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Eiserne Jungfrau

Torturen bildeten für Richard durchaus einen zentralen Aspekt bei seiner Begegnung mit Zofia. Jener von Schul-Legenden umrankten Zofia, die behaupteten, sie sei - eisern entschlossen - immer eine Jungfrau geblieben.

Eine BDSM-Geschichte von Rene Raimann.

  • Info: Veröffentlicht am 21.08.2021 in der Rubrik BDSM.

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Warum ich mich an den ersten Mittwoch nach den Herbstferien meines 12. Schuljahres so ausgezeichnet erinnern kann?

Es war der Tag, an dem mich Zofia zu sich bestellte.

In den 24 Jahren, die seither vergangen sind, versuchte ich, das, was ich an diesem Abend über mich erfahren sollte, mit aller Willenskraft zu verdrängen, es zu banalisieren oder zu beschönigen, es zu ignorieren, ins Lächerliche zu ziehen oder als Einbildung unter dem Einfluss halluzinogener Substanzen abzutun. Doch, je mehr ich mich darum bemühte, Zofias Lektion zu vergessen, umso mehr brannte sie sich in mein Bewusstsein ein - ganz zu schweigen von meinem Unterbewussten.

Mittlerweile begreife ich, dass die Selbsterkenntnis, die dieser Abend nach sich zog, die Singularität in der Mitte meiner Galaxis erschuf, deren Gravitationskräfte ihr Zusammenhalt und Stabilität verleihen.

 

»Du machst jetzt keinen Rückzieher, Richie!« Niklas, mein bester Freund, schubste mich über den Pausenhof, gefolgt vom Tross unserer üblichen Clique. »Wir alle sind da durch! Sogar Kathrin! Heute ist Schluss mit der Drückerei!«

»Du kannst deine Reifeprüfung an dieser Schule nicht ablegen«, unterstützte ihn One-Stef (... wir hatten drei Stefans in der Gang, deshalb waren sie gewissermaßen durchnummeriert), »wenn du nicht der Heiligen Zofia deine Aufwartung gemacht hast!«

»Das ist so ein ... Initial-Dings«, ergänzte Zwo-Stef hilfreich. »Wie heißt das gleich?«

»Initiationsritus«, half Niklas.

Alle murmelten ernst nickend Zustimmung.

»Was die Zof mit ihren Händen macht«, ergänzte Zwo-Stef verträumt, »ist eine Offenbarung. In 15 Sekunden bringt sie deinen Dödel in einen Zustand - das kriegst du mit zwei Tagen Dauereumeln nicht hin.«

One-Stef klatschte ihm mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf.

»Mensch, du Schwachmat, hast du eigentlich irgendwas anderes im Kopf als deine ewige Wichserei? Ein wenig Respekt bitte! Diese Frau ist eine Künstlerin. Nicht mehr und nicht weniger.« Zwo-Stef hob zum Zeichen der Kapitulation beide Hände und zog sich einen Schritt zurück.

»Richie«, wandte sich Niklas wieder an mich. »Zofia versteht dich - versteht deinen Körper auf einen Blick besser als du selbst es je tun wirst! Die lässt dich durch pure Gedankenkraft hart werden.  Ohne irgendwas zu tun!«

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Alexandra Schulze

Gelöscht.

07.01.2023 um 00:25 Uhr

leicht schräge, mystische Geschichte

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Sain Gottwalden

Gelöscht.

02.12.2022 um 21:32 Uhr

sehr mystisch - und noch einmal mehr, wenn Mann ein JungFrau geschichte sucht und dann auf diese fantasienreiche "Entpusselung" trifft. 

ja auch wir Mannen haben unsere schrägen jugend geschichten oder traumata   ....

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Gelöscht.

01.11.2021 um 23:46 Uhr

Da habe ich Mühe. Verstehe nur die Hälfte. Einzelne Situationen kommen mir bekannt vor. Anderes bleibt im Nebel. Für mich die zweite unbefleckte Empfängnis, von der ich lese. Sehr geheimnisvoll, danke für dieses Mysterium.

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Meister Y

Autor. Förderer.

22.10.2021 um 11:22 Uhr

Lieber Rene Raimann, ich muss zugeben, dass mich die Geschichte wirklich begeistert hat, auch wenn sie einen Makel hat, den ich nicht wirklich mag.

Du hast es wirklich wunderbar verstanden, den Spannungsbogen bis zum Schluss hin hoch zu halten. Das ließ mich in der Geschichte bleiben, baute die Erwartung auf, wissen zu wollen wie es weiter geht, wie es endet. Die Zofia, um die sich Schulhofmythen rankten, fand ich toll. Das einige dieser Mythen Tatsachen sind, gibst Du nur häppchenweise preis. Auch der Zeitsprung, samt Erinnerungen und Wiedersehen ist mehr als gelungen.

Von daher gebe ich gern vier Sterne, auch wenn mich die, zugegeben toll zu lesende, Darstellung eines Drogenrausches gestört hat. Ich kann und will dem (gewollten oder ungewollten) Konsum von Betäubungsmitteln nichts abgewinnen.

Danke, dass ich die Zeilen lesen durfte.

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Rene Raimann

Autor(in).

01.09.2021 um 13:06 Uhr

poet danke dir für den Kommentar - so ähnlich hatte ich das auch geplant... Kann ich dir in deiner Unschlüssigkeit irgendwie weiterhelfen?

 

 

Aiko Schwarzmeier Klasse! Das ist ja ein schönes Kompliment - danke. Ich denke mal über meine Traum-Besetzung nach...

 

 

suesse Beute Das ist schön - ich muss gestehen: ich bewundere Zofia auch. Würde sie sogar im richtigen Leben kennenlernen wollen (nicht nur wegen der Jungfrauen-Sache... ) Vielleicht läuft sie ja tatsächlich da draussen irgendwo rum und sucht nach "Süßer Beute"...

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Rene Raimann

Autor(in).

01.09.2021 um 13:00 Uhr

Missisippi

Ich liebe deine Geschichten.

und ich deinen Kommentar!

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Rene Raimann

Autor(in).

01.09.2021 um 12:55 Uhr

Campanula

 

Der Drogenrausch (s. Anmerkung an Tek Wolf... hihihi) Vielleicht sollte ich mir mal Gedanken darüber machen, warum mich solche Zustände, bzw. darüber zu schreiben(!) so faszinieren.

Herrn Kästners Zitat ist KLASSE. Und ein sehr schönes Kompliment! Danke dir.

 

Zofias "Mythos" wollte ich tatsächlich nur halb enthüllen - so wie er für Richie und seine Freunde auch niemals vollständig enthüllt werden konnte/würde. Ehrlich gesagt schwebt immer mal gerne ein Anhauch von MAGIE durch meine Geschichten. Hier umgibt er Zofia, die sich selbst ja eigentlich überhaupt nicht darum bemüht oder ihn anheizt. Er entstand durch den Tratsch um ihre Person, fusst auf den subjektiven Erfahrungen, die die Einzelnen mit ihr hatten, oder zu haben glaubten...

Das ist wohl auch der Grund, warum ich ihren YouTube Kanal bisher noch nicht finden konnte; ihr "Kind of Magic" lässt sich schwer über moderne Medien vermitteln - da muss man tatsächlich zur Feder greifen und sie altmodisch aufschreiben!

 

Danke dir für deinen Kommentar!

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Rene Raimann

Autor(in).

01.09.2021 um 12:41 Uhr

Tek Wolf

 

Die Sache mit dem Spannungsbogen aufbauen - "es spannend machen" - nicht zu früh verraten, worauf es hinaus läuft, ist etwas, das ich in der Tat bewusst zu üben versuche. Bei einer Kurzgeschichte ist es schon schwer genug, dabei das Gefühl für den Bogen (oder DIE Bögen) zu behalten und sich die Wirkung auf den Leser vorzustellen... Respekt vor dem, der da sogar in einem Roman schafft!

Weil es ziemlich gemein ist, liebt meine sadistische Seite es, das eine oder andere "Mysterium" oder Fragezeichen nicht ganz vollständig aufklären, um dem Leser die Qual des Musst-du-selbst-drauf-kommens zu lassen.

Mich freut übrigens, dass du den Pilz-Tee-Trip nicht als total unglaubwürdig empfindest - da dieser ja eher mehr als weniger der reinen Vorstellung entspringt...

 

Danke für deinen Kommentar!

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Rene Raimann

Autor(in).

28.08.2021 um 21:04 Uhr

SO.

poet, Aiko Schwarzmeier, suesse Beute, Missisippi, Campanla und Tek Wolf!

 

Hier jetzt grad mal ein "pauschales" DANKE für eure Kommentare und Bewertungen!

(war eine Weile unterwegs ohne meine Zugangsdaten zu den SZ dabei bzw. im Kopf zu haben )

 

Jetzt kann ich mich in aller Ruhe hinein versenken und angemessen reagieren.

 

Gruß von Rene

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poet

Autor. Förderer.

25.08.2021 um 22:29 Uhr

zunächst war ich sehr erstaunt über diese Story, den Erzählerton, das Plot. Es entwickelte sich. Verwirrte. Klärte, verwirrte wieder. Aber insgesamt entstand eine Entwicklung, eine Spannung. Ich bin mir immer noch unschlüssig, aber ich glaube, die Story hat mich gepackt...

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