... man sollte immer noch unterscheiden, was ein erotischer Roman und ein "Fick-Ensemble" ist.

Vor allem sollte man diese beiden Genres ganz strickt trennen. Zumindest für sich als Autor. (Gegen das, was die Verlage mit dem Manuskript tun, kann man sich im Endeffekt nämlich nicht mehr wehren.)

 

Also: Ein erotischer Roman hat nicht unbedingt was mit Fickszenen zu tun ( das sagt schon der Begriff Erotik) und wenn man unbedingt einen Porno schreiben will, dann dürfen auch weniger als 5 Szenen drin sein. Da ist dann nicht mal Handlung erforderlich

 

lg

AnaRiba

 

Dein "Fick-Ensemble" gefällt mir sehr, eine höchst treffende Beschreibung!

 

VG

Tobias

 

PS: Gegen das, was Verlage mit dem Manuskript tun, kann man sich schon wehren. Nur wird dann der Verlag sagen "Der nächste Bitte..."

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Gelöscht.

05.01.2011 um 18:44 Uhr

Hallo,

 

(ich bin noch zu zauberhändig mit dem zitieren...)

 

Nein, nicht wirklich: Wenn Du einen guten Verlag erwischt hast, der auch ein Lektorat bietet, dann wird er Dir anbieten, aus Deinem guten Material, sehr gutes zu machen.

 

Anders liegt der Fall, wenn man unbedingt so veröffentlichungsgeil ist, dass man wirklich alles mit sich machen lässt. Dann ist wahrscheinlich Hopfen und Malz verloren.

 

Ein guter Verlag sollte in der Lage sein, Potential zu erkennen. Das Problem hierbei: Selbst Verlage, die den Begriff "Erotik" im Titel führen, wissen nicht, dass sie eigentlich Pornos verbreiten. Und das ist das wirkliche, einzige und wahrhaftige Problem.

 

lg

AnaRiba

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

05.01.2011 um 18:44 Uhr

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T Lagemann

Profil unsichtbar.

07.01.2011 um 09:39 Uhr

Hallo zusammen,

 

spontan "Vögelfrei" gekauft und was soll ich sagen, die ersten 40 Seiten sind richtig, richtig witzig! Wir haben beim wechselseitig vorlesen ziemlich viel lachen müssen! Und es hat auch bereits 2 Sexszenen gegeben ... Ich fand die nun nicht anregend, aber mir gefällt so etwas eh meist nicht.

 

Mal schauen, wie sich das Buch weiterliest ...

 

@AnaRiba Naja, was Verlage angeht, bin ich zunehmend skeptischer geworden. Was ich so in dem Autorenforum lese, in dem ich bin, klingt nicht so gut. Es wird überall gespart, eben auch beim Lektorat. Da soll das Werk doch schon möglichst perfekt sein.

 

Porno? Nein, ich glaube nicht, dass unter dem Deckmäntelchen "Erotik" Pornografie verkauft wird, denn das wäre eine Fall für den Staatsanwalt. Ich nehme an, du meinst "Porno" nicht im rechtlichen Sinne von Porno, sondern im Sinne recht eindeutiger Erregungs-Literatur bzw. Fick-Ensembles. Aber wenn das gekauft wird, was solls!? Ich mag derlei Bücher nicht lesen, freue mich jedoch darüber, dass wir in Zeiten leben, in denen solche Bücher in den Buchhandlungen offen ausliegen!

 

Viele Grüße

Tobias

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Gelöscht.

07.01.2011 um 19:22 Uhr

Porno? Nein, ich glaube nicht, dass unter dem Deckmäntelchen "Erotik" Pornografie verkauft wird, denn das wäre eine Fall für den Staatsanwalt. Ich nehme an, du meinst "Porno" nicht im rechtlichen Sinne von Porno, sondern im Sinne recht eindeutiger Erregungs-Literatur bzw. Fick-Ensembles.

 

Genau

Aber wenn das gekauft wird, was solls!?

 

Es geht nicht darum, dass es gekauft wird oder nicht. Es geht um die Titulierung. Erotik mutet nicht im entferntesten pornografisch an. Und die meisten Bücher, in diesem Genre, tun dies. Wobei es nicht um die explizite Beschreibung sexueller Handlungen geht. Es geht um das Fehlen von Handlung. Da springen Protas von einem Penis zum anderen, da werden in vollkommen zusammenhanglosen Dialogen Szenen konstruiert, nur damit der Sex gerechtfertigt ist. Das ist Porno und hat mit Erotik so viel zu tun, wie ein Hammer mit nem Nagel. Beides zählt unter Werkzeug... aber mehr auch nicht.

 

Ich mag derlei Bücher nicht lesen

 

Du hast Vögelfrei gelesen... (oder zumindest die ersten Seiten): Ausreden zählen nicht mehr....

und ob man sich darüber freuen sollte, dass solche Ware immer in den Vordergrund gerückt wird, um explizit etwas zu verkaufen, was es nicht ist... wage ich jetzt mal zu bezweifeln.

(ich hab vögelfrei nicht gelesen, werde ich auch nicht, da mir die Autorin an sich nicht zusagt, da aber dieses Buch hier als Beispiel diente, greife ich es einfach vollkommen wertfrei auf)

 

lg

AnaRiba

 

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T Lagemann

Profil unsichtbar.

10.01.2011 um 08:18 Uhr

Hallo AnaRiba

 

Aber wenn das gekauft wird, was solls!?

 

Es geht nicht darum, dass es gekauft wird oder nicht. Es geht um die Titulierung. Erotik mutet nicht im entferntesten pornografisch an. Und die meisten Bücher, in diesem Genre, tun dies. Wobei es nicht um die explizite Beschreibung sexueller Handlungen geht. Es geht um das Fehlen von Handlung. Da springen Protas von einem Penis zum anderen, da werden in vollkommen zusammenhanglosen Dialogen Szenen konstruiert, nur damit der Sex gerechtfertigt ist. Das ist Porno und hat mit Erotik so viel zu tun, wie ein Hammer mit nem Nagel. Beides zählt unter Werkzeug... aber mehr auch nicht.

 

Ich mag derlei Bücher nicht lesen

 

Du hast Vögelfrei gelesen... (oder zumindest die ersten Seiten): Ausreden zählen nicht mehr....

und ob man sich darüber freuen sollte, dass solche Ware immer in den Vordergrund gerückt wird, um explizit etwas zu verkaufen, was es nicht ist... wage ich jetzt mal zu bezweifeln.

(ich hab vögelfrei nicht gelesen, werde ich auch nicht, da mir die Autorin an sich nicht zusagt, da aber dieses Buch hier als Beispiel diente, greife ich es einfach vollkommen wertfrei auf)

 

lg

AnaRiba

 

 

och, für mich geht es schon darum, dass derlei Bücher gekauft werden, weil das eben der Beleg dafür ist, dass Leser/innen eben daran interessiert sind. Und ob Verlage das nun Erotik nennen oder Rattenscharf oder wie sonst auch immer, nun ja, durchaus möglich, dass das auf Dauer der Bedeutung eines Begriffs wie "Erotik" ändert, aber dann doch wohl eher bei denen, die eh nicht unterscheiden würden zwischen Erotik und Porno. Und wenn durch derlei Marketing dann mal jemand ein Buch kauft, das ihm/ihr nicht gefällt, was solls?! Ist mir ja letztens auch passiert Und beim nächsten Mal schaut man etwas genauer hin und findet vielleicht dann das passende Buch.

 

Und dieses Labeling, nun ja, das gibt es in anderen Bereichen der Literatur auch: Was als "Historischer Roman" verkauft wird, ist oftmals nicht viel mehr als eine in eine frühere Zeit verlegte Allerweltsgeschichte. Und unter "Thriller" findet sich allerhand gähnend langweiliges, sprich ohne wirklichen "Thrill". Und, puh, ich beteilige mich dieser Tage an einem Lesezirkel zu einer SF-Anthologie - oha, da wird auch schon mal darauf hingewiesen, dass einige der Texte eben nicht Science Fiction sind ..., sondern Phantastik oder blablablabla ...

 

Vögelfrei (wir sind beim Vorlesen bei nun etwa Seite 90) halte ich bislang übrigens für richtig gut! Natürlich wird auch darin munter kopuliert etc. pp., aber es gibt eine interessante Geschichte! Ob die bis zum Ende tragfähig ist, wird sich zeigen. Zumindest die Geschichten der Nebenfiguren sind es. "Vögelfrei" ist nicht nur witzig, sondern auch gut geschrieben. Und voller überaus überraschender Einfälle! Und legt den Zeigefinger eben auch auf die "Wunden" des Themas. Mit anderen Worten: Keine Stangenware.

 

Mehr erotische Literatur im Sinne von "Erotik" würde mir durchaus gefallen. Andrerseits finde ich doch auch gerade in Büchern, die nichts mit dem Genre zu tun haben, hocherotische Szenen. Insofern kann ich ganz gut den Status Quo lesen.

 

Viele Grüße

Tobias

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