Liebe Mia,
wer Geschichten schreibt, deren Thematik außerhalb des Mainstreams liegt, muss mit harscher Kritik rechnen, wobei es sich hier um die Kritik Einzelner an einem einzelnen Text handelt - positiv oder negativ. Jeder, der hier veröffentlicht, weiß das, und die Kritik, die du hier bekommen hast, liegt weniger in der Machart des Textes oder dem Schreibstil begründet als vielmehr in der Auffassung von SM, die dahinter vermutet wird.
Das liegt meiner Auffassung teils daran, dass deine Art SM - wobei du ja auch von epischer Überhöhung schreibst - von vielen hier nicht nachvollzogen werden kann, andererseits aber auch daran, dass manche Menschen hier, die ja beinahe alle vom Thema selbst betroffen sind, nicht wirklich zwischen Fiktion (dem Text) und dem wahren Leben unterscheiden. Manche Geschichten hier sind ja auch autobiographisch.
Mir zum Beispiel haben die beiden von dir eingesandten Texte in der Darstellung ihrer Intensität gefallen, sonst hätte ich sie nicht zur Veröffentlichung vorgeschlagen.
Gefallen hat mir auch, dass sich hier eine Diskussion zwischen Autorin und Lesern / Leserinnen entsponnen hat.
Was mir hingegen nicht gefällt ist die Tatsache, dass du in deinem letzten Beitrag die Arbeit anderer Autoren pauschal herabsetzt. Das ist nicht der Stil der Schattenzeilen. Wenn du - wie zum Beispiel bei einem meiner Texte - explizite Kritik am Inhalt äußerst, so ist das in Ordnung und gewünscht. Kein Mensch hier - und damit meine ich nicht nur die Seitenmacher, sondern auch die Autoren und die Leser - möchte eine Seite von Zustimmern und Lobhudeleien. Was wir allerdings nicht gern möchten ist die durchgehende Diskreditierung bestimmter Textsorten und Inhalte, wie du es in deinem letzten Beitrag getan hast.
In diesem Sinne wünsche ich dir und allen anderen weiterhin viel Freude auf der Seite und einen konstruktiven Austausch über alle möglichen Themen.
Liebe Grüße von Gryphon
In tiefer Brust des Zornes Glut,
die hält uns warm trotz alledem!
Ferdinand Freiligrath, 1848