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Forum - Schreiben - Übungen

Blitzlicht (Staffel 2, Teil 3):Knarrende Balken

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

15.07.2018 um 17:59 Uhr

geändert am 15.07.2018 um 18:43 Uhr

Nachdem die Natur sich eine Woche lang austoben konnte, schicke ich euch diesmal an eher zivilisierte Orte. Also mehr oder weniger und auch ehemalig. Auf jeden Fall gibt es da …

 

Knarrende Balken

 

… richtet sich nicht nur an Immobilienmakler, Heimwerker und andere Bastler, sondern vor allem an Kreative jeglicher Couleur.

 

Abgesehen davon - the same procedure as every week:

 

maximal 300 Wörter

keine Geschichte, nur eine kurze Szene

 

Eure Texte schreibt ihr hier in diesem Thread. Es geht auch diesmal nicht um Perfektion, eher um Ausprobieren und Warmschreiben. Eine Fingerübung zur Kreativitätsförderung.

Es wird natürlich gerne gesehen, wenn aus der Übung später eine richtige Geschichte wird.

 

Ich freue mich auf eure Ideen.

 

Neugierige Grüße

hanne  

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

16.07.2018 um 13:26 Uhr

geändert am 16.07.2018 um 17:45 Uhr

Perle

 

Das sanfte Plätschern, mit dem die Wellen gegen den hölzernen Schiffsrumpf schlugen, erfüllte die Nacht. Wolkenfetzen umspielten den Mond, der weit jenseits der hoch aufragenden Mastspitzen am Himmel stand, während die Geräusche des nahen Strandes herauf drangen. Überragt vom rauchigen Klang einer Frauenstimme, die zu der Musik aus der Taverne ein altes Lied zum Besten gab.

Eindrücke, die der jungen Frau im Gedächtnis blieben, als man sie über das Deck führte. Zwar wurden ihr interessierte Blicke zugeworfen, doch nicht mehr. Auch wenn ihr die dunkelhäutige Schönheit, die von der Reling des Achterdecks zu ihr hinunter blickte, schelmisch zuzwinkerte. Dann wurde Elisabeth durch die Türe geführt und betrat die Kapitänskajüte.

Fahles Mondlicht sickerte durch die hohen Fenster der Heckgalerie und tauchte alles in sein unwirkliches Licht. Eine einzelne Kerze brannte in der Mitte des runden Tisches, der das Zentrum des Raums bildete. Zwei Stühle standen beiderseits davon. Ein einfacher zur linken Hand und ein hochlehniger aus schwarzem Holz und rotem Samt rechts. Auf diesem saß der Mann, den zu treffen sie gekommen war und sein Anblick ließ sie erstarren. Bis das laute Knarren der Querbalken über ihrem Kopf sie regelrecht aus dem Bann riss und ihr einen erschrockenen Laut entlockte.

Ein Lächeln umspielte den bärtigen Mund, als der Mann seinen Kopf hob und sein eisblaues Auge auf sie richtete. Das Rechte, denn ein Stoffband verbarg das Geheimnis des anderen. Doch genügte das, um Elisabeth mit einer Hitze zu erfüllen, gegen die selbst die Wärme der tropischen Nacht verblasste.

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

16.07.2018 um 19:23 Uhr

Schlimm, wenn man Zeit zum Denken hat, spuckt das Gehirn weiter Ideen aus

 

Es war einmal...

 

... ein Junge, von prahlerischer Sorglosigkeit. Der auf der Jagd nach Abenteuern ohne Reue verstümmelte oder tötete, wie es ihm gerade in den Sinn kam. Ein Mann, dunkel wie die Nacht und Furcht begleitete den Kurs seines Schiffes, wie der düstere Nebel eines Londoner Herbsttages. Aber da war auch eine Mädchen, von jugendlicher Abenteuerlust ebenso beseelt, wie von mütterlicher Fürsorge. Doch diese Zeit ist längst vergangen.

 

Wie damals stand sie nun hier, an Bord seines Schiffes, in seiner Kajüte. Beinahe an derselben Stelle und doch so anders. Erfüllt von männlicher Begierde musterte er ihre Gestalt, gehüllt in das Nachthemd aus azurblauer Seide. Wie Wellen fielen die braunen Strähnen über ihren Rücken hinab, bis zu den wohl geformten Rundungen ihrer Kehrseite.

Die Luft war erfüllt vom sanften Rauschen, mit dem das Meer auf den Strand lief. Dem leisen Singen des Riggs, dessen Taue in der abendlichen Brise tanzten. Und dem Knarren der schweren Eichenbalken, die das Skelett der Jolly Roger bildeten. Bis der harte Tritt seiner Stiefel erklang, als er sich ihr näherte. Im Licht einer Laterne blitzte der eiserne Haken, bevor das kühle Metall sich unter ihr Kinn legte, um ihren Kopf anzuheben.

Seine blauen Augen suchten und banden ihre meergrünen Gegenstücke, bevor er sprach: "Du bist eine Schönheit geworden. Doch was führt dich zu mir?"

"Ich bin den kindlichen Abenteuern entwachsen", erwiderte Wendy und schenkte ihm ein sinnliches Lächeln. "Aber ich möchte noch spielen."

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Meister Y

Autor. Förderer.

17.07.2018 um 08:36 Uhr

Knurrwolf: Hach toll, diese alten Segler. Meintewegen kannst Du Dir gern weiter Zeit zum Denken nehmen, wenn noch mehr solch wunderbarer Augenblicke dabei herauskommen.

Von mir eine kleine Heimatgeschichte  .

 

Heimwerker

 

„Stell Dich noch mal da hin, nimm die Arme nach oben und stehe still!“, sagte Uwe befehlend und schaute Karla an. Karla wusste, dass es wenig Sinn hatte, irgendetwas zu sagen. Uwe war einfach nur genervt. Karla kannte ihren Mann genau und wenn etwas nicht so lief, wie er es sich vorgestellte hatte…

 

Schon vor Wochen hatten die Beiden beschlossen, im Spitzboden des alten Bauernhauses ein neues Spielzimmer einzurichten. So werkelten sie gemeinsam, wann immer Zeit war, fieberten der Einweihung entgegen. Die Bauweise des Hauses kam ihnen entgegen, das Fachwerk und die aufwändige Dachbalkenkonstruktion boten schier unendliche Möglichkeiten. Hier hingen schon Ketten von einem der Balken herab, dort stand neben der gemauerten Esse ein Strafbock und in der Mitte war Platz für das bereits bestellte Bett. Die alte Bauerntruhe, die schon immer auf dem Dachboden stand, sollte einen Teil der Spielsachen aufnehmen.

 

Karla trat einen Schritt zurück, lehnte den Rücken gegen das Andreaskreuz. Das hatte Uwe aus zwei alten Eichenbalken gefertigt, die schon gefühlte Ewigkeiten, zusammen mit anderen alten Hölzern, in der Scheune lagerten. Die Beine schulterbreit auseinander nahm sie die Arme nach oben, stand still. Uwe besah sich sein Werk, schaute Karla an, trat einen Schritt zurück. Da war es wieder, dieses Knarren. „Das darf doch nicht wahr sein!“, schimpfte Uwe laut. Trat mit dem rechten Fuß nach vorn, nichts. Trat mit dem linken Fuß nach vorn, nichts. Trat zurück, schaute Karla an, die ihm die nahende Verzweiflung ansah. Uwe fuhr sich genervt mit der Hand durch das Haar, schaute auf die alte Dielung, wieder knarrte es.

 

In dem Moment kam Karla auf ihn zu, umarmte ihren Mann und flüsterte „Soll ich mal den Blaumann ausziehen, dann bin ich nicht mehr so schwer.“ in Uwe´s Ohr. Ein Lächeln überzog Uwes Gesicht, die Situation war gerettet.

 

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

17.07.2018 um 17:24 Uhr

Kaoru und Meister Y

 

auf euch ist Verlass, egal ob an Land oder auf hoher See. und in jedem Fall sind wunderschöne Bilder entstanden.

 

Liebe Grüße

hanne

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

17.07.2018 um 18:17 Uhr

Meister Y:Danke für das Kompliment, ich werde mich bemühen. Deine Geschichte ist aber auch nicht ohne, mir scheint du hast die beiden richtig lieb gewonnen

hanne lotte: Vielen Dank, stets zu Diensten.

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Meister Y

Autor. Förderer.

17.07.2018 um 20:35 Uhr

Knurrwolf: Danke für das Lob. Es stimmt, die Beiden sind mir ans Herz gewachsen . Ich kann aber auch nicht verhehlen, dass es ungemein Spass macht, kurze Episoden aus dem Leben der Beiden aufzuschreiben.

 

hanne lotte: Auch Dir besten Dank. Ich lese das Lob aber auch ein bisschen zwiegespalten. Ein bisschen ärgere ich mich, dass es gerade bei einer Übung, bei der es weder auf Können, noch auf Perfektion, noch auf irgendetwas (von den Regeln mal abgesehen) ankommt, so wenig Beteiligung gibt. Gerade hier, wo man sich einfach mal ausprobieren könnte, wo niemand jemanden angreift weil mal etwas nicht hundertprozentig passt. Hier wo sich keiner über Rechtschreibfehler oder falsch gesetzte Kommata aufregt, gerade hier könnte man doch, wenn man sich einfach mal trauen würde.

Ich rufe daher noch mal in die Runde: Traut Euch, es kann wirklich Spaß machen  .

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Schattenzeilen

Autorin. Teammitglied.

17.07.2018 um 20:35 Uhr

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dienerin

Autorin. Förderer.

17.07.2018 um 20:42 Uhr

sorry

mit einer hand ist tippen schwer

versuche es sobald ich kann

dann wieder schnörkellos

Mit fantasie bin ich nicht gesegnet

bitte entschuldigt die Kleinschreibung

 

Dienerin

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

17.07.2018 um 20:59 Uhr

geändert am 17.07.2018 um 21:08 Uhr

dienerin: Dann wünsche ich der anderen Hand mal gute Besserung.

 

Meister Y: Ich denke, das liegt ein bisschen auch am Sommerloch. Man sitzt abends lange draußen, ist viel unterwegs oder werkelt im Garten und auf einmal ist Nacht.

Ja, du hast recht, ein bisschen schade ist es schon, vielleicht hilft ja dein Aufruf.

 

Liebe Grüße

hanne

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dienerin

Autorin. Förderer.

17.07.2018 um 21:56 Uhr

danke

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