Hallo Jean Philippe,
hallo @all,
Zuerst:
ich bin `ne alte Frau, damit habe ich die Ebene erreicht, alles was mir im Leben begegnet, nicht als Kritik im schmerzhaft und planvoll gegen mich gerichteten Sinne zu betrachten, sondern als Reflektion, die mich erkennen lässt, was andere von dem sehen, was ich (von mir und über mich) zeige. Im Grunde nutzt mir alles, ich danke also allen
für alles und nutze alles auf jeden Fall.
Das Kommentieren:
ich habe ernsthaft versucht, mich auf ein paar Zeilen zu beschränken. Kann ich nicht! Schreiben ist für mich eine Unterhaltung, die (leider) immer erst einseitig ist, ein Gespräch wäre durchweg interaktiv, somit mit nicht so viel Lesestoff verbunden. ich bin ganz froh, dass Lesen lernen zwar Pflicht ist, aber lesen insgesamt freiwillig, so kann mich hier jeder wegklicken.
ich lese, um etwas über mich zu erfahren, grundsätzlich schreibe ich auch nur deshalb. (Lache, ich habe nicht mehr so viele Jahre, um neu—gierig auf mich zu sein, ich muss/will (an)nehmen, was sich bietet und sorgsam mit Zeit umgehen).
Wohlwollendes Kommentieren oder Wahrnehmen ist würdevolles Mensch sein, wird aber zum Instrument der Lüge, wenn unstreitbares Wohlwollen allein Basis bleibt, um sich zu schützen, vor nicht ausschliesslichem Wohlwollen. mir ist blankes Contra lieber, als schmeichelndes Wohlwollen. Dann habe ich was zum Nachdenken und Multiplizieren. ich gebe unverhohlen zu, ich will was übriglassen, wenn es mich mal nicht mehr gibt. ich mag mich sehr, im Zweifel küsse ich mein Spiegelbild, wenn ich`s grad wahnsinnig nötig habe, dass mich jemand liebt und niemand anderes da ist. Unter dem Gesichtspunkt kommentiere ich und gebe damit ->mich dem Unwohl wollen Preis. Mehr isses nicht, ich experimentiere mit mir und dem Umgang mit meiner Lebenserfahrung und somit Wirklichkeit/Wahrheit. Auf diese Weise bin ich ganz egoistisch Lernende und nur deshalb bin ich hier angemeldet. Autoren unterscheiden sich wesentlich von Forenschreibern. Dafür danke ich täglich, seit ich hier lesen darf.
Nun aber zur „Vertrauensfrage“:
ich denke, ich weiss was Du mit:
Zitat:
„(…)IST ES DEFINITIV SCHON ZU SPÄT!“
meinst.
Nun ich aus meinem Blickwinkel:
ich bin sicher, jede Erfahrung mit gegebenen, genutzten, nicht gegebenen, nicht geglaubtem und allem anderen möglichen Vertrauen(sumgang), ist wichtig, richtig und weder zu früh, noch zu spät, sondern immer nur anders. Jede Facette des Vertrauens ist zeitgemäss, sonst würde der Mensch sich damit weder auseinandersetzen, noch so viel Wert darauf legen, es zu geben oder zu bekommen, in jedem Falle aber auf seine Art (damit) zu leben.
Neben vielen inzwischen vergessen Werten und Tugenden, ist Vertrauen das wohl am meisten Besprochene, Missbrauchte und (Zer-)Gebrochene. Es ist aber nun mal die Basis des Gemeinlebens und somit auf subjektive Weise immer vorhanden.
Menschen bemessen es nur sehr unterschiedlich, nehmen es oft dort zu wichtig, wo sowieso vorhanden und beachten nicht, wo es wesentlich ist.
Vertrauen mutiert somit immer mehr nur zum Instrument der Macht. (Macht war es immer schon, siehe die Geschichte der Kriege im Grossen wie im Kleinen) Speziell zur Macht später irgendwann im Text, ich muss mich erst mal vordenken und beschränke mich, der Textmenge geschuldet, mal nur auf zwei Ebenen:
1. Grundvoraussetzung und somit wesentlich ist das, was man Selbstvertrauen nennt. ich bin also Absender und Empfänger des Vertrauens. Nun beginnt (leider schon) die Definitionsfrage, die ich gern umgehen wollte, aber es gelingt mir nicht. (ich habe nur 20 Minuten Zeit, den Gedanken aber im Kopf)
ich meine nämlich nicht das Selbstvertrauen, dass den Menschen sagen lässt: „Ihr könnt mich alle mal, ich finde mich toll und bleibe, wie ich bin.“ Sondern ich meine das Selbstvertrauen: „ich traue mir zu, mir zu vertrauen, dass ich weiss, wem ich vertraue und wem nicht und stehe dazu, zu aller Zeit.“
ich entscheide also, wem ich vertraue, also in meinem Leben einen breiteren Platz einräume als anderen, mehr isses ja nicht, wenn wir darüber nachdenken, weniger auch nicht. (ich schenke Vertrauen nicht, ich vertraue einfach nur, mache es also nicht edler, als es ohnehin schon ist, sondern nutze einfach nur -nach meinem Gusto- meine persönlichen Ressourcen).
Das Ergebnis sind reine Erfahrungen, die nur etwas mit mir zu tun haben (können). Es wird sich in der Zukunft zeigen, ob ich mich ausreichend kenne, um wahrhaftig zu fühlen, wem ich vertraue und wem nicht. Stellt sich heraus, ich vertraute und es ist anders, als ich dachte, muss ich mich hinterfragen. Es kann sein, ich räumte einem Menschen in meinem Leben ein sportplatzgrosses Feld ein und ihm hätte eine Untertassengrösse durchaus ausgereicht und gut getan. Ist er nun schuldig, weil er nicht ständig mit mir durch mein Leben jagt, oder handelt er nur wahrhaft aufrichtig, wenn er gelegentlich `ne intensive Untertasse mit mir entlang spaziert?
Das Mass des Vertrauens ist handgemacht und subjektiv von mir ausgehend und ist es anders, als ich dachte (ehrlich muss es hier heissen: WOLLTE, noch ehrlicher wahrscheinlich: ERZWINGEN WOLLTE) richtet sich die Schuld- und Vertrauensfrage also nicht gegen einen anderen, sondern an mich. ich lerne (mehr über mich) etwas Neues von mir und über mich.
Noch deutlicher:
Habe ich einem Gauner vertraut, ist das nicht Sache des Gauners, sondern ich muss die innere Grösse und Stärke haben, zu ertragen, dass ich einem Gauner vertraute. ich muss mir sagen können, dass ich das mit meiner Menschenkenntis noch mal üben muss und Lachen lernen, wenn ich an den Orden für ausgemachte Blödheit denke, den ich mir umhänge.
Mit dem, was ich moralisches Schwein nenne, trägt sich das schwerer, denn ich muss mit mir ins Reine kommen, dass jemand von mir mein Verrauen bekam (ich habs mir bei genauer Betrachtung abschwatzen lassen, obwohl ich fühlte, es geht nicht gut), der selbst, wenn ich unter Vollnarkose stehe, nicht mal mein Gartentor anfassen darf. Es hat mich endlos Kraft gekostet, mir die Brille abzunehmen, mir eine (naja, es waren mehrere) reinzuhauen und mir zu sagen: „Mädel, dass haste selbst zu verantworten! Der hat nur geerntet, was er säte, bevor du es gedüngt hast.“
2. Schwerwiegender ist das Vertrauen, das vom Absender bei einem anderen Empfänger landet. Grundsätzlich kann man unterscheiden in vom Empfänger erbetenes Vertrauen und in, ohne angemessenen Bezug, Aufgebürdetes. Da das Gewicht der Vertrauenssendung vom Absender bestimmt wird, meist eine sehr vage Angelegenheit.
ich lese, vorzugsweise im Internet oft, das jemand schreibt, er vertraue dem/der Auserwählten mehr, als sich selbst. (Die Steigerungsform davon ist dann, er/sie liebe den anderen mehr als sich oder gar sein eigenes Leben).
Das klingt auf den ersten Blick einfach wunderbar. ich hoffe dann immer, mir möge so was erspart bleiben.
Das Vertrauen in einen anderen scheint mir nicht selten zu einem Machtinstrument zu werden. Was soll man denn machen, wenn man weiss, da vertraut einem jemand mehr, als er sich selbst vertraut? Von dem Vertrauen wird man platt gedrückt, man steht ständig auf dem Prüfstein des Lebens, um nicht mit einem auch nur angedeuteten Wimpernschlag die Verantwortung für den Niedergang eines Menschen tragen zu müssen, weil man seinem Vertrauen nicht entsprach. Das kommt Nötigung gleich, ähnelt Erpressung.
Der arme, alles Vertrauen des anderen tragende, Mensch hat kein Anrecht mehr auf seinen Freiraum, weil er die Schuldigkeit des anderen Lebens mitschleppt, bis ins letzte Winkelchen seines Lebens.
Der das Vertrauen Zueignende hat einen verqueren Wind und der somit Vertraute muss diesen nun in aller Form würdigen, verstehen, verreiben und vertreiben.
Die Frage, was will jemand von mir, der mir sein Vertrauen wie einen Mühlstein um meinen Hals hängt, kann nicht mal geklärt werden. Würde sie gestellt, käme das beinahe schon einem Vertrauensbruch gleich.
Sag mal jemandem, Du wolltest sein ganzes Vertrauen bitte gar nicht haben.
Rüste Dich mit Ohropax aus, das Lamento wird riesig und wahrscheinlich nimmt, Dank Internet, die ganze Welt Anteil dran. Wollen wir `ne Wette abschliessen, wer den Stempel des Bösen aufgedrückt bekommt? Dabei sagst Du nur höflich: „Nein danke, ich möchte gerne mit dir reden und schreiben und von mir aus auch mehr von dir kennen lernen, aber vertrau mir nur so viel (an), wie ich tragen kann, ohne mein Leben zu verändern oder über die Massen aufzufüllen. Ich möchte gerne freie Ressourcen behalten und das Recht, von dir nicht mehr lesen, hören oder fühlen zu müssen, wie mir gut tut.“
Frag mal jemand, warum er Dir vertraut.
Sagt er, weil er es beschlossen habe und so wolle, ist er vertrauenswürdig, aber nun kommts…: Nun musst Du ihm vertrauen, dass er das wirklich so meint.
Frag mal jemand, was er für sein Vertrauen von Dir haben will.
Sagt er, er wolle nichts, es gehe ihm einfach nur gut, in dem Vertrauen zu Dir, ist er vertrauenswürdig…, aber nun kommt’s noch mal: Nun musst Du ihm vertrauen, dass er es wirklich so meint. Was meinst Du, wann Du von der Liste seiner Vertrauten gestrichen wirst? Wenn Du 14 Tage nicht angerufen hast oder nicht zu erreichen bist, oder schon eher oder erst nach 4 Wochen?
Vertrauen ist ein Flechtwerk, es steht nie allein und ist ein hohes Gut. Das ist es, weil der Mensch darauf angewiesen ist, denn ohne Vertrauen lebt niemand im Frieden (zuerst nicht mit sich). Deshalb setzt jeder Mensch es in andere. (Damit gibt er unbemerkt die Verantwortung für sein Selbstvertrauen ab, denn umso mehr ihm vertrauen, um so besser muss er als Mensch ja sein. Das Fremdbild tritt als vorauseilende Bestätigung vor das Selbstbild. ich wage die Vermutung, dies ist eines der edelsten Anliegen manches Häääärrrrn (Gruss an die betreffende Autorin, das war echt Klasse).
Jeder will sich mit der Vergabe seines Vertrauens „vermehren“ und, auch wenn`s nicht schön klingt, er bekommt damit auch Macht über den anderen. Da das Leben in seinen Grundsätzen gerecht ist, bekommt der andere aber auch Macht. Beide Mächte sind zweifelhaft, weil instabil.
Denn ich kann Dir vertrauen, wie ich will(weil`s mir gut tut), wenn Du mich nicht leiden kannst, geht Dir mein Vertrauen genau dort vorbei, wo Du gerade drauf sitzt. Weder ich muss Dir sagen, dass ich Dir vertraue, noch musst Du mir sagen, wie bedeutungslos das für Dich ist.
Das Instrument –Vertrauen- wirkt dennoch.
Was nun?
Das Gegenteil von Vertrauen ist -absolute Isolation.
Das gegen den Menschen wirkende Vertrauen ist -Misstrauen.
In Isolation kann der Mensch leben, es ist nur die Frage wie und mit welchem Ergebnis. Dies möchte ich hier aussparen.
Im Misstrauen wird der Mensch verrückt, weil er einseitig dagegen absolut MACHTLOS ist. (ich nehme hier nicht ausschliesslich auf den medizinischen Aspekt Bezug) Vertraue ich meinem Postboten nicht, dass er meine Post nicht in den Fluss, sondern in meinem Briefkasten wirft, muss ich mir meine Briefe vom Absender persönlich abholen oder lebe dauernd in der Sorge, der Kerl könnte mich bestehlen. Spinne ich den Gedanken per Exempel weiter, beginne ich ihn irgendwann zu verachten, später zu hassen und eines Morgens bringt er mir ein Päckchen und ich trete den überraschten (und machtlosen)Mann ( denn er wird mich nicht überzeugen können, weil nicht beweisen, dass er keinen einzigen Brief in den Fluss wirft) dorthin, wo es besonders weh tut und er hat nicht einmal den Hauch einer Ahnung, wieso ich so verquer bin.
Letztendlich verantworte ich also nicht nur mein Vertrauen in mich und somit in andere -selbst, sondern ich trage auch noch die Verantwortung selbst, die Verantwortung dafür zu übernehmen, wem ich vertraue und wem nicht.
Hier möchte ich den Kreis zunächst schliessen, es ist also weder zu früh noch zu spät über die innere Struktur des Menschen in Bezug auf Vertrauen nachzudenken, am Besten, man beginnt dabei immer neu bei sich.
Kommen wir zum Kuss: (lächel, ich meine den im Text)
ich glaube nicht, dass die „Gefahren“ unterschiedlich sind.
Zuerst das „Spielchen“:
Wer sich zu einem, wie Du es nennst, Spielchen entschliesst und darauf einlässt, MUSS unausweichlich WISSEN, dass er die Verantwortung ( und jetzt kommt die ganze Vertrauensfrage, begonnen beim Selbstvertrauen) dafür trägt, sich darauf einzulassen.
Nehme ich ein harmloses Beispiel:
A spielt mit b, es wird alles besprochen, alles vereinbart, was auch immer an Sicherheiten UND VERTRAUEN austauschbar ist, wird ausgetauscht. A hat von b und b von A die Zusicherung des Covers. Alles genial sicher. Von mir aus bekommen Beide auch noch eine ärztliche Grunduntersuchung.
Sagen wir A sei dominant (kommt von Alphatier), b sei sub (rückwärts gelesen beginnts auch mit b)..iss egal.
Jedenfalls steht fest, A verantwortet alles, denn b hat sein Vertrauen in A ge- und seine Verantwortung gleich dazu abgegeben. (Scheint eine BDSM übliche Diktion zu sein, ich werde ständig gefragt, ob ich bereit sei, die Verantwortung für mich abzugeben. Nach diesem Beitrag muss ich auf meine diesbezügliche Antwort nicht weiter eingehen. ***lächel)
A ist sogar stolz, dass b ihm so weit vertraut und A nun jede Verantwortung trägt.
A haut b ein Bisselchen, wirklich ganz wenig, ganz vorsichtig, ganz verantwortungsbewusst.
b hat Freude und Geilheit. Irgendwas hat b aber auch noch, ohne es zu wissen, denn zuerst brechen sein Kreislauf und dann das ganze b zusammen. b´s Kopf schlägt auf den Boden und Stirn bekommt eine Platzwunde. Die wird genäht, alles nicht weltbewegend oder gar lebensgefährlich.
Teilen wir aber hier auf.
Wer hat was und behält es auch??
A hat das Vertrauen von b und trägt die Verantwortung (freiwillig und stolz).
b hat ` ne Narbe an der Stirn.
Fazit: Der guten Ordnung halber sollte sich b nun unter die
Narbe tätowieren lassen: „Die Verantwortung für diese Narbe trägt A!“?
Was nutzt b, A jemals alles Vertrauen gegeben zu haben und die Verantwortung überlassen?
b hat die Narbe an der Stirn.
Was macht A mit seinem eben noch so stolz getragenen Stolz?
A hat vielleicht ein Leben lang Panik, wenn jemand ihm Vertrauen schenkt, Verantwortung übereignet oder gar von ihm gehauen werden will.
Der/ die Nächste in A`s Leben wundert sich über seine angeblichen Bindungsängste, es werden also weitere Menschen nicht unbedingt glücklich.
b wird wieder mal nach der Abgabe von Verantwortung gefragt, vorzugsweise in einem Chat, und bekommt nen Lachkrampf. Wird ihm die Frage persönlich gestellt, kommt es zu einem fürchterlichen Missverständnis, wenn b sich kommentarlos an die Stirn fasst. (b meint die Narbe, sein Gegenüber meint, es sei dringend Erziehung nötig.)
Der Einfachheit des Lebens geschuldet, denn es ist ganz einfach->
Leben/Erleben bedeutet: ich will, was ich entscheide, weil ich meine zu wissen, was ich tue und ich trage die Verantwortung dafür, das ich will, was ich tue und entscheide, was ich will--- SELBST. Darauf verlasse ich mich (und besinne mich in jeder Lebenslage darauf) und darauf kann sich mein Gegenüber verlassen.
Auf dieser Basis, kann ich frei mein Vertrauen verteilen und mich im Blick behalten, unter welchen Prämissen ich das entscheide und wie ich damit lebe.
ich habe mich eingelassen, bin auf Kopf gefallen, hab ne Narbe---> meine Entscheidung, meine Narbe. Punkt. Dann ist es total in Ordnung für beide, wenn auch nicht hübsch für die Stirn.
Nun zum Kuss:
Küsst nun jemand, dem ich vertraue, dass er es nicht tut (dazu muss es ja eine beidseitige Basis geben) eine andere, habe ich kein Zipfelchen von Möglichkeit der direkten Beteiligung. Es ist scheinbar losgelöst von meinem Handeln.
Nach dem Schock muss ich die Kraft haben, mich daran zu erinnern, dass es meine Entscheidung war, dem anderen zu vertrauen, dass er das nicht tut. ich hab schlimmstenfalls `ne Narbe auf der Seele. Doch dort könnte ich nicht mal was tätowieren lassen, bezüglich der Verantwortung.
Um nun wieder zum Thema BDSM zu kommen: (ich merke gerade, jetzt wird’s eng mit meiner Wortwahl)
Entscheide ich, mit jemand ans Wasser zu gehen, mich dort festmachen zu lassen und auf die Flut zu warten, dann gibt es mehrere Gründe:
ich wollte schon immer mal ertrinken
ich hab mein Leben sowieso abgeschlossen, kein Insulin zur Hand und kann zum Ertrinken zu gut schwimmen
ich suche somit nen Täter, der mich zum Opfer macht, auf gut Deutsch, nen Dummen
oder
ich finds exorbitant geil
ich hab den Jemand so gut im Griff, dass ich genau weiss, der macht nichts, was mich in echte Gefahr, aber immer zum Fliegen bringt
ich weiss, der Jemand hat ein eigenes Dach über dem Kopf und sucht nicht den sicheren Weg in eine Gefängniszelle
ich weiss, was ich will und werde als letztes Register dann doch noch die richtige Antwort geben
Im besten Falle wirken alle nach dem ODER gelisteten Gründe gemeinsam.
Vorsicht bitte!
Es gibt durchaus die Möglichkeit, ich liebe so rein und so wahrhaftig, kenne die richtige Antwort wirklich nicht oder KANN sie tatsächlich nicht geben, dass ich alles auf mich nehme, um ihn nicht zu enttäuschen. Doch dazu taugt das Beispiel nun wieder nicht, denn unter diesen Umständen wäre seine Enttäuschung nicht zu übertreffen, wenn ich ertrinke und er dafür seine Tage im Gefängnis zählt.
„Vertrau mir“ als Titel für Deine Geschichte, stimmt rational für mich, wenn sie nicht gewusst hätte, dass sie NICHT ertrinken können würde.
Obwohl…
ich glaube, auch dann wäre objektiv der Titel: „Im Vertrauen“ für mich wahrhaftiger gewesen, weil nicht so einseitig.
Grundsätzlich, so kalt beschauend und nüchtern (m)einer Plausibilitätsüberprüfung folgend, wie es hier klingt, bin ich nicht. Geschriebene Worte sind eindimensional.
ich habe einige Schrammen abbekommen und mich mit mir auseinander gesetzt. Das Ergebnis ist formidabel für mich, ich lebe im Frieden mit meinen nicht so glücklichen und den glücklichen Entscheidungen und es ist wahrlich ganz einfach geworden. ich vertraue mir und damit jedem, der in meinem Leben einen Platz sucht. Besonders interessanten Menschen biete ich einen Platz an. Wer mich kennt, schon mal einen Platz hatte oder hat, weiss, dass ich niemanden dafür verantwortlich mache, wie lange er sich dort aufhält, wann er ihn weshalb verlässt oder wann er wieder da ist. Im Zweifel ist sein Platz besetzt, aber dafür hat mich bisher nie jemand verachtet. ich bin einfach nur gern da und lerne (Leben leben) und wenn ich spüre, es ist nicht die richtige Zeit, gehe ich still. ich tätowiere mir unter keine Narbe: "Die habe ich selbst zu verantworten". ich kenne deren Ursprung ja, sie sind alle handgemacht von meinen Entscheidungen. ich liebe jede.
@pursoumise