Negative Kritik sagt, dass etwas nicht gut gemacht wurde. Darin steckt immer der unterschwellige Verdacht, dass derjenige, der sie geäußert hat, meint, es besser zu können. Oder einfacher ausgedrückt: Negative Kritik stammt immer von arroganten Klugscheißern.
Wenn aber "vermeintlich historische Sujet" arrogant ist, dann sage mir, ob die Story nun historisch angelegt ist, oder im Bereich Fantasy. Da nichts im weitesten Sinne Übernatürliches im Spiel ist, vermute ich eine historische Anlage. Die Tatsache, dass der Großvater der Prinzessin aber schon die Züchtigung des Dienstpersonals abgeschafft hat, lässt mich da aber nicht ganz sicher sein.
"keinerlei Personenzusammenhang" - In den ersten zweieinhalb Absätzen gibt es keine Identifikationsfigur. Zeige sie mir, wenn ich sie überlesen habe.
"eher kindlich naive Erzählweise" - Klingt nicht nett, gebe ich zu, aber ich weiß nicht, wann du das letzte mal eine Geschicht (oder ob überhaupt) gelesen hast, die von einem Kind geschrieben wurde. Dort steht in der Regel die Aktion im Vordergrund. Dinge, die zu deren Verrichtung gebraucht werden, werden unmittelbar an der Stelle, wo sie benötigt werden, in die Geschichte eingeführt. Ob "immer -" oder "zufällig dabei", oder ob kurze Suchaktionen den benötigten Gegenstand zu Tage fördern, die Möglichkeiten variiren, aber es wird sich nicht um die vorherige Einführung wichtiger Gegenstände gekümmert. Die Entsprechung findet sich hier in dieser Geschichte.
"Es wird weder ein Bogen, noch kleinere Bögen gespannt." - Zeige mir einen Spannungsbogen. Da wir keinerlei Ziele oder Bedürfnisse der Protagonisten in der Exposition vorgestellt bekommen, kann es einen die Geschichte überspannenden Bogen nicht geben. Die Zweifel, die der Ritter immer wieder an seinem Handeln bekommt und teilweise auch äußert, werden unmittelbar nach auftauchen, ausgeräumt.
Aber wenn du meine Kritik netter und nicht arrogant wirkend formulieren kannst, dann tu das bitte. Daran werde ich mir gerne ein Beispiel nehmen - ganz im Ernst.
LG
Til