@Katika:
Zwei wunderschöne Geschichten.
Ich danke Dir sehr dafür.
Stimmung pur vermischt mit Spannung und unerwartetem Ende...
Schön, dass Dich so erreichen konnte .
griche: Schön, dass Dir die beiden Kurzgeschichten gefallen haben. Mir hat das Schreiben Spaß gemacht.
Knurrwolf: Danke für Dein Lob. es freut mich, dass Dir die kleinen Lebensepisoden so gut gefallen. Gerade an Weihnachten darf es ja gern ein bisschen romantisch sein. Das Vorfreude oft schönste Freude ist, hast Du ja in "Es war einmal..." wirklich schön eingefangen.Da knistert es auch ohne echte Kerzen gewaltig. Danke auch für den kleinen Seitenhieb in Sachen männliche Geduld und Technik. Ich kenne das, wenn erst die letzte Kerzenlampe diejenige ist, die ist, die sich als durchgebrannt erweist.
"Schwesternliebe" hingegen, zeigt uns eine ganz andere Bescherung, eine die wohl hätte nie passieren dürfen. Schön ist aber, zu sehen, wie die Geschwister füreinander einstehen und zusammenhalten.
Mich hat noch mal die Schreiblust gepackt, daher:
(Zweit)Schönste Bescherung
Schon weit nach Mitternacht war es, als Ruhe in der großen Forsthütte einkehrte. Noch knisterten brennende Buchenscheite im Kamin, gab es einen Rest Feuerzangenbowle. Karla, die von all den heimlichen Vorbereitungen ihres Mannes nichts mitbekommen hatte, lag auf der Couch, den Kopf auf Uwes Oberschenkel gebettet, war einfach nur glücklich. Uwe strich ihr sanft übers Haar, nahm einen kräftigen Schluck Schwarzbier aus seinem Deckelhumpen und dachte schmunzelnd an die vergangene Woche zurück. Ohne Britta und Peter hätte er es nicht geschafft, Karla diesen wundervollen Abend zu bereiten, das wusste er. Eigentlich hatte er ja vor, Karla am ersten Heiligabend ohne Kinder und Enkel mit einer Pferdeschlittenfahrt zu überraschen. Dann kam aber der Anruf von seinem Sohn, der erzählte, dass man gemeinsam beschlossen habe, an Weihnachten doch nicht in den Süden zu fliegen. Daheim zu sein, so wie es die traditionell Brauch ist. Noch am Telefon reifte dann die Überlegung, diesen Heiligabend besonders zu gestalten. Ein Lächeln überzog sein Gesicht, als er daran zurückdachte, dass nur eine Notlüge ihn gerettet hatte, als Karla Getränke, Kochutensilien, Bett- und Tischwäsche und anderes auf der Ladefläche des Pick Up gesehen hatte.
„Lass uns schlafen gehen, Emilia wird sicher früh auf den Beinen sein und dann ist die Nacht vorbei.“, sagte Uwe. Karla wollte aufstehen, als Uwe sie kurz festhielt. „Vorher ist noch Bescherung.“, sagte er schmunzelnd und zog einen schwarzen Briefumschlag zwischen den Kissen neben sich hervor. „Bescherung“, fragte Karla ungläubig, „der Abend war das größte Geschenk und beschenkt habt Ihr mich doch auch?“ Wortlos gab Uwe Karla den Briefumschlag. Karla öffnete ihn, zog zwei schwarze Karten aus dem Umschlag, begann, freudig zu lächeln. „Herr, Du hast Karten für die Silvesterparty im Club, danke! Als ich Corinna gefragt habe, hat sie gemeint, dass die Karten schon seit Monaten ausverkauft seien.“ Uwe lächelte vielsagend.