Der zweite Teil hat locker gehalten, was der erste versprochen hat. Es hat wieder Spaß gemacht zuzuhören, Eurem Gespräch über ein interessantes Thema zu lauschen, das kurzweilig aufbereitet wurde. Wenn ich auch selber davon eher weniger betroffen bin. Bisher reichte der nachdrückliche Hinweis auf mein Profil, dass ich in einer monogamen Beziehung lebe und keinerlei Interesse an irgendwelchen Spielpartnern habe, um Versuche der Kontaktaufnahme im Keim zu ersticken. Aber da ticken anscheinend nicht wenige männliche Doms offensichtlich anders.
Ein paar technische und mehr oder weniger allgemeine Anmerkungen hätte ich dennoch.
Wir haben den Podcast diesmal über Spotify angehört. Dabei ist uns aufgefallen, dass die Musik am Anfang und am Ende sehr viel lauter ist als die gesprochenen Passagen. Bedeutet, zu Beginn des Gesprächs die Lautstärke erhöhen und dann, am Ende, wenn die Musik einsetzt, ganz schnell wieder leiser drehen. Wäre angenehmer, wenn der Unterschied nicht so stark wäre. Vielleicht liegt’s aber auch an irgendwelchen persönlichen Einstellungen am Handy oder Rechner, falls ja, wenn jemand dazu einen Tipp hätte?
Generell fällt es mir bei etlichen anderen, hauptsächlich sehr langen Podcasts manchmal schwer, aufmerksam zu bleiben. Vor allem, wenn nur eine einzelne Person spricht, was mir häufig eher den Eindruck eines langatmigen Vortrags vermittelt. Podcasts, in denen zwei oder auch mehr Personen miteinander sprechen, vielleicht auch als Interview gestaltet, finde ich angenehmer als wenn eine einzelne Person einen Monolog hält. Wenn die Beteiligten sich ungezwungen unterhalten, locker gegenseitig die Bälle zuwerfen, Fragen auch an das Publikum stellen und manchmal auch keine Antworten liefern, sondern der Zuhörerschaft sich ihre eigenen Gedanken dazu machen lassen. Hierbei zuzuhören ist interessant, unterhaltsam und regt im besten Fall zum Nachdenken an.
Bei jemand, der bis zu 90 Minuten lang in monotonem Tonfall referiert, schalt ich jedoch irgendwann ab, mag das Thema noch so interessant sein. Vor allem, wenn dann noch schlechte Tonqualität, dumpf und vielleicht verrauscht, das Zuhören erschwert.
Hinzu kommt für mich noch, dass für Podcasts mit 60 Minuten und länger mir meist die Zeit und Geduld fehlt. Bei mehrteiligen Podcasts wird’s dann noch schwieriger, weil ich dann versuche, die einzelnen zusammenhängenden Folgen alle hintereinander zu hören. Wenn ich einen Teil jetzt höre und die Fortsetzung eine Woche später, weiß ich das Meiste des ersten Teils nicht mehr.
Manchmal habe ich außerdem den Eindruck, dass Menschen ganz automatisch unterschiedlich reden, anders intonieren, wenn sie sich mit jemand unterhalten, als wenn sie nur in ein Mikrofon sprechen und kein Gegenüber haben, das ihnen in irgendeiner Art und Weise zu ihrem gesprochenen Wort Feedback gibt. Man meint, hören zu können, ob ein anderer Gesprächspartner oder auch nur Zuhörer anwesend ist.
Bei Euch dagegen ist alles einfach stimmig. Die Dauer keinesfalls zu lang, vielleicht sogar etwas kurz. Da ich Podcasts aber nicht so nebenbei, während ich irgend etwas anderes mache, sondern ganz bewusst anhöre, stellt das für mich eher einen Vorteil dar. Man kann auf Grund dessen das Anhören nämlich relativ einfach in den Tagesablaufs einbinden.
Positiv hinzu kommen Eure sehr angenehmen Stimmen, die einen ruhigen, unaufgeregten und damit durchaus professionellen Eindruck vermitteln. Ich hab auch schon Beiträge gehört, wo ich mir dachte, die Stimme wäre perfekt für einen Stummfilm. Wenn ein Quietschestimmchen einen Crime-Podcast spricht, passt das in meinen Augen - oder besser gesagt Ohren - nun mal nicht. Wenn man dann noch den Eindruck bekommt, das der/die Vortragende den Text zum ersten Mal sieht und deswegen andauernd stolpernd vorliest, halte ich den Versuch für gescheitert. Auch einen Text nur vorzutragen will gelernt sein und verlangt Übung. Ihr dagegen klingt so souverän, als hättet Ihr noch nie etwas anderes gemacht.