Hallo Treibholz,
Deine SM-Geschichte - angesiedelt im Nirgendwo im Spätmittelalter - gefällt mir. Der Knecht, als Ich-Erzähler, dem verschiedene SM-Szenen vorgespielt werden, bevor er sich entscheiden muss, ist gut vorstellbar. Das Mädchen ist ein bisschen erkennbar, die anderen Figuren bleiben eindimensionale Typen, (Der Bischof, der Fürst, die Königin) was zu dem gewählten Erzählstil passt. Der Text ist so, dass er mich als Leser bis zum Schluss bei der Fantasie gehalten hat, obwohl ich einige Unstimmigkeiten sehe.
Zu Form und Sprache:
Die gewählte altertümelnde und märchenhafte Sprache ist recht gut durchgehalten. Einige Grammatik- und Satzbaufehler sollten bereinigt werden. Außerdem würde es dichter an der gewählten Stilebene bleiben, wenn ein paar - nicht alle - Adjektive und Füllwörter gestrichen würden. Ich zeige an den ersten vier Sätzen, was ich meine:
Es begab sich einst, als ich die Heimreise vom Markt angetreten hatte und im Wald von einem (verheerenden) Sturm heimgesucht wurde, es fehlt ein logischer Satzteil.
Der Herr musste mächtig erzürnt sein, dass er mit solcher Gewalt über die Welt herfiel, als wolle er eine Sintflut heraufbeschwören und all die Sünder vom Antlitz der Erde tilgen.
Ich sah mich (bereits) verloren und hatte mein letztes Gebet gesprochen, als ich in der Ferne einen Lichtschein ausmachen konnte, der wie ein (letzter) Schimmer von Hoffnung in der Finsternis wirkte. Als ich ein Haus erreichte und an die Pforte klopfte, öffnete sich diese so (rasch), als hätte man mich (schon) erwartet.
Damit eine Geschichte gut funktioniert, braucht sie einen Höhepunkt, auf den sie zuläuft. Hier ist das eindeutig, die Entscheidung des Knechtes für seine neue Arbeitsstelle. Der Anlauf bis zum Höhepunkt wird ein bisschen lang, ob es sinnvoll ist, den zu verkürzen, weiß ich nicht.
Mir hat Dein Text gefallen. Danke für die Geschichte.
Lanika