Ich sitze mit Blick auf unzählige Bildbände, Sachbücher, Romane, Jugendbücher, Märchen und Bilderbücher zum Thema Wolf – und staune.
Mein Lieblingstier, mein Lieblingsmärchen, meine liebste Spielart und die wissende und weise Großmutter, die ich irgendwann einmal werden möchte, geben sich hier ein Stelldichein. Ein bisschen Wolf, ein bisschen Rotkäppchen und eine Portion BDSM obendrauf.
Der Wolf als Dom, das passt in meinen Augen. Seine Führungsrolle setzt Stärke, Intelligenz und damit Verantwortung für die Seine(n) voraus. Er wird sich stets eine ebensolche Partnerin suchen. Das tut er auch hier, weswegen natürlich offenbleiben muss, wer nun eigentlich wen zu zähmen versucht, wenn wir es mit wilden Menschen und nicht mit wilden Tieren zu tun haben.
Die Geschichte kommt der ursprünglich aus Frankreich stammenden Version von Rotkäppchen recht nahe. Dort legt sich „le petit chaperon rouge“ ausgezogen (!) zum Wolf in das großmütterliche Bett.*
„Der Wolf und das Mädchen“ wird jedenfalls in meine Wolfsbibliothek aufgenommen.
Wölfin
* Allerdings bezahlt sie dort mit ihrem Leben einen hohen Preis dafür, dass sie ihrer eigenen, sinnlichen Lust folgt. Ich bleibe dann lieber bei der Variante, dass das Rotkäppchen und der Wolf gemeinsam glücklich geworden sind.