Ich bin dem Link gefolgt und stoße auch auf ein Bild.
Darauf hat Erasmus eingefallene Wangen und eine spitze Nase, ist Rechtshänder und trägt den Ring am Zeigefinger. Ist das üblich gewesen, den Ring am Zeigefinger zu tragen? Bedeutet das etwas?
Kann jemand etwas dazu sagen?
Er schaut recht zufrieden und scheint genau zu wissen, warum er was schreibt. Im Kopf ist alles schon fertig, das Schreiben ist dann nur noch das Zupapierbringen. So scheint es mir auf dem Bild. Im Regal liegt ein Buch von Hieronymus.
Bei Wikipedia stoße ich auf den Kirchengelehrten Hieronymos; und auch auf ein Bild in einer Schreibstube. Der schaut jedoch ganz verzweifelt und tippt mit dem linken Zeigefinger (schon wieder ein Zeigefinger im Bild) auf einen Totenschädel. Und bei ihm liegt auch ein Buch auf dem Schreibtisch: Bibla Graeca. Aha, er schreibt gerade an seiner Vulgata-Übersetzung. Er wird als radikaler Asket beschrieben. Der Legende nach soll er einem Löwen einen Dorn aus der Pranke (schon wieder eine "Hand") gezogen haben, der ihm daraufhin auf Schritt und Tritt folgte. Außerdem ist er mit einer Schülerin durchgebrannt und hat von ihrem Vermögen Klöster für Jungfrauen und Witwen gegründet. Aha *g.
Kann jemand erkennen, was Erasmus vorn auf der Brust für ein Metall-Dingens trägt? Als Gürtelschnalle scheint es mir zu groß.
Ja, und die Mützen damals zogen sich über die Ohren. Als wär´s zu laut oder zu kalt gewesen. Wahrscheinlich eher zu kalt. Oder ließen sich die Humanisten gern mit abgedichteten Ohren malen, um sich als Leser besser in Szene zu setzen?
Sö schön Schrift sein mag: Die Stimme, das Hören geht verloren. Die Erzählstimme, das Hören.
Oder auch nicht, denn ein guter Autor hat auch eine Erzählstimme. Aber nicht im akustischen Sinne. Eher im "inneren Klang". Und was ist das für eine Stimme, die man da hört beim Lesen?
Hoffentlich sind das keine akustischen Halluzinationen. Ihr wisst doch, höre ich Stimmen, die anderen aber nicht, ist es psychische Erkrankung; hören alle anderen Stimmen, nur ich nicht, ist es Schwerhörigkeit. Das lässt sich sauber unterscheiden.
Danke Captain O. für den Link. Ich habe mich gerade eingesehen, anstatt eingelesen.
Ein "Einsehen" haben, sagt man, sogar eine Einsicht. Im Akustischen gibt es dieses Sprachbild nicht, oder? Wäre das "in Einklang kommen"?
Und wie ist es mit den anderen Sinneskanälen? Im Schmecken: Einschmack. Nee. Eher im negativen Sinn von Geschmacklos.
Und im Haptischen? Ein "Eindruck".
Schwups bin ich wieder beim Thema. Dem Buchdruck. *g
So ganz ist das Thema dann nicht verfehlt.