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Forum - BDSM - Erfahrungsaustausch

DS und SM

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Bittersüßer Nachtschatten

Profil unsichtbar.

18.08.2011 um 22:40 Uhr

...für naive Fragen bin ich immer gut...

 

Mir ist aufgefallen, dass oft vorausgesetzt wird, dass Dom sado und Sub maso ist, und wahrscheinlich ist es meistens auch tatsächlich der Fall, weil Dominanz sich durch Schmerz-Zufügen und Unterwerfung durch Schmerz-Annehmen am direktesten ausdrücken lassen. Aber der Zusammenhang scheint mir nicht zwingend. Wir hatten schon Diskussionen, ob Dom und Sub auf Augenhöhe sind oder sein solten - aber dann ist das Thema eher SM, dass man gemeinsam mit Schmerz-Lust experimentiert, wobei es eine/n Aktive/n und eine/n Passive/n gibt, aber keiner ist dominant, es ist ein gemeinsames Spiel.

Ich könne mir sogar eine/n maso-Dom vorstellen, der einer/m sado-Sub befiehlt, Schmerzen zuzufügen...

 

Mich selbst befragend stelle ich fest, dass mich SM viel mehr beschäftigt als DS - ich kann mir Beziehungen nur unter Gleichen und auf Augenhöhe vorstellen, aber mir gefällt es, einer Frau, der das gefällt, behutsam weh zu tun.

 

Wie seht ihr das?

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Gryphon

Autor.

18.08.2011 um 22:47 Uhr

In seltenen Fällen kommt es vor, dass Dom maso und Sub Sadist sind. Viel öfter gibt es halt die Situation, dass jemand nur sub oder nur masochistisch bzw. nur dominant oder nur sadistisch veranlagt ist. Auch das kann ein Problem in einer Beziehung werden, wenn er / sie hauen möchte, aber sie / er nur einfach knien. Oder wenn sie / er erwartet, dass er / sie sich einfach so hinkniet, während er / sie erwartet, von ihr / ihm erst einmal durchaus handgreiflich und schmerzhaft dazu gezwungen zu werden.

Vor Jahren bin ich bei einem BDSM - Stammtisch von einem reinen D/s - Paar sogar furchtbar angefeindet und für pervers (sic! ) erklärt worden, weil ich breichtete, dass meine Neigungen eher im S/M - Bereich lägen.

 

Conclusio: Für Irrungen Wirrungen ist in unserem dunklen Metier stets genügend Raum ...

 

Viele Grüße von Gryphon

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hexlein

Autorin.

19.08.2011 um 21:36 Uhr

warum werden Menschen eigentlich so oft in Schubladen gesteckt?

 

Liegt es in unserer Natur, dass wir dies tun?

 

und warum dann immer gleich im extrem?

 

man(n) kann doch auch nur ein "bisschen" sado, maso, devot, oder, was auch immer sein...oder nicht?

 

und @_Bittersüßer-Nachtschatten

ich finde Deine Frage weder naiv, noch unberechtigt. Nur, kann ich mir vorstellen, dass ein dominanter Part, der dann auch noch maso ist, so selten vorkommt, dass dieser, wenn er auf "gängigen" Seiten versucht sich und seine Neigung zu erforschen, wirklich auf den Gedanken kommen könnte, dass er "pervers" ist.

Denn, wenn wir ehrlich sind, auch wir hier auf den dunklen Seiten der Lust (ich finde diesen Ausdruck eigentlich dämlich...warum dunkel?...müssen wir was verstecken?) haben unsere Klischees.

 

Meiner Meinung nach kann jede Partnerschaft sich auf Augenhöhe bewegen...auch eine D/s Partnerschaft.

Es gibt Momente, da gibt man(n) eben die Kontrolle ab...unterwirft sich...aber, dass muss doch nicht heißen, dass man aufhört zu denken. Submissiv zu sein steht doch nicht gleichbedeutend mit Aufgabe.....eher mit Hingabe.

Klar, gibt es Partnerschaften, in denen genau diese Aufgabe des einen Parts gewünscht ist..aber doch nicht in jeder.

Genauso verhält es sich doch aber auch in S/M Beziehungen....der sadistische Part rennt ja schliesslich auch nicht den ganzen Tag hinter dem masoPart mit der Neunschwänzigen hinterher. *mal schnell das Kopfkino ausschalt*, wie sollte so etwas denn im realen Leben funktionieren?

Treib mich durch den Discounter mit der Peitsche? oder wie?

 

Ich glaube auch nicht, dass mehr Menschen so "reine" Sadisten, Masochisten oder devot oder dominant sind. Ich denke eher, dass die "Mischformen" überwiegen.

 

Aber @Gryphon...wie Du schon so schön sagtest...wenn das "Mischungsverhältnis" in der Partnerschaft nicht stimmt, dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert.

Das ist aber doch auch genau der Grund, warum soviele Partnerschaften zwischen Vanillas und einem aus dem BDSM Bereich zum Scheitern verurteilt sind.

 

wie gesagt....alles nur meine Meinung

 

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8441

Gelöscht.

21.08.2011 um 08:43 Uhr

Ich bin geneigt meinen Vorrednern zuzustimmen. Leider werden wir viel zu oft nach Klischees beurteilt. Meiner Meinung nach funktioniert eine D/s Partnerschaft auf Augenhöhe, wenn auch die Augenhöhe naturgemäß nicht immer zu 100% aufrecht gehalten werden kann. Denn Abgabe bzw. Halten der Kontrolle auf Augenhöhe ist ja nachvollziehbarer Weise etwas schwierig.

 

Wichtig ist, dass es für beide Seiten passt. Im Alltag verschwimmt die Grenze meist sowieso ein Stück, denn die Wenigsten leben eine 24/7 Beziehung.

 

@ Bittersüßer-Nachtschatten

Ich sehe es genauso. Eine tragfähige Beziehung kann m. E. nur unter Gleichen und auf Augenhöhe auf Dauer funktionieren.

 

Just my two cents

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7339

Gelöscht.

21.08.2011 um 22:27 Uhr

Ich finde es verdammt schwierig das definieren zu sollen... also für mich ist klar dass eine Beziehung immer eine gleichWERTIGE Basis hat, aber da ich teilweise devot bin, ist phasenweise die gleichBERECHTIGUNG außer Kraft gesetzt, weil ich mich vom Partner führen lasse(n will!).Ich kann da weder so genau die Grenze zwischen Spiel und/oder mehr als Spiel ziehen wie auch zwischen meinen devoten und masochistischen Anteilen und dann noch den dominanten und sadistischen, die ich sicher irgendwo auch habe...aber eben nicht in Bezug auf meinen "Herrn". Ich glaube ich könnte nicht masochistisch sein ohne devot zu sein - da würde ich zurückschlagen... - aber umgekehrt schon.Und was ist mit den schönen nicht-devot trotzigen Seiten, die erst Herrschaft nach überwundenem Widerstand erlauben? Überhaupt ist das alles nie statisch und hängt für mich erfahrungsgemäß sehr vom jeweiligen Partner ab und der Tagesstimmung bei beiden, das macht es ja so spannend...

Und ja es gibt auch Doms, die Handlungen an ihnen befehlen, in denen sie passiv etwas ertragen wollen, da gibt es ja wirklich schöne Sachen... .

 

Vermutlich gibt es jetzt mehr Fragen als Antworten...lach.

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Bittersüßer Nachtschatten

Profil unsichtbar.

23.08.2011 um 23:02 Uhr

danke, Leute, für die Antworten.

 

Es ging mir nicht darum, Kategorien zu bilden, mir war nur aufgefallen, dass D-S oft mit S-M gleichgesetzt wird, und das stimmt so einfach nicht.

 

Im wahren Leben gibt es alles, und es ist schön zu lesen, mit welcher Selbstverständlichkeit und Selbstsicherheit Neigungen bekannt und benannt werden - und schlimmstenfalls sagt jemand "ist nicht mein Ding", aber keiner muss sich schämen.

 

Und ich verstehe auch, dass sich das nicht "politisch korrekt" abhandeln lässt, die Hingabe, der Gang an die Grenze, der Zweifel gehören einfach dazu.

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8744

Gelöscht.

29.08.2011 um 20:19 Uhr

Moin

 

Diese ganzen Begriffe und Titulierungen im Bdsm ... ich mag die an sich weniger bis überhaupt nicht .

 

Ok - man muss sich ja irgendwie verständlich machen - anderen gegenüber ausdrücken .... aber ich habe dabei immer "Schmerzen" ... es klingt alles so nach Schublade und Katalog .... er /sie ist dies und /oder das - sie /er hat so zu verhalten oder es wird erwartet, das es so ... usw. usw.

 

Ich bin einfach ich ... lebe mit meinem Faible und möchte mit einer Partnerin das leben , was sie und ich empfindet - fühlen ... mit ihr forschen und erkunden - ohne Angabe von Musterverhalten .. einfach nur auf das Gefühl eingehen .. weg vom Klischee ... obwohl selbst die Verwendung dieser Worte: "Schublade /Katalog / Klischee" schon ein Klischee ist(?).

 

Diese ganzen Titel sind irgendwie so flach .. so erklärbar .... vermutlich stoße ich jetzt viele vor den Kopf und es wird bestimmt viele geben , die mir widersprechen ... ist jedermann/frau Recht , das anders zu sehen ... für mich gibt es im realen Leben schon zu viele Klischees ... in diesem Bereich nehme ich davon Abstand - versuche es zumindest.

 

Wenn die/meine Partnerin dies oder jenes von mir möchte - Wert darauf legt , hat sie einen Anspruch darauf - den ich ihr erfülle - solange es keine körperlichen und/ oder psychischen Schäden nach sich zieht.

 

Mag für die oder den einen bestimmt komisch zu lesen sein - ist aber so ... ohne starre Regeln - ohne Titulierung .... nur Empfinden.

 

Gruß Bernd

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

05.09.2011 um 15:19 Uhr

Hallo,

 

diese ganzen Begrifflichkeiten erleichtern in der Tat die Kommunikation. Sie fördern aber vielleicht auch die genannten Klischees.

 

Aber was soll's. Ich halte es wie bei der Mode: Was mir gefällt, ziehe ich mir an, was mir nicht gefällt, wird nicht gekauft. Und wenn andere Menschen unmöglich gekleidet durch die Weltgeschichte wandern möchten, dann muss man da eben tolerant darüber hinwegsehen oder gar interessiert hinsehen.

 

Liebe Grüße

devana

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23399

Gelöscht.

11.03.2020 um 12:47 Uhr

Mir hat man ja sogar schon gesagt, ich sei gar keine richtige Sub, weil ich (!) mich von meinem Herrn getrennt habe. Geht ja gar nicht, dass man sowas in Eigeninitiative macht als Devote.

 

Soviel zum Thema Schubladen.

 

Ich finde auch, jeder sollte sich so ausleben, wie es gefällt und wie die Neigung ist. Über Bezeichnungen dafür kann man sich unabhängig davon sowieso immer streiten.

 

Viele Grüße

Anouk.

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

11.03.2020 um 12:47 Uhr

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

11.03.2020 um 21:32 Uhr

Anouk

Mir hat man ja sogar schon gesagt, ich sei gar keine richtige Sub, weil ich (!) mich von meinem Herrn getrennt habe. Geht ja gar nicht, dass man sowas in Eigeninitiative macht als Devote.

 

Stimmt, das geht gar nicht. Was hast du dir dabei bloß gedacht

 

Überhaupt Augenhöhe .. Ich bin knapp 1,60, da ist Augenhöhe fast immer schwierig.

 

Zurück zu Ernst:

Schubladen entstehen ganz automatisch, wenn wir Dinge benennen und damit Begriffe schaffen. Das funktioniert nur durch Abgrenzung, weil sich anders ein Begriff nicht definieren lässt. Daran ist per se auch nichts schlechtes. Das ist ein Mittel, Dinge zu verstehen bzw. sich verständlich zu machen. Genaue Bezeichnungen sind nicht nur im technischen Bereich von Vorteil.

Auf der Beziehungsebene kommt dann aber immer noch ein wertender Aspekt dazu. Und auch das ist ein natürlicher Vorgang, weil jeder bestrebt ist, sich irgendwo im Beziehungsgefüge wiederzufinden oder einzuordnen.

Das Problem sind nicht die Begriffe an sich, sondern dass wir dabei eine Rangordnung aufmachen. Dass es uns nicht gelingt, Einordnung als Facette, als Teil des Ganzen zu betrachten, sondern uns und die anderen auf jeweils ein Merkmal reduzieren.

 

Gruß

hanne

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