Hallo Gregor,
mir hat Dein Text gefallen. Der Geschichte konnte ich gut folgen. Sie ist in sich logisch und die Charaktere überzeugen. Zwei, bzw. drei Erzählungen ineinander verschachteln, birgt immer die Gefahr, dass eine Ebene langweilig wird und die Übergange holprig, bzw. unmotiviert. Hier ist die Binnenerzählung wesentlich spannender, als die Rahmenhandlung.
Zur Form:
Der im Verlauf der Erzählung nicht wieder genannte polnische Besitzer des Urlaubsressorts wird am Anfang zu ausgiebig geschildert. Das wird langweilig. Die Rahmenhandlung um Gary und Viktoria als Familienangehörige von Wanda und Gregor ist ein wenig knapp.
In der Binnenerzählung stören alle Überlegungen über das Gelände am See und die entsprechenden Überlegungen über Wirtschaftlichkeit. Das ist langweilig. Der Leser weiß vorher, wie es ausgeht. Da ist kein Konflikt - nur Beschreibung.
Am See und im Wasser sind mir die technischen SM-Anteile zu ausführlich. Das kann aber gut daran liegen, dass ich mit sexuellen Szenen in FemDom-Erzählungen neigungsmäßig nichts anfangen kann. Die Gespräche und Gefühle dabei finde ich spannend.
Der Heiratsantrag mit den Überlegungen, was nun Liebe ist, gefällt mir. Hier wäre ein wirklicher Höhepunkt möglich gewesen. Es bleibt aber eher ein Dahinplätschern über mehrere Sätze, obwohl die Erklärung, wie eine Ehe aussehen würde, sehr hart klingt.
Zur Sprache:
Ohne Stocken oder Stolperfallen lässt sich der Text gut lesen. Geschichten im Präsesns erzählt, sehe ich meistens kritisch - hier ist es gelungen und durchgehalten. Die direkte Anrede - als Du, Sie, Dir etc. - im Dialog sollte durchgehend groß geschrieben werden.
Aber alles, was ich hier kritisch anmerke, ist eher Jammern auf hohem Niveau.
Lanika