Ich muss mich Tek Wolf anschließen: den Drogenrausch in dieser Geschichte finde ich höchst faszinierend beschrieben. Da ich selbst keinerlei Erfahrung mit solchen Substanzen habe, kann ich nicht sagen, wie realistisch das Ganze ist, aber wie sagte Erich Kästner doch mal so schön: Wahr ist es, wenn es genauso, wie es beschrieben ist, hätte passieren können, und daran habe ich bei deinen Beschreibungen keinen Zweifel.
Einzig Zofia ist mir ein wenig zu mysteriös geraten. (Insofern gefiel mir umso mehr, dass ihr Apartment so gewöhnlich war.) Es gibt solche Menschen, zweifellos, aber diese Wunderheiler, Zauberkünstler und selbsternannten Schamanen sind mir suspekt und ich verspüre einen natürlichen Widerstand, wenn es darum geht, mich von einem anderen Menschen erlösen zu lassen. Gleichzeitig musste ich an einen Beitrag von Georg denken, den ich neulich las, in dem er darlegte, dass die dominante Partnerin nicht von dieser Welt sein dürfe - fern und fremd, göttlich und entrückt. Insofern passt Zofia gut ins Bild. Und sie wäre ja verrückt, wenn sie ihren eigenen Mythos zerstören würde. Selbst wenn sie je in ihrem Leben klassischen Sex gehabt haben sollte, würde ich das an ihrer Stelle auch nicht zugeben.
Berührt hat mich die aufwühlende Selbsterkenntnis Richards, als er die Wahrheit seiner eigenen Neigung erkennt - umso mehr, wenn es tatsächlich Chancen geben sollte, dass er diese mit seiner Frau ausleben kann. Das ist ja nun alles andere als selbstverständlich.
Aber mich hätte wirklich interessiert, welche Methode Zofia nun eigentlich genau anwendet, um solche Durchbrüche zu erzielen. Hat sie nicht längst einen YouTube-Kanal?