Gregor
Schreiben ist wie Kochen.
Danke für diesen Satz, geschätzter Gregor: - tatsächlich habe ich kürzlich das Schreiben selbst mit dem Kochen verglichen.
In beiden Fällen bekommst Du ein Grundgerüst mit auf den Weg. Das Grundgerüst fürs Schreiben und dabei zu erzählen(!!) habe ich in der Schule erstellt, das fürs Kochen von meiner ostpreußischen () Oma zu Hause.
Ist ein solides Grundgerüst vorhanden, braucht es meiner Meinung nach Talent und Übung, um eine Sache wirklich zu lernen. Ist wie im Sattel: Reiten lernt man nur durch Reiten.
Ich kochte also drauf los, häufig mit Blick in ein Rezept, immer öfter aber mit einem sehr freien Blick, hin und wieder frei aus dem Kopf. Mittlerweile kann ich es – glaube ich – ganz gut. Und das liegt unter anderem daran, dass ich eben selten am Rezept „klebe“.
Übertragen auf das Schreiben: Ich habe nichts gegen ein festes Gerüst. Das sind in erster Linie Rechtschreib- und Grammatik. Ich habe auch nichts gegen Regeln für gutes Schreiben. Die sind ein bisschen wir gute Zutaten und/oder gute Pfannen in der Küche.
Ich möchte die Kreativität aber nicht zu sehr in Schemen gepresst sehen.
Wer immer laut Rezept 20 Gramm Ingwer in sein Pfefferrind gibt, wird nie wissen, ob es mit 10 oder 30 Gramm nicht besser schmeckt. Wer immer zeigt, statt zu erzählen, verliert manchmal zu viele Worte für zu wenig Geschehen. Wortwiederholungen können der Nachlässigkeit geschuldet, aber auch bewusst eingesetzt werden.
Ich habe mittlerweile Geschichten gelesen, aus denen mir die Schreibseminare dieser Welt geradezu entgegenspringen. Das ist für mich – vor allem bei längeren Texten – mittlerweile sehr ermüdend.
Wölfin