Bester Delna,
ich lese in dieser Geschichte einen wunderschönen Satz heraus: "in jenem Moment [...] wusste Nicki, dass auch sie nun wie eine Hoheit aussah".
Das ist ein tonnenschweres Thema, und nach meiner persönlichen Ansicht DAS Kernthema überhaupt, um den BDSM kreist: die Würde und die Scham. Die Wahrung und Überwindung beider.
Durch Dein "augenzwinkerndes" Setting (Großbürgertum, Großstadt ggü. Nickis wahrscheinlich einfachen Hintergrund) ist ein Gefälle in Szene gesetzt, das genug Triebmittel für eine Story mit Handlung liefert.
Und dann hast Du das auch noch komplizierend "verschränkt", indem Nicki die Tutorin, die Ältere, im Intimleben auch noch die dominante Rolle innehat. Thomas erhebt sie zu seiner Königin innerhalb seines Stalls, über dessen Geruch sie nicht verfügt.
Das (von mir herausgelesene) Kernthema erlaubt nicht viel Spielraum für Humor, aber den finde ich in der Geschichte genutzt: Nieten-Unterhöschen durch Stefan Heym zu ersetzen ist schon ulkig; die ganze Frankfurter Mischpoke schützt ja vor zu viel Ernst, der das Thema vom eigenen Gewicht erdrücken würde.
Ich selbst stoße an "Inzest-Grenzen" in der Geschichte: Outing, Beiwohnen, alles okay, aber Anwesenheit von Familienmitgliedern im Intimleben: geschmäcklich.
Was wieder schön einen Text von Dir zu lesen.