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eindringlich

Er hat mich für seine Bühne reif. Er weiß das. Und ich weiß das auch. Er hebt seinen Oberkörper an, die Hüften mit, kniet fast. Ich kenne diesen männlichen Bewegungsablauf. Er greift sich an den Gürtel, fast gemütlich. Öffnet ihn einhändig, fast schon elegant, zieht daran, es hakelt etwas, er zieht noch einmal, der Gürtel ist frei. Ich bin es nicht.

Eine BDSM-Geschichte von die Mia.

  • Info: Veröffentlicht am 28.03.2009 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Ich kann seine Aggression riechen, sein fester Entschluss fließt sichtbar pochend in seiner Halsschlagader. Komisch, dass ich jetzt über seine Halsschlagader nachdenke, sie passt zu der Ader, die an seinen Unterarmen hervortritt, auch das fällt mir noch auf.

Zur Gegenwehr ansetzen erscheint mir sinnlos, der Mann wiegt gut und gerne 100 Kilo, ich die Hälfte. Er ausgewildert bewegungsfrei, ich körpergewichtsbeschwert in Rückenlage.

Ich rege mich nicht, will warten auf den einen Moment einer - seiner Nachlässigkeit.

Wie tot kann man sich stellen, bevor man es tatsächlich ist? 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

12.05.2022 um 23:56 Uhr

Kann mit dem Text nicht allzu viel anfangen. Auf der einen Seite wird eine Situation geschildert, die mir einen BDSM Kontext suggeriert. Auf der anderen Seite gibt es keinen Hinweis auf Einvernehmlichkeit. Da wirken die Gedanken des "Opfers" recht abgeklärt und unpassend. "Biblisch also. ich verstehe." Das setzt ein Anbieten der anderen Wange voraus. Seltsame Logik. Wenn einem so etwas tagtäglich acht mal passiert,

fängt man wahrscheinlich an in Kategorien zu ordnen. Irgend eine Form von Panik fände ich plausibler.

Die Geschichte hat mich ziemlich Nachdenken lassen, leider ohne Ergebnis. Weiß nicht was die Intension da-

hinter ist.

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Gelöscht.

12.05.2022 um 02:50 Uhr

Ein interessanter Versuch. Leider in meinen Augen nicht vollständig gelungen. Es liegt meines Erachtens vor allem an unnötig häufigem Gebrauch von Personalpronomen und einer Reihe von, leider öfter anzutreffenden, vermeidbaren Fehlern, die ihren Ursprung in Umgangssprache besitzen. Sie stören, zumindest mich, beim gänzlichen Eintauchen und Fließenlassen, wodurch die, wohl beabsichtigte, emotionale und gedankliche Wirkung gebremst wird. Trotzdem! Interessanter Text.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

11.05.2022 um 23:25 Uhr

geändert am 11.05.2022 um 23:32 Uhr

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

11.05.2022 um 23:22 Uhr

Der Text ist aus der Perspektive einer übermannt werdenden Frau geschrieben. Die Penetration findet auf verschiedenen Ebenen statt. Die Rollen sind physisch klar verteilt: Er ist schwer, stark und aggressiv. Sie versucht erst gar nicht, sich körperlich zu wehren, sondern sabotiert sein Vergnügen, indem sie vor ihm ihr Leiden versteckt. Das ist gut gedacht und bringt ihn tatsächlich kurzzeitig aus dem souveränen Konzept. Als er sie ins Gesicht schlägt und mit seinem Gürtel Kontrolle über ihre Atmung erlangt, ist der Weg allerdings frei. Sie wird weich.

So nüchtern hört sich eine Vergewaltigung an. So nüchtern hört sich eine Vergewaltigungsphantasie an. So nüchtern und ähnlich könnte man viele BDSM-Machtspiele beschreiben. Ohne „Kontext“ bleibt es offen, um was es sich handelt. Im Text gibt es einen Hinweis, dass sie den Mann nicht kennt.

Als Story fehlt mir an diesem Text gewiss nicht der »Kontext«. Ich hätte ein wenig mehr über die Personen erfahren.

Was mich wundert, ist, dass er auf den Schattenzeilen zu finden ist. Das war sicher eine überlegte Entscheidung. Mit der Veröffentlichung im Umfeld des Zulässigen entsteht ein Kontext. Auf den Schattenzeilen stehen keine gewaltverherrlichenden Geschichten.

Die Stärke des Textes ist, dass er selbst die Antwort schuldig bleibt. Das ist gar nicht so einfach. Machtspiele sind mit und ohne BDSM ein Spiel mit dem Feuer. Beschrieben ist allein das Feuer, nicht das Spiel.

Ich hörte vor einigen Tagen ein Feature im DLF um eine Strafrechtsreform. Erst 1997 wurde Vergewaltigung in der Ehe zur Straftat. 1966 noch formulierte eine Kammer des Bundesgerichtshofs, was zu den ehelichen Pflichten einer Frau gehört. Man mag es kaum glauben: LINK***

Warum lesen wir überhaupt Texte? Die Antwort ist: weil wir keine Gedanken lesen können. Solange die Gedanken frei sind, wird es Fiktion und Literatur geben. Ein Autor camoufliert: Er schlüpft in Rollen. Niemand weiß, ob und was dem Autor wirklich nah ist. Ein Text IST nicht ein Körperteil eines Schreibers, sondern eine Prothese, oder eine geschnitzte Waffe, oder eine Besänftigung, … Als Leser MUSS ich mich im vorliegenden Fall entscheiden, wie ich ihn lese: als ungewöhnliches Liebesspiel oder traumatisches Erlebnis. Ich muss also den Arsch hochkriegen, und das ist ja mal was im Lesesessel! *g

Ich wünsche mir keine Welt, in der jeder Text erscheinen kann. Es muss aber nicht alles geschrieben werden. Ich wünsche mir eine Welt, in der Schreiber die Perversion BDSM fiktional ehrlich ausleuchten. Das ist zwar aussichtslos, das Verstehen, aber immer_immer wieder soll es diese Versuche geben. Was, verdammt noch mal, bringt Menschen dazu, etwas zu mögen, wovor man sich unter anderen Umständen abwendet? Wird das Böse gut, wenn es einvernehmlich ist? Gott bewahre! Insofern ist der vorliegende Text wie ein „Arbeitsblatt“ zu einer Diskussionseröffnung. Er ist knapp, knackig und behält die Antwort für sich. Man kann ihm weder das eine vorwerfen, noch das andere anrechnen.

Ausbleibende Antworten an sich sind kein Qualitätsmerkmal von Texten. Manchmal sind offene Enden einfach Denk- und Schreibfaulheit auf Autorenseite, oder literarischer Sadismus, oder die Aussicht auf die nächste Staffel. Wenn eine Geschichte grundlos ein offenes Ende hat, ist das mies, finde ich. Offenheit oder Ambivalenz sollte als Form zum Inhalt passen. Im vorliegenden Text passt das 100 Prozent: Es gibt Vergewaltigungsphantasien, sogar Schlimmeres. Und wenn sich ein Text daran wagt, ist es ein realistischer Text, der auf Messers Schneide entlang rutscht.

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11.05.2022 um 10:21 Uhr

Ein Text geschrieben aus der Sicht der Frau, Opfer, Sub. "Eindringlich" weil zu nah, zu nah am Missbrauch, zu authentisch?

Ich erwische mich das ich es aufregend finde. Aber die Schere in Kopf und meine Moral sagen das darf nicht sein. Für mich nicht.

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10.05.2022 um 23:42 Uhr

Diese Szene ist tatsächlich auch sehr „eindringlich“ beschrieben. Kurz, verzweifelt, heftig und intensiv, düster und verboten. Gefällt mir!

 

Realität, Moral und Vernunft werden hierfür kurz nach draußen zum Schaukeln geschickt…

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Gelöscht.

09.05.2022 um 16:54 Uhr

Ist mir zu grob.

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Wodin

Autor. Förderer.

05.11.2020 um 00:06 Uhr

Toll geschrieben.

Ich kann die Dynamik der Handlung richtig spüren.

Danke dafür!

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Gelöscht.

15.02.2016 um 03:39 Uhr

Sehr gut geschrieben. Aber wirklich hart und schockierend.

LG Lily

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Meister Y

Autor. Förderer.

23.11.2015 um 07:30 Uhr

Ein bisschen bin ich hin- und hergerissen.

Vorab, das Spiel der Beiden ist nicht meines. Trotzdem fand ich die Zeilen toll geschrieben, knapp, mitreißend, hart. Da man aber miterlebt, dass Beide wollen was da passiert, da es Spielarten gibt, die wohl genau solche Szenarien beinhalten, muss ich eingestehen, dass mein Kopfkino sofort angesprungen ist. Ich die Geschichte klasse geschrieben fand.

Danke für diese, so andere Spielart. Danke, dass ich diese Zeilen lesen durfte.

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