Schönes Interview. Eigentlich das erste Mal, dass ich etwas, dass mit BDSM zu tun hat, aufmerksam und bis zu Ende gelesen habe. Das hat mit meiner natürlichen Aversion gegen jede Art von Schubladendenken, gegen Überheblichkeit und gegen Unterwürfigkeit zu tun. Jedes Mal, wenn ich irgendwo so etwas gelesen habe wie »Dom sucht Sub« habe ich mir gedacht: »Man, Kinder, gibt es keine Ärzte mehr in Deutschland?«
Ich empfand - nein empfinde - so etwas immer als kindisch.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstand, dass ich damit selbst »Schubladendenken« praktiziere.
Das mag zum Teil auch daran liegen, dass das, was ich bis jetzt darüber gelesen habe, sich für mich weitestgehend - sorry - wie triebgesteuertes Gesülze gelesen hat. Auch die so millionenfach verkauften »grauen Schatten« halte ich nicht unbedingt für eine schriftstellerische Glanzleistung - aber das ist nur meine Meinung.
Seit ich in diesem Forum bin, stelle ich fest, dass ich vielleicht einiges an meinen Einstellungen überdenken sollte. Grund dafür sind einige Forumsbeiträge hier und die Erkenntnis, dass es nicht in erster Linie um Lust geht, sondern um Menschen. Lust ist geil. Menschen sind interessant. Lust vergeht - Menschen bleiben - wie auch dieses Interview, das einen Menschen zeigt.
Danke dafür